Gestern Abend "The Raid 2" gesehen.
Der Film bekommt 9/10 Punkten.
Die guten Seiten des Films:
- gute Handlung für so einen Film
- selbstverständlich die Kämpfe
- Kameraeinstellungen während der Kämpfe
schlechte Seiten des Films:
- ein paar Minuten weniger Handlung und der Film würde etwas mehr Tempo bekommen.
auch wenn ich damit vielen Genre Liebhabern damit vor den Kopf stoße, aber Raid 2 war für mich eine ziemlich schwache Nummer. Während bei Raid 1 mit einfachsten Mitteln (wenig Raum, wenig Zeit, wenig Budget, viel Kämpfe, rudimentäre Story) ein Film vorgestellt wurde, der zumindest für europäische Verhältnisse nach J.Chan Kampfsport wieder salonfähig gemacht hat und der sich mit langsamen Schnitten und schier endlos langen Kampfeinlagen einen Namen gemacht hat, hat man in Raid 2 meines Erachtens alles falsch gemacht.
Zunächst einmal ist der Film viel zu lang. Sry, aber 2.30h ist nur etwas für Filme mit Handlung. Und da liegt genau das Problem. Man hat versucht auf die wenigen einzugehen, denen es bei Raid 1 an Handlung fehlte, obwohl grade das meines Erachtens eher angenehm war. Herausgekommen ist eine Handlung, die zwar irgendwie vorhanden war, aber bestensfalls 0815 Hollywood Kino war mit einer Story, die es in der Form schon gefühlt 10.000 mal gab. Reicher Sohn fühlt sich von Vater nicht ernstgenommen und geht seinen eigenen Weg. Das ist mir ehrlich gesagt etwas zu mau. Hinzukommt, dass man diesmal mit asiatischer Übertriebenheit Charaktere eingesetzt hat, die so überzeichnet waren, dass es fast schon lächerlich war. Erinnerte mich fast etwas an Sin City, der aber eine ganz andere Richtung verfolgt.
Was die Kampfszenen angeht, steht Raid 2 dem ersten Teil in nichts nach, ich wage sogar zu behaupten dass die Kämpfe interessanter, abwechslungsreicher und durchdachter waren. Hinzukommt, und hier hätte der Film deutlich mehr herausholen können, dass man nun auch die Lokationen geändert hat, sprich, es werden auch nette Verfolgungsjagdten gezeigt. Das ist aber meines Erachtens das einzige Licht in diesem Film.
Was bleibt ist meines Erachtens ein viel zu langer Film der locker um eine Stunde hätte eingekürzt werden können und der sich auf das hätte besinnen sollen was er gut kann, nämlich geile Kampfszenen zu zeigen. Ich habe mich stellenweise dabei ertappt mir einfach nur noch zu wünschen dass mal bald endlich eine Prügelei anfängt. Diese vorgeschobene Story hat mich nicht nennenswert interessiert, da nicht spannend genug. Es war fast wie ein Lied bei dem nur der Refrain gut ist und auf den man wartet und sich durch die anderen Teile quält. Raid 2 mit einer solchen Geschichte zu untermauern hatte fast etwas davon wie Rambo als Friedensbotschafter der Vereinten Nationen einzusetzen, es passte einfach nicht.