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Auf der Cebit konnte man sie schon sehen - erste Mainboards mit einem nForce-Chipsatz für Intel-Prozessoren. Nachdem NVIDIA im letzten Jahr die Lizenz für die Nutzung des Pentium 4-Busses erhalten hat, gingen schnell Gerüchte im Internet umher, wie die Features des neuen Chipsatzes aussehen könnten. Eines war allerdings schon von vornherein klar: Da es noch keinen SLI-Chipsatz für Intel-Prozessoren gibt, wird NVIDIA diese Lücke im Markt schließen. Nachdem man bereits auf der Cebit den Chipsatz präsentiert hat, dürfen wir heute nun auch genaue Details, Spezifikationen und Performancedaten preisgeben. NVIDIA hat hierzu ein komplettes Testsystem verschickt - wir sind gespannt auf die Leistung des neuen High-End-Chipsatzes für Intel-Prozessoren.
Den nForce 4 "Intel Edition" wird es für Intel nur in einer Variante geben - als nForce 4 SLI Intel Edition, also der High-End-Variante. Für AMD-Plattformen bietet NVIDIA mehrere Versionen an - eine Ultra oder "normale" nForce 4 Intel Edition wird es jedoch zunächst nicht geben, da sich NVIDIA die besten Chancen mit SLI ausrechnet. NVIDIA hat sich dazu entschieden, nicht den im Internet kursierenden Namen "nForce 5" für den mit dem Codenamen C19 betitelten Intel-Chipsatz zu wählen, sondern nennt ihn auch nForce 4 - aufgrund der gebotenen Features, die recht ähnlich zum nForce 4 für AMD-Prozessoren sind. Statt dessen differenziert man über die Zusätze "Intel Edition" und "AMD Edition", wenn denn der Mainboardhersteller für beide CPUs Mainboards mit NVIDIA-Chipsatz herstellen.
Wirklich Gas hat NVIDIA aber bei den Features gegeben - so baut man für die aktuellen Intel-Prozessoren einen richtigen "Chipsatz" bestehend aus einer North- und einer Southbridge, die per Hypertransport untereinander verbunden sind. Die Northbridge enthält klassischerweise bei Intel-Prozessoren einen Memory-Controller, den NVIDIA als Dual Channel DDR2-667-Controller ausgelegt hat und ihm auch noch einige weitere Rafinessen spendiert hat. Hinzu kommen die PCI-Express-Lanes - 20 Stück an der Zahl, die natürlich auch im SLI-Modus konfiguriert werden können.
Bei der Southbridge ist man nun in der Lage diese auszutauschen - die aktuelle NVIDIA-Southbridge kann sich aber auch schon sehen lassen. Insgesamt 10 USB 2.0-Ports lassen sich nutzen, beachtenswerter sind aber die Netzwerk- und Storage-Features der Southbridge. So kann diese mit SATA II-Festplatten umgehen, unterstützt unter anderem Raid 5 und besitzt auch die Active Armor-Firewall samt Gigabit Ethernet NIC.
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Das Referenzmainboard, welches wir von NVIDIA erhielten, steckte in einem kompletten Testsystem - neuer Corsair-Speicher, zwei GeForce 6800 GT, Festplatten, Netzteil. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, unsere Reviews wieder einmal in mehrere Teile aufzusplitten:
- In diesem ersten Review widmen wir uns dem Chipsatz und vergleichen ihn mit i925X/XE und i915P/G-Mainboards sowie dem VIA PT880 Pro. Neben dem Performance-Vergleich widmen wir uns auch dem Chipsatz selber samt seinen Features.
- In einem zweiten Testbericht setzen wir dann die CPU ein, die in einem Mainboard mit diesem Chipsatz sitzen sollte, der für High-End-Freaks gemacht wurde. Wir werden schauen, wie sich die Leistung der Intel-Prozessoren - und insbesondere der Pentium 4 Extreme Edition 3.73 GHz - mit dem nForce 4 Intel Edition entwickelt.
- Schlussendlich setzen wir in einem dritten Review dann mit SLI und ein paar Tweaks in einem High-End-Test unser AMD Athlon FX-55-System unter Druck und schauen, welche Plattform bei hoher Übertaktung und mit starken Grafikkarten stärker ist. In diesem Review bieten wir auch eine Übersicht über die verschiedenen Konfigurationsmöglichkeiten und werden detailliert auf das Overclocking schauen.
Zu Beginn wollen wir alle Features des neuen Chipsatzes der Konkurrenz gegenüberstellen - VIA, NVIDIA und Intel im Vergleich:
In erster Linie ist NVIDIA natürlich bei den PCI-Express-Konfigurationen flexibler - schließlich möchte man SLI auch für die Intel-Plattformen liefern. In zweiter Hinsicht bietet sich allerdings auch in anderen Bereichen Attraktives - beispielsweise könnte man Server-Mainboards mit dem nForce 4 Intel Edition mit bis zu 16 GB RAM ausstatten und diesen durch einen EM64T-Prozessor auch nutzen. Auch bei der Speicherart ist man flexibler - hier können DDR2-Module mit bis zu 667 MHz eingesetzt werden. Diese Module wird Intel erst mit den i955-Chipsätzen einführen.
Sicherlich interessant ist auch die Southbridge - die übrigens mit AMDs Hypertransport-Technik angebunden ist. NVIDIA spendiert der eigenen Lösung unter anderem Raid 5, einen Cross-Controller-Raidcontroller, 7.1-Sound und vieles mehr, was wir im Laufe dieses Reviews noch genauer unter die Lupe nehmen werden.
Beginnen wir mit dem wichtigsten bei einem Chipsatz - der Northbridge, die CPU, Speicher und Grafikkarten ansteuert.