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MSI MAG Vampiric 010 im Test

Inspiriert von Dracula - Fazit

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Beim Gigabyte AORUS C300 Glass musste man den Eindruck gewinnen, dass der Hersteller für sein Gaming-Label einen ordentlichen Aufpreis einfordert. MSI hat solche Attitüden beim MAG Vampiric 010 nicht. Das 60-Euro-Modell konkurriert ganz im Gegenteil direkt mit günstigen Einsteigermodellen - und das weitgehend überzeugend.

Das gilt vor allem für viele Kerntugenden eines Gaming-Gehäuses. Das MAG Vampiric 010 bringt die Hardware mit seinem Glasseitenteil, dem Zweikammeraufbau und dem Kabelmanagement gut zur Geltung. Dazu setzt die A-RGB-Beleuchtung in der Front und am Lüfter auf Wunsch farbenfrohe Akzente. Im Innenraum findet ein typisches Gaming-System mit Tower-Kühler und langer Grafikkarte gut Platz. Vier Laufwerksplätze sind nicht viel, dürften den meisten Nutzern aber völlig ausreichen. Und wer den modularen Laufwerkskäfig entfernt, schafft nicht nur Platz für die längsten Netzteile, sondern kann auch einen großen Frontradiator montieren. 

Allerdings hat MSI an einigen Stellen auch klar den Rotstift angesetzt. Die vergleichsweise geringe Materialstärke beim Stahl hat immerhin noch den Vorteil, dass das Gehäuse angenehm leicht ist. Gerade für ein Gaming-System fällt die Kühlleistung ab Werk allerdings etwas mager aus. Die Kosten für weitere Gehäuselüfter sollten also bereits mit eingeplant werden. Das gilt umso mehr, weil der Hecklüfter (zumindest bei unserem Sample) etwas mit Nebengeräuschen störte. Empfindliche Nutzer werden ihn deshalb vermutlich austauschen wollen. Dazu kommen typische Sparmaßnahmen wie Wegwerf-Slotblenden, einfache Staubgitter bzw. fehlender Staubschutz für die Front und die fehlende HDD-Entkopplung. Mit ihnen wird man auch bei anderen Modellen in diesem Preissegment leben müssen. Ungewöhnlich ist allerdings, dass die Netzteilblende bei unserem Sample nicht zu jedem ATX-Netzteil passt. Und als zumindest inkonsequent müssen wir es bezeichnen, dass sich Frontbeleuchtung und Lüfterbeleuchtung nicht synchronisieren lassen. 

Wie sieht es mit Alternativen aus? Das Aerocool Tor ist noch spektakulärer beleuchtet, aber auch einige Euro teurer. Aerocool hat auf einen modularen HDD-Käfig verzichtet und limitiert so die Netzteillänge. Auch die speziellen Lüfteranschlüsse sind ein Negativpunkt. Und mit Sparmaßnahmen wie den Wegwerf-Slotblenden, fehlender HDD-Entkopplung und fehlendem Staubfilter muss man ebenfalls rechnen. Wer auch mit einem anderen Innenaufbau leben kann, kann über das Sharkoon PURE STEEL nachdenken. Das Einsteigermodell kommt weitgehend ohne Kunststoff aus und wirkt dadurch für seine Preisklasse erfreulich hochwertig. Dazu punktet es auch mit Mehrweg-Slotblenden und zwei mitgelieferten Lüftern. Eine RGB-Beleuchtung gehört allerdings nicht zum Lieferumfang. Die fehlt auch dem günstigen Cooler Master Master MasterBox Q500L, einer platzsparenden ATX-Alternative im Mini-Tower-Format. 

Als günstiges Gaming-Gehäuse ist das MSI MAG Vampiric 010 allemal eine Überlegung wert - nicht nur für MSI-Fans. Allerdings müssen zusätzlich zu einigen typischen Sparmaßnahmen auch Unstimmigkeiten in Kauf genommen werden. 

Positive Aspekte des MSI MAG Vampiric 010:

  • attraktiver Preis
  • Platz für die meisten Towerkühler und lange Grafikkarten
  • sechs Lüfterplätze, hinter der Front Platz für max. 360-mm-Radiator (ohne HDD-Käfig)
  • modularer HDD-Käfig, werkzeuglose Montage für 3,5-Zoll-Laufwerke
  • Staubfilter für Deckel und Netzteil (allerdings einfach gestaltet)
  • ARGB-Beleuchtung an der Front und am Hecklüfter

Negative Aspekte des MSI MAG Vampiric 010:

  • Kühlleistung ab Werk etwas mager
  • vormontierter Lüfter beim Sample mit Nebengeräuschen
  • kein Frontstaubfilter, Wegwerf-Slotblenden zum Herausbrechen, keine HDD-Entkopplung
  • keine werkzeuglose Montage der Erweiterungskarten
  • Netzteilblende beim Sample nicht passgenau gestaltet
  • keine Synchronisation der Beleuchtung von Lüfter und Frontbeleuchtung vorgesehen

Preise und Verfügbarkeit
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