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Hinzu kommt der DASP 3.0, eine Technik, die als Pre-Processor fungiert und die Latenzzeit minimieren soll. DASP kennt man schon aus Zeiten des Athlon XP - hier hatte NVIDIA auf der ersten nForce-Plattform DASP 1.0 eingeführt und dann für die nForce 2-Chipsätze die Nachfolgeversion DASP 2.0 gebracht. Die dritte DASP-Lösung versucht nun auch wieder hervorzubestimmen, welche Daten vom Prozessor als Nächstes angefordert werden und versucht diese schneller bereit zu stellen. Durch diesen Prefetch-Algorithmus verspricht sich NVIDIA einen weiteren Performanceschub.
Die Daten werden zwar langsamer geliefert als z.B. im lokalen Cache der CPU, aber zumindest können die Daten durch einen "page hit" mit geringen Latenzzeiten angeliefert werden. DASP versucht dabei zum einen "page misses in closed pages" zu verhindern, denn hierbei ist es zunächst notwendig, die Seite im Speicher zu öffnen - und somit ist die Latenzzeit hier größer. Noch größer ist die Latenz, wenn eine falsche Seite offen ist - denn dann muss diese erst geschlossen werden, die "richtige" geöffnet und dann können die Daten erst übertragen werden.
DASP 3.0 hat NVIDIA unter anderem auch deshalb gegenüber der Version 2.0 weiterentwickeln müssen, weil die Prefetch-Logik nun mit mehreren Threads - und mehreren Cores zurecht kommen muss.
Da Intel diese Techniken mit klangvollen Namen wie Performance Acceleration Technology und anderen Namen verziert, hat man auch bei NVIDIA eine weitere Technologie unter dem schicken Begriff QuickSync Technology zusammengefasst. Schaut man ins Bios des Referenzboards, so stellt man schnell fest, dass man den Speicher in 1-MHz-Stufen einstellen kann, ohne den FSB zu ändern. Bislang gab es sogenannte Speicherteiler, die den Speichertakt in Abhängigkeit vom FSB einstellten. Bei 800 MHz FSB wählte man beispielsweise 4:3, um auf DDR2-533 zu kommen.
Dies hatte in erster Linie den Grund, dass man versuchte, den FSB und den Speichertakt so zu synchronisieren, dass möglichst gute Übertragungsraten bei guter Latenzzeit erreicht werden. Unter anderem senkte Intel deshalb auch den Speichertakt bei der Verwendung von FSB800-Prozessoren mit Dual Channel DDR333 auf 320 MHz. Normalerweise wird dies dann auch zu einer höheren Performance führen, denn die Synchronisation von FSB und Speicher könnte sonst dazu führen, dass der Bus vor lauter Wartezyklen keine Daten mehr übertragen kann.
NVIDIA versucht nun, dem Anwender etwas mehr Freiheiten zu geben. QuickSync soll sicherstellen, dass trotzdem in der kürzestmöglicher Zeit eine Synchronisation hergestellt wird. Im Bios befindet sich deshalb auch die Möglichkeit, den Speichertakt frei einzustellen:
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Gepaart mit den wirklich hervorragenden Timing-Möglichkeiten offenbaren sich damit natürlich hervorragende Tweaking-Möglichkeiten für den Übertakter.
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In unserem Fall konnten wir Speichertakte von über 800 MHz einstellen - dies ist natürlich auch speicherabhängig, denn der neue Corsair XMS2-5400v1.1-Speicher, den wir verwendet haben, hat erstaunliches Potenzial. So lief unser Testsystem dann auch mit 3-2-2-4-1 durch alle Benchmarks, ein hervorragender Wert verglichen zu den bislang verwendeten 3-3-2-8 bei Intel-Mainboards.
Allerdings zeigte sich in unserer speziellen Testumgebung kein Vorteil durch die Möglichkeit, den Speichertakt noch weiter anzuheben, da wir die Timings entsprechend absenken mussten:
Speichertakt | 533 MHz | 600 MHz | 667 MHz | 800 MHz |
FSB | 533 MHz | 533 MHz | 533 MHz | 533 MHz |
CPUZ (Timings) | ||||
Performance |
Somit ist klar: Im Normalbetrieb wird es wenig Sinn machen, den Speichertakt noch etwas nach oben zu setzen. Diese Funktion ist eher interessant für den Übertakter, der seine CPU z.B. mit 280 MHz FSB betreibt. Vormals wäre vielleicht ein Betrieb mit DDR2-840 (3:2-Teiler) nicht mehr möglich gewesen. Statt dessen hätte man auf einen 1:1-Teiler ausweichen müssen, so laufen eventuell teure Speichermodule bei schöner CPU-Übertaktung nur mit 560 MHz, also leicht übertaktet. Mit dem nForce 4 SLI Intel Edition ist es möglich, den Speichertakt nun anzuheben - und eventuell auf DDR2-667 oder mehr mit sehr guten Timings anzuheben. In diesem Falle könnte sich sogar ein Performanceplus ergeben.
Insgesamt ist die Speicherperformance des nForce 4 SLI Intel Edition sehr gut: Ein Mainboard mit i925XE-Chipsatz mit 800 MHz FSB und schnellen Timings von 3-3-2-8 erreicht knapp 5000 MB/s. Beim nForce 4 SLI Intel Edition konnten wir mit dem Referenzboard bereits 5080 MB/s messen - bei ebenfalls 800 MHz FSB mit 3-2-2-4-1. Eventuell kann der eine oder andere Hersteller hier sogar noch etwas mehr herausholen, dann könnte der nForce 4 SLI zu einem richtigen i925XE-Killer werden.