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MSI hat die Mittelklasse aktualisiert - und das überzeugend. Im Vergleich zum MPG Gungnir 100 wurde das MPG Gungnir 110R dabei deutlich verbessert. Dazu tritt neben die Variante mit Teil-Glasfront mit dem MPG Gungnir 110M auch eine Mesh-Variante. Käufer haben so die Wahl, ob sie mehr Wert auf die Optik oder auf die Kühlleistung legen.
Beim getesteten Gungnir 110R dürften viele Nutzer die Optik als klare Stärke empfinden. Das Gehäuse ist klar ein Gaming-Gehäuse. Es kommt aber ohne Design-Übertreibungen aus und zeigt sich in einem klaren und konsequent umgesetzten Design. Prägend ist dabei vor allem die Front, die nach vorn spitz zuläuft und zur Hälfte durchsichtig, zur Hälfte blickdicht gestaltet wurde. Die vier vormontierten A-RGB-Lüfter sorgen für eine stimmige Beleuchtung sowohl an Front als auch an der Rückwand. Und die Beleuchtungssteuerung ist sowohl direkt per LED-Taste als auch über ein geeignetes Mainboard möglich.
Die Kühlleistung ist vor allem wegen der weitgehend geschlossenen Front nicht überragend, prinzipiell aber auch für leistungsstarke Gaming-Hardware ausreichend. Wir testen schließlich auch mit einem extremen Last-Szenario. Im Alltagsbetrieb können die vier Gehäuselüfter so weit heruntergeregelt werden, dass sie angenehm leise sind. Mit Blick auf die hohe Lautstärke bei Maximaldrehzahl ist eine Drehzahlreduzierung tatsächlich auch sehr empfehlenswert. Der mitgelieferte Dreifach-Lüfteradapter kann die Zahl der nötigen freien Lüfteranschlüsse für Gehäuselüfter auf zwei reduzieren. Alternativ zur Luftkühlung ist auch eine Wasserkühlung möglich - und zwar bis hin zu einem schlankem 360-mm-Frontradiator und einem 240-mm-Deckelradiator. Die Platzverhältnisse im Innenraum reichen auch für hohe Tower-Kühler und lange Grafikkarten aus. Etwas knapp kann es aber werden, wenn Frontradiator und lange Grafikkarte kombiniert werden sollen.
Mit der USB-Typ-C-Schnittstelle im I/O-Panel und dem verbesserten Staubschutz macht das MPG Gungnir 110R gegenüber dem MGP Gungnir 110 einen klaren Schritt nach vorn. Allerdings könnten die Staubfilter in Front und Boden noch einfacher zu entnehmen sein. Auch der Ausbau bzw. das Versetzen des modularen HDD-Käfigs ist relativ aufwendig. Dafür muss sogar die vordere Standfläche erst abgebaut werden.
Ähnlich ausgelegt wie das MPG Gungnir 110R ist beispielsweise das kürzlich getestete Corsair iCUE 4000X RGB. Das Corsair-Modell wirkt zwar insgesamt etwas hochwertiger und nutzerfreundlicher, lässt aber den Hecklüfter und eine HDD-Entkopplung vermissen. Dazu liegt die UVP von 119,90 Euro über 20 Euro über dem Preis des MSI-Modells. Als Mesh-Alternative bietet sich in diesem Preisbereich von der Konkurrenz z.B. das be quiet! Pure Base 500DX an.
Insgesamt präsentiert sich das MPG Gungnir 110R nicht nur als auffälliges, sondern auch als weitgehend praktisches A-RGB-Gehäuse. Wer auf maximalen Airflow verzichten kann, erhält ein attraktiv designtes Gaming-Gehäuse zu einem durchaus fairen Preis. Sogar noch etwas günstiger ist das Geschwistermodell MPG Gungnir 110M mit luftiger Mesh-Front.
Positive Aspekte des MSI MPG Gungnir 110R:
- gelungenes Beleuchtungskonzept mit vier A-RGB-Lüftern und teilweise gläserner Front
- Beleuchtungssteuerung wahlweise über Taste oder geeignetes Mainboard
- alternativ Mesh-Variante (Gungnir 110M) verfügbar
- Platz für Towerkühler und lange Grafikkarten
- Lüfter lassen sich weit herunterregeln und sind dann angenehm leise
- 360/280-mm-Frontradiator und 240-mm-Deckelradiator möglich
- modularer HDD-Käfig, werkzeuglose Montage und (einfache) Entkopplung für 3,5-Zoll-Laufwerke
- Staubfilter/-gitter für Front, Deckel und Netzteil
- I/O-Panel mit USB Typ-C und zweimal USB 3.0
Negative Aspekte des MSI MPG Gungnir 110R:
- Kühlleistung zumindest solide, aber durch Frontgestaltung limitiert
- Deckelradiator überlappt mit Mainboard
- Reinigung der Staubfilter im Boden/ in der Front und Handling des HDD-Käfigs könnte einfach sein
- keine werkzeuglose Montage der Erweiterungskarten
| MSI MPG Gungnir 110R | ||
| Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Ab 89,67 EUR |
