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Die Nintendo Switch macht vieles besser als ihr Vorgänger und ist eine solide Spielekonsole. Das Konzept aus Heimkonsole und Handheld für unterwegs geht voll auf. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Modi geschieht fast nahtlos. Wie ist also die Frage der Artikel-Überschrift zu beantworten? Nun, da dürften sich die Meinungen spalten.
Im Tabletmodus zählt die Switch zu den besten Handheld-Konsolen, die der Markt aktuell hergibt, im Dock-Modus aber muss sie sich aufgrund ihrer schwachen Hardware klar den anderen Konsolen aus dem Hause Sony und Microsoft geschlagen geben. Die PlayStation 4, aber auch die Xbox One bieten die deutlich bessere Grafik und liefern teilweise auch die höheren Bildwiederholraten. Der Abstand wird sich hier im Hinblick auf die PlayStation 4 Pro oder die kommende Xbox Scorpio noch weiter vergrößern.
Nintendo versucht wieder einmal mehr mit liebevollen Spielekonzepten und vor allem einer neuartigen Bewegungssteuerung zu punkten. Die Joy-Con sind zwar nett, als richtige Gamepads aber sind sie nur bedingt zu empfehlen – vor allem, wenn man große Hände hat. Zu schnell verkrampfen aufgrund der winzigen Tasten und der schlechten Haptik die Finger. Ihren Zweck erfüllen sie aber allemal und sind für kurze Spielesession durchaus brauchbar. Länger hält die Nintendo Switch ohnehin nicht durch, ihr Akku schafft es in „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ gerade einmal für ein Spielvergnügen von etwa 2,5 Stunden. Je weniger anspruchsvoller die Grafik, desto länger hält auch der Akku durch. Bis zu sechs Stunden sollen laut Nintendo möglich sein.
Der Erfolg der Nintendo Switch steht und fällt also mit dem Spieleangebot. Das ist zum Start der Hybrid-Konsole leider noch sehr übersichtlich. Bekannte Spielecharaktere von Nintendo, wie Super Mario, Donkey Kong oder Samus haben den Sprung auf die neue Generation noch nicht geschafft. Der Klempner wird diesen immerhin Ende April mit „Mario Kart 8: Deluxe“ schaffen. Das Spiel ist allerdings nur ein Remake der Wii-U-Version. Ein komplett neuer Titel kommt mit „Super Mario Odyssey“ erst zu Weihnachten in die Läden. Zwar wurden auch hochkarätige Titel wie „FIFA“ oder „Rayman“ angekündigt, deren Releasetermine lassen aber noch immer auf sich warten.
Ein Spiel wird der Switch nicht mitgeliefert – zumindest „1-2 Switch“ hätte dem Lieferumfang noch gutgestanden, um die neuen Funktionen der Joy-Con gleich ausprobieren zu können. Hinzu kommt, dass die Konsole auch nur fürs Spielen gemacht wurde – einen Videoplayer oder gar einen Browser gibt es nicht. Selbst Multimedia-Inhalte von einer Speicherkarte lassen sich mit der derzeitigen Software-Version leider nicht abspielen. Vielleicht lässt sich dies in Zukunft aber über den eShop regeln. Viel Platz gibt es auf dem internen 32-GB-Speicher dafür aber nicht. Wir empfehlen daher stets zu Retail-Spielen zu greifen und diese nicht digital zu erwerben. Immerhin lässt sich der Speicher per microSD-Karte erweitern.
Preislich kann die Nintendo Switch wenig überzeugen. Zwar wird durch das Konzept durchaus viel geboten, doch sind die rund 330 Euro in unseren Augen zu hoch angesetzt – zumal man unbedingt noch den Pro-Controller für zusätzliche 70 Euro hinzukaufen sollte. Mit Schutztasche und einem Spiel stehen so fast 500 Euro auf der Kassenuhr. Die Konkurrenz ist hier teilweise deutlich günstiger. Die PlayStation 4 beispielsweise wechselt im Bundle mit „Infinite Warfare 2“ und einem Controller in unserem Preisvergleich derzeit schon für deutlich unter 400 Euro ihren Besitzer. Dann ist man jedoch stets an den Fernseher gebunden.
Zum Start rentiert sich der Switch zu Nintendos neuster Spielekonsole also nur für eingefleischte Fans der Spieleschmiede und vor allem von Zelda. Alle anderen sollten besser noch abwarten.
Positive Aspekte der Nintendo Switch:
- sehr gute Verarbeitung
- gelungenes Hybrid-Konzept
- starke Handheld-Konsole
- leise und sehr sparsam
Negative Aspekte der Nintendo Switch:
- Joy-Con etwas fummelig
- magere Aukku-Laufzeiten
- deutlich leistungsärmer als PS4 und Xbox One
Persönliche Meinung
Als Nintendo-Fan habe ich mich riesig auf den heuten Release der Switch gefreut. Nach den ersten Stunden mit der Hybridkonsole und „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ kann ich sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Der Verarbeitung ist nahezu perfekt, das Konzept, überall spielen zu können, gefällt mir sehr gut – vor allem, da ich doch häufig unterwegs bin. Etwas geschmerzt aber hat der Preis in Verbindung mit dem Pro-Controller. Fast 500 Euro sind nicht wenig für das Spielvergnügen.
Dass das Spieleangebot zum Release nicht wirklich umfangreich ist, stört mich weniger. Mit „Zelda“ bin ich sicherlich bis zum Release von „Mario Kart 8: Deluxe“ beschäftigt, die Wartezeit auf „Super Mario Odyseey“ dürften "Mario Kart" und „Splatoon 2“ sicherlich überbrücken. Den gefühlt hundertsten Abwasch von „The Elder Scrolls V: Skyrim“ aber brauche ich nun wirklich nicht.
Was ich unbedingt noch haben möchte: Eine Neuauflage von „Super Smash Bros.“ und „Mario Party“. Bitte, bitte Nintendo macht hierzu eine Ankündigung zur E3! (Andreas Stegmüller)
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Ab 324,90 EUR |