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HTC U Ultra im Test (Update) - Fazit

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Fazit

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Verbringt man mehrere Tage intensiv mit einem Produkt, fällt eine Bewertung in den meisten Fällen leicht. Denn anders als bei einer oberflächlichen Betrachtung treten Stärken und Schwächen an die Oberfläche und zeigen, ob eine Investition lohnenswert ist oder nicht - ob man nun von 50 oder 1.000 Euro spricht. Was aber, wenn das Testmuster nicht mit dem übereinstimmt, was später tatsächlich im Handel zu finden sein wird? In solchen Fällen müssen individuelle Entscheidungen getroffen werden, die auch abhängig vom Art des Unterschieds sind.

Auch beim U Ultra standen wir vor der Frage, ob das Smartphone zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt bewertet werden kann. Immerhin fehlt mit dem Sense Companion eine wichtige Funktion und dann sind da noch die offenen Fragen zum SoC. Am Ende fiel die Entscheidung zugunsten eines Fazits - wenn auch nur eines vorläufigen. Der Grund hierfür ist der bereits erfolgte Vorverkauf, bzw. der Start des regulären Verkaufs. Denn die Verschiebung des KI-Starts sowie die Widersprüche in Bezug auf die Taktraten haben HTC nicht dazu bewegt, die Einführung des Smartphones neu zu terminieren.

Tatsächlich hätte dies aber kaum etwas an den Vor- und Nachteilen geändert. Denn die beziehen sich fast ausschließlich auf ganz andere Aspekte des U Ultra. Für das Smartphone sprechen die trotz der Fragezeichen hohe Systemleistung, die auch auf mittlere Sicht mehr als ausreichen sein dürfte, die nahezu vollständige Ausstattung inklusive der schnellen USB-Buchse, die hohe Verarbeitungsqualität und das insgesamt gute Display, das eine gute Farbdarstellung sowie einen sehr guten Kontrast bietet. In der Mitte der Bewertungsskala landet die Kamera. Die ermöglicht zwar in vielen Fällen das Aufnehmen toller Fotos, schwächelt aber bei schlechten Lichtverhältnissen und enttäuscht im Video-Modus durch diverse Einschränkungen. Aber auch die Kamera-App könnte besser ausfallen, ein Kritikpunkt, den wir schon beim HTC 10 äußerten.

Fast alle andere Mankos spielen im Alltag für die meisten vermutlich keine große Rolle. Eine IP-Zertifizierung darf in dieser Preisklasse inzwischen erwartet werden, ist bei allen Herstellern aber mit etlichen (Garantie-)Einschränkungen versehen und damit kaum etwas wert. Schwache Laufzeiten betreffen nur diejenigen, bei denen das Smartphone am Ende mehr eingeschaltet als im Standby ist. Und das Fehlen der Audio-Buchse stört am Ende nur diejenigen, die ihre hochwertigen Kopfhörer auch mit dem U Ultra nutzen wollen - dass HTC anders als Apple keinen Adapter beilegt, ist ein anderes Thema.

Gewichtet man Vor- und Nachteile, schneidet das U Ultra zum aktuellen Zeitpunkt gut ab.

Auf eine uneingeschränkte Kaufempfehlung verzichten wir aber dennoch, denn der Zeitpunkt der Markteinführung ist aus gleich mehreren Gründen ungünstig. So dürften auch dem Mobile World Congress, der in wenigen Tagen startet, gleich mehrere direkte Konkurrenten vorgestellt werden, mit dem Galaxy S8 folgt der wichtigste Mitbewerber in etwa einem Monat. Und das hat natürlich auch Auswirkungen auf das Preisgefüge. Samsungs in fast allen Belangen gleichwertiges, teilweise auch besseres, Galaxy S7 edge ist für weniger als 550 Euro zu haben. Das Huawei Mate 9, das in den Punkten Kamera und Laufzeit klar besser ist, ist mit 650 Euro ebenfalls günstiger, das Lenovo Moto Z ist mit 550 Euro eine andere günstigere Alternative.

Dessen aufgerufene 749 Euro in Verbindung mit dem fehlenden Sense Companion sorgen dafür, dass vorerst nur Fans der Marke oder diejenigen, deren Anforderungsprofil vom U Ultra abgedeckt wird, zugreifen sollten. Ein endgültiges Fazit liefern wir nach, sobald die KI bereitsteht und die offenen Fragen zum Thema SoC beantwortet sind.

Positive Eindrücke des HTC U Ultra:

  • Speicher erweiterbar
  • hohe Systemleistung
  • USB Typ-C mit USB 3.1 Gen 1
  • „Zweites" Display als Helfer
  • gutes Primär-Display
  • gute Kamera (Fotos)
  • hohe Verarbeitungsqualität

Negative Eindrücke des HTC U Ultra:

  • Akku fest verbaut
  • SoC erreicht nicht die versprochenen Taktraten
  • schwache Laufzeiten bei aktiviertem Display
  • Kamera mit einigen Schwächen (Videos)
  • Kamera-App mit Verbesserungspotential
  • Gehäuse ohne IP-Zertifizieruing
  • keine Audio-Buchse

Preise und Verfügbarkeit
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