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Raijinteks Zofos Evo wurde zwar deutlich schlichter gestaltet als das kürzlich von uns getestete Zalman X7, es ist aber trotzdem der insgesamt stimmigere Big-Tower. Das hängt vor allem mit dem wesentlich flexibleren Innenraum und dem Preis-Leistungs-Verhältnis zusammen. Wer ein so großes Gehäuse kauft, möchte das enorme Volumen auch möglichst vielseitig ausnutzen können. Mit den sechs modularen Laufwerkskäfigen gelingt das beim Zofos Evo besser als beim Zalman-Konkurrenten. Je nach Vorliebe kann das Gehäuse bis zu fünfzehn Laufwerke (darunter auch noch zwei 5,25-Zoll-Laufwerke) oder eine Wasserkühlung mit großen Radiatoren aufnehmen. Hinter der Front findet dabei sogar ein 420-mm-Radiator Platz. Die Optik des Innenraums kann ebenfalls deutlich angepasst werden. Wer auf die oberen Laufwerkskäfige verzichtet und die mitgelieferte Blende für die Netzteilkammer nutzt, erhält wunschweise auch einen sehr aufgeräumt und modern wirkenden Innenraum.
Das Äußere des Gehäuses ist mit der schlichten Kunststofffront eher etwas für Pragmatiker. Immerhin können die RGB-Leuchtstreifen, der RGB-Lüfter und der gut einsehbare Innenraum leicht davon ablenken. Raijintek nutzt beim Zofos Evo Window auf der linken Seite ein nur leicht getöntes Glasseitenteil. Auf der rechten Seite sorgt hingegen ein Stahlseitenteil dafür, dass von den Kabeln hinter dem Mainboardtray nichts zu sehen ist.
Negativ fallen vor allem zwei Punkte auf. Zum einen hat Raijintek zwar im Deckel und unter dem Netzteil an praktische Staubfilter gedacht. Für die Frontlüfter gibt es aber keinerlei Staubfilter. Entsprechend muss man befürchten, dass der Innenraum schnell zustaubt. Außerdem bietet das Gehäuse zwar ganze zehn 3,5-Zoll-Laufwerksplätze, dabei aber keinerlei Festplattenentkopplung. Bei den drei Gehäuselüftern hat Raijintek zwar einen guten Kompromiss zwischen Kühlleistung und Lautstärke gefunden. Es wäre aber konsequent, das Gehäuse gleich mit 140-mm-Lüftern auszuliefern.
Wer Wert auf eine hochwertige Front und ein klassisches Design legt, könnte alternativ auch über ein anderes Raijintek-Modell nachdenken. Das E-ATX-Gehäuse Asterion Classic zeigt sich mit edler Aluminiumfront und mit einem modernen Innenraum. Dabei ist es sogar 10 Euro günstiger als das Zofos Evo. Dem Gehäuse fehlen aber ordentliche Lufteinlässe im Frontbereich. Noch flexibler und insgesamt auch durchdachter als das Zofos Evo ist das be quiet!-Flaggschiff Dark Base Pro 900. Zumindest die Non-Pro-Variante ist durchaus auch preislich eine Alternative - und zeigt dazu sogar äußerlich stellenweise echtes Aluminium.
Als vielseitig nutzbares Enhanced E-ATX-Gehäuse sammelt Raijinteks Big-Tower jede Menge Pluspunkte. Falls es vom Zofos Evo noch weitere Evolutionsstufen geben sollte, dürfte Raijintek aber gerne noch die vorhandenen Detailschwächen ausbügeln.
Update: Raijintek hat uns mitgeteilt, dass die meisten unserer Kritikpunkte am Zofos Evo behoben werden sollen. Konkret betrifft das die Schrauben am Boden, die Festplattenentkopplung und den Frontstaubfilter. Wenn es genauere Angaben zur Umsetzung gibt, werden wir darüber informieren.
Positive Aspekte des Raijintek Zofos Evo:
- wahlweise als Window- oder Silent-Variante erhältlich
- Platz für hohe Towerkühler und extrem lange Grafikkarten
- RGB-Beleuchtungssystem über Mainboard oder Fernbedienung steuerbar
- zahlreiche Kühlmöglichkeiten, 420-mm-Radiatorenplatz hinter der Front
- modulare Laufwerkskäfige, Blende für Netzteilkammer
- Beleuchtung für das I/O-Panel des Mainboards
- werkzeuglose Montage für 3,5-Zoll-Laufwerke und Erweiterungskarten
- entnehmbare Staubfilter für Deckel und Netzteil, ordentlich Platz für das Kabelmanagement
- vertikale Grafikkartenmontage möglich (mit optionalem Riserkabel)
Negative Aspekte des Raijintek Zofos Evo:
- kein Frontstaubfilter
- nur 120-mm-Lüfter mitgeliefert (trotz 140-mm-Lüfterplätze)
- keine HDD-Entkopplung
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