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Gehaeuse

Riotoro CR1088 im Test - ein besonders platzsparendes ATX-Gehäuse - Fazit

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Viele aktuelle ATX-Gehäuse folgen Schema F und sind im Innenraum nahezu identisch aufgebaut. Riotoro wagt sich mit dem CR1088 an einen anderen, vor allem platzsparenden Aufbau. Obwohl das Gehäuse eher das Format eines Micro-ATX-Gehäuses hat, nimmt es ein ausgewachsenes ATX-Mainboard, ein langes ATX-Netzteil und immerhin bis zu 30 cm lange Grafikkarten auf. 

Dazu zeigt sich das CR1088 in einem geradlinigen Design, dem man mit der integrierten RGB-Beleuchtung noch ordentlich Farbe hinzufügen kann. Und trotz des kompakten Aufbaus zeigt sich das Gehäuse an etlichen Stellen nutzerfreundlich. So lassen sich sowohl Festplatten und SSDs als auch Erweiterungskarten und Seitenteile werkzeuglos montieren. Und Staubfilter gibt es gleich an vier Seiten des Gehäuses - dabei haften drei der Filter magnetisch am Gehäuse und können entsprechend einfach entnommen werden. Allerdings sind diese Filter auch nur einfache Kunststoffgitter. Und auch bei den Slotblenden für die Erweiterungskarten hat Riotoro gespart. Nur zwei dieser Blenden können wiederverwendet werden. Alle anderen müssen herausgebrochen und entsorgt werden. 

Das größte Manko des Gehäuses ist aber das Kühlsystem. Der platzsparende Aufbau nötigt natürlich zu Kompromissen. So ist es nachvollziehbar, dass auf Towerkühler und große Hecklüfter verzichtet werden muss. Wirklich ungünstig ist aber, dass der laut Riotoro vorhandene 240-mm-Radiatorenplatz nur eingeschränkt nutzbar ist. Selbst kompakte Radiatoren von AiO-Kühlungen passen keineswegs in jedem Fall. Deshalb wäre eine Kompatibilitätsliste von Riotoro doch sehr wünschenswert.

Es ist gar nicht einfach, ein ähnlich kompaktes ATX-Gehäuse wie das CR1088 zu finden. Eine - allerdings etwas spezielle - Alternative könnte Thermaltakes Core G3 sein. Das schlanke Gehäuse kommt sogar mit einer deutlich geringeren Stellfläche als das Riotoro-Modell aus. Dafür müssen aber auch größere Einschränkungen gemacht werden. So blockiert das nötige Riserkabel für die Grafikkarte andere Erweiterungskartenslots, es muss ein SFX-(L-)Netzteil genutzt werden und es gibt nur einen 3,5-Zoll-Laufwerksplatz. Durch diese massiven Einschränkungen wird das Core G3 nur für wenige Nutzer in Frage kommen. 

Im Vergleich meistert Riotoro den Spagat zwischen einem möglichst kompakten und doch funktionalen ATX-Gehäuse mit dem CR1088 deutlich überzeugender. Es ist eben nicht nur eine exotische Machbarkeitsstudie, sondern ein nahezu vollwertiges, aber auch besonders kompaktes ATX-Gehäuse.

Positive Aspekte des Riotoro CR1088:

  • besonders platzsparendes ATX-Gehäuse
  • ausreichend Platz für bis zu 30 cm lange Grafikkarten und längere ATX-Netzteile
  • integriertes RGB-Beleuchtungssystem
  • werkzeuglose Montage für HDDs/SSDs und Erweiterungskarten
  • Staubfilter für Front, Deckel, Netzteil und Boden; bis auf den Frontfilter absolut unkompliziert zu entnehmen
  • ab Werk geringe Lautstärke

Negative Aspekte des Riotoro CR1088:

  • flacher CPU-Kühler nötig, massiv eingeschränkte Kompatibilität des 240-mm-Radiatorenplatzes, nur 80-mm-Lüfterplatz an der Rückwand
  • werkseitig magere Kühlleistung
  • keine HDD-Entkopplung, Staubfilter überwiegend nur schlichte Kunststoffgitter
  • nur zwei Erweiterungskarten-Slotblenden wiederverwendbar