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Die zuletzt getesteten, günstigen aRGB-Gehäuse haben es uns nicht leicht gemacht. Enermax StarryFort SF30 und Kolink Phalanx werden zwar sehr effektvoll beleuchtet, sie haben aber ganz klare Nachteile. Aerocool hat beim Tor einiges besser gemacht, ganz überzeugend ist aber auch dieses Modell nicht.
Der größte Kritikpunkt bei den beiden anderen Modellen waren die Lüfteranschlüsse, wegen denen die Lüfter nicht einfach geregelt werden können. Auf den ersten Blick macht Aerocool den gleichen Fehler: Die Lüfter werden mit speziellen Kombi-Anschlüssen direkt an die RGB-Platine angeschlossen. In diesem Fall ermöglicht aber ein kleiner Taster auf der Platine den Wechsel zwischen zwei Regelstufen. Natürlich ist die Lösung nicht so elegant wie eine stufenlose Lüftersteuerung, letztlich ist sie aber doch ein klarer Pluspunkt für das Tor. Denn die untere Regelstufe macht einen angenehm leisen Betrieb möglich. Auch, dass Aerocool hinter der Front gleich 140-mm-Lüfter verbaut, fällt positiv auf. Am Heck und im Deckel können allerdings maximal 120-mm-Lüfter montiert werden.
Gerade gegenüber dem Enermax StarryFort SF30 hat das Tor aber an anderer Stelle Nachteile. Unverständlich ist vor allem, dass der Laufwerkskäfig nicht modular gestaltet wurde. Die Netztteillänge wird so stark limitiert, dass auch so manches Mainstream-Netzteil nicht oder nur knapp passt. Das StarryFort SF30 punktet formal nicht nur mit genug Platz für einen 360-mm-Frontradiator (maximal 240/280 mm beim Tor), es lässt dafür mit einer großzügigen Aussparung in der Netzteilabdeckung auch viel mehr Platz. Auch beim Deckelradiator (240/280 mm) ist das Enermax-Modell flexibler aufgestellt.
Wenn ein Luftkühler genutzt wird, ist das Tor unproblematischer. Denn die meisten Tower-Kühler finden ausreichend Platz. Die maximale Grafikkartenlänge ist mehr als ausreichend für alle marktüblichen High-End-Modelle. Das Tor nimmt immerhin bis zu sechs Laufwerke auf. Auf eine HDD-Entkopplung muss allerdings verzichtet werden. Auch die Einweg-Slotblenden sind eine klare Sparmaßnahme.
Im Vergleich mit den angesprochenen Konkurrenzmodellen punktet das Tor nicht nur mit den zumindest zweistufig regelbaren Frontlüftern. Auch die adressierbare RGB-Beleuchtung ist beim Aerocool-Modell besonders gelungen. Die Ausleuchtung der Frontlüfterrahmen könnte zwar homogener wirken, die Effekte sind aber erfreulich flüssig und wirken durch die große Fläche an der Netzteilabdeckung besonders intensiv. Dabei ist das Tor aktuell sogar etwas günstiger als StarryFort SF30 und Phalanx. Während es bei der Lautstärke punktet, fällt die Kühlleistung ab Werk aber gegenüber den beiden anderen Modellen ab. Für Kunden, die eine geräumigere Alternative suchen, bietet Aerocool übrigens das E-ATX-Modell Tor Pro an.
Letztlich ist auch das Tor kein rundum gelungenes aRGB-Gehäuse. Wer seine Einschränkungen berücksichtigt, erhält aber ein schickes Glasmodell mit sehr wirkungsvoller Beleuchtung zu einem richtig attraktiven Preis.
Positive Aspekte des Aerocool Tor:
- auffällige und in dieser Form besondere Beleuchtung mit adressierbaren RGB-LEDs
- attraktiver Preis
- Beleuchtungssteuerung über Taste, geeignetes Mainboard oder Fernbedienung möglich
- Platz für die meisten Towerkühler und extrem lange Grafikkarten
- Frontlüfter können zumindest in zwei Stufen geregelt werden, auf unterer Stufe angenehm leise
- zumindest Platz für einen schlanken Dual-Radiator hinter der Front
- werkzeuglose Montage für 3,5-Zoll-Laufwerke
Negative Aspekte des Aerocool Tor:
- Platz für das Netzteil sehr knapp, Laufwerkskäfig nicht modular
- restriktive Front beeinträchtigt Kühlleistung
- keine werkzeuglose Montage der Erweiterungskarten, keine HDD-Entkopplung
- kein Frontstaubfilter, Netzteilstaubfilter kann nicht bei stehendem Gehäuse gereinigt werden
- Frontlüfter haben keinen Standard-Anschluss
- nicht genug Platz für einen Deckelradiator
- Einweg-Slotblenden zum Herausbrechen, keine Ersatzblenden
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