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tv tipp: heute abend um 20:15 uhr läuft auf arte "citizen kane".
Ted 7/10
Hätte mir mehr Lacher erwartet.
Ted 6:10
Derbe Sprüche , aber leider gar keine Story.
Wäre definitiv mehr drin gewesen.
Fand den Humor super. Spitzensprüche und wer erwartet bei so einer Komödie eine tiefgehende Story?
Ted 7/10
Schaut man sich Ridley Scotts Prometheus an, fragt man sich einmal mehr, warum kein großer Regisseur je zu alter Größe zurück gefunden hat. Anno 1979 prägte Scott mit Alien nicht nur das Kino nachhaltig, sondern auch die Popkultur. Das von H.R. Giger designte Alien ist bis heute die Blaupause für außerirdische Wesen nicht nur im Film. Wenn man sich also über 30 Jahre später dazu entscheidet, ein Prequel, Reboot oder wie auch immer man es nennen mag, zu drehen, dann haben die Fans – und die hat Alien zuhauf – eine ziemlich hohe Erwartungshaltung. Eine Erwartungshaltung, der man eigentlich gar nicht gerecht werden kann. Und doch hat Scott es zumindest geschafft die Fan(boy)s mit Teasern und Trailer restlos zu begeistern – allein schon deshalb, weil er für die Titeleinblendung den Original-Effekt aus Alien verwand. Und überhaupt, 15 Jahre nach dem letzten (katastrophalen) Alien-Film ist man als Fan der Reihe einfach aus dem Häuschen.
Mit Prometheus will Scott uns nun also den Anfang allen Übels erzählen. Dieses Mal sogar in 3D. Scotts Exposition ist schön anzusehen: Wasserfälle, eindrucksvolle Landschaften – und plötzlich ein blaues Männchen mit Eightpack, das sich einer Art Ritual hingibt und schließlich in den Credits auflöst. Ein blaues Männchen? Schon hier, nach wenigen Sekunden, zeigt sich Scotts Einfallslosigkeit, denn das Wesen, das in Scotts Kosmos jenes ist, von dem der Mensch kreiert wurde, hat man so gefühlt schon einige dutzend Male gesehen. Außerdem sieht es unfassbar lächerlich aus, wie es da am Felsvorsprung steht und diesem komisch anmutenden Ritual nachkommt, das als ziemlich lahme Exposition für das vermeintliche Epos herhalten muss. Kurze Zeit später wird Prometheus dann aber schon spannender, aber nicht wirklich spannend. Die Charaktere werden langsam alle eingeführt, schließlich müssen wir uns mit ihnen die nächsten zwei Stunden herumschlagen.
Der einzig wirklich interessante Charakter bleibt dabei aber lediglich der Androide Dave (Michael Fassbender), der nicht von ungefähr an Data aus Star Trek und dessen Wunsch nach mehr Menschlichkeit erinnert. Er schaut David Leans Lawrence of Arabia in einem eindrucksvollen Heimkino und zitiert daraus. Fassbender brilliert in dieser Rolle natürlich erneut und markiert damit die einzige Figur im Film, die nicht einem Reißbrett entsprungen zu sein scheint. Natürlich gibt es da auch noch Noomi Rapace, die einen auf toughe Heldin machen darf, zu keiner Zeit aber an eine Ripley herankommt. Da kann sie noch so viele Eigen-OPs durchführen. Diese viel gelobte Szene ist eines der Highlights des Filmes, das ist richtig. Nur spricht es nicht gerade für den Film, wenn solch ein Moment schon als absolutes Highlight bezeichnet wird. Mal ganz davon abgesehen, dass der Realismus hier vollkommen auf der Strecke bleibt. Das ist an und für sich ja auch nicht weiter schlimm, wäre der Film nicht voll von diesen vielen Handlungen, die absolut nicht nachvollziehbar sind.
Manche haben lieber Sex als sich um die verschollenen Crewmitglieder zu kümmern, andere nehmen es ganz gelassen, wenn die Kollegin mal eben den eigenen Freund in Asche verwandelt. Und sowieso weiß man hier nicht so recht, wie diese Besatzung überhaupt zustande gekommen ist. Zwischendrin versucht es Scott dann mit massig Philosophie und Meditation, die sich irgendwo zwischen Kreationismus, Evolution und Fantasy einpendelt. Mit der Vorgeschichte zu Alien hat das zumindest nicht allzu viel zu tun, auch wenn Scott sichtlich bemüht ist, immer und immer wieder Enden miteinander zu verknoten. Das, worauf Fans gewartet haben, hebt er sich dann aber für den Schluss auf – und handelt es in wenigen Sekunden ab. Aber Prometheus ist auch nicht unbedingt ein Alien-Prequel, so fair und ehrlich muss man schon sein. Wer sich also nur deshalb auf Prometheus freut, der sollte seine Erwartungshaltung schnellstmöglich anpassen.
Gute Ansätze sind da, das sieht man Scotts Film definitiv an. Nur leider macht er nicht allzu viel daraus. Stattdessen setzt er auf Effekthascherei, deren 3D-Bilder absolut keinen Mehrwert haben und die man (ohne 3D) schon deutlich besser in seinem '79er Meisterwerk gesehen hat. Untermalt wird das Ganze dann noch von den Ethno-Klängen von Zimmer-Zögling Marc Streitenfeld, was an und für sich nicht schlimm ist, in Hinsicht auf den von Scott geschaffenen Kosmos aber nur einmal mehr an der Sache vorbei geht. Prometheus ist kein wirklich schlechter Film, aber man wird das Gefühl nicht los, dass er so enorm gegen den Alien-Mythos und -Kosmos arbeitet, wie es zuletzt nur Alien: Resurrection getan hat. Scott macht ganz viel Lärm um nichts, denn Prometheus ist nicht nur unglaublich geschwätzig, sondern über weite Teile auch ziemlich unspannend. Und so wirklich verstanden, um was es Scott im Film nun eigentlich geht, das haben wohl ohnehin nur die Hardcore-Fans. Immerhin kann Scott aber mit sehr schönen production values punkten, das muss man ihm schon lassen. Hoffentlich bringt eine Zweitsichtung mehr Licht ins Dunkel – und das in jeglicher Hinsicht. (6/10)