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Das Sugo 15 sticht mit seiner Aluminiumhülle aus der Masse der Sugo-Modelle heraus - leider aber nicht nur damit, sondern auch mit seinem Preis. Doch der Reihe nach. Das Sugo 15 wirkt mit seinem dickwandigen Aluminium-Paneelen schon auf den ersten Blick deutlich edler als Konkurrenzmodelle mit Stahlhülle. Und auch Details wie die feinen Nylon-Staubfilter oder die unverlierbaren Aluminium-Rändelschrauben unterstreichen diesen Eindruck.
Ultra-kompakt ist das 19-Liter-Modell nicht. Dafür muss man sich deutlich weniger Gedanken bei der Komponentenwahl machen als bei den extremen SFF-Modellen. Lange Triple-Slot-Grafikkarten, richtig hohe Tower-Kühler oder eine AiO-Kühlung mit 240-mm-Radiator sind genauso möglich, wie bis zu zwei 3,5-Zoll-Laufwerke und bis zu drei 2,5-Zoll-Laufwerke. Und auch die vier Lüfterplätze - drei davon sogar im 140-mm-Format - sind bemerkenswert. Allerdings können nicht all diese Nutzungsmöglichkeiten gleichzeitig ausgereizt werden. Schon mit einem einzelnen Gehäuselüfter wird eine solide Kühlleistung erreicht. Dieser 120-mm-Lüfter kann zudem erfreulich weit heruntergeregelt werden. Der ATX-Netzteilplatz gehört eigentlich ebenfalls zu den Vorteilen des großzügigeren Mini-ITX-Gehäuses. Allerdings wird die Netzteillänge auf knappe 15 cm begrenzt. Auch beim 240-mm-Radiator sind Einschränkungen bei der Breite des Radiators und bei der Höhe von Mainboardkomponenten/RAM-Riegeln einzuplanen.
Dank der vier abnehmbaren Aluminiumpaneele an den Seiten, am Deckel und am Boden ist der Innenraum gut zugänglich. All diese Paneele können nach dem Lösen von je zwei unverlierbaren Rändelschrauben einfach abgenommen werden. Hinter den markanten Luftöffnungen in Dreiecks-Form sitzen jeweils Nylon-Staubfilter, die zur Reinigung einfach entfernt werden. Ganz auf der Höhe der Zeit ist auch das I/O-Panel. Um Laufwerke und Erweiterungskarten zu montieren, muss erst ein Schraubendreher bemüht werden. Zudem fehlt eine Entkopplung für die Festplatten.
Das Sugo 15 ist nicht nur relativ flexibel, sondern auch klar ein höherwertiges Mini-ITX-Gehäuse. Der Kaufpreis liegt mit über 170 Euro aktuell allerdings auf einem sehr hohen Niveau. Das gilt umso mehr, weil SilverStones eigenes Sugo 14 den gleichen Innenraum für etwa den halben Preis bietet. Naheliegend ist auch der Vergleich mit Cooler Masters MasterBox NR200P. Dieses Modell ist ähnlich flexibel. Bei der maximalen CPU-Kühlerhöhe schränkt es zwar etwas stärker ein, dafür werden aber sogar 280-mm-Radiatoren unterstützt. Die maximale Grafikkartenlänge ist vergleichbar, Triple-Slot-Grafikkarten sind zumindest bei horizontaler Montage möglich. Anders als das Sugo 15 lässt das MasterBox NR200P die Wahl zwischen horizontaler und vertikaler Grafikkarten-Montage, ein Riserkabel gehört zum Lieferumfang. Und selbst beim Seitenteil lässt Cooler Master eine Wahl zu - und zwar zwischen einem Glas- und einem perforierten Stahlseitenteil. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist beim Cooler Master-Modell also klar besser. Dafür wirkt das Stahlgehäuse weniger edel. Als preislich vergleichbare Alu-Alternative drängt sich das Streacom DA2 auf. Streacom setzt auf ein spezielles Montagesystem, um bei diesem Modell eine ebenfalls beachtliche Flexibilität zu erreichen. Das konventionellere Sugo 15 lässt sich aber deutlich einfacher handeln.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis kann man beim Sugo 15 aktuell sicher etwas infrage stellen. Doch wer ein flexibles und relativ unkompliziertes Mini-ITX-Gehäuse mit hochwertiger Aluminiumhülle sucht, der findet im SilverStone-Modell ein attraktives und durchaus verlockendes Modell.
Positive Aspekte des SilverStone Sugo 15:
- wirkt Dank der Aluminiumhülle mit hoher Materialstärke hochwertig
- Platz für Towerkühler, lange Grafikkarten, 240-mm-Radiator
- bis zu zwei 3,5-Zoll-Laufwerke und bis zu drei 2,5-Zoll-Laufwerke möglich
- abnehmbare Nylon-Staubfilter an drei Seiten
- kann stehend oder auf der Seite liegend genutzt werden, zwei unterschiedliche Standfußtypen zum Ankleben im Lieferumfang
- I/O-Panel mit USB Typ-C
Negative Aspekte des SilverStone Sugo 15:
- keine werkzeuglose Montage der Erweiterungskarten und Laufwerke, keine HDD-Entkopplung
- 240-mm-Radiator darf nicht zu breit sein und überlappt mit dem Mainboard (Probleme bei hohen Bauteilen auf dem Mainboard möglich)