TEST

Fractal Design Torrent Compact und Torrent Nano im Test

Der Airflow-Zwergenaufstand - Fazit

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Fractal Design baut seine Airflow-Serie mit Torrent Compact und Torrent Nano auf einen Schlag ordentlich aus. Die beiden neuen Modelle versprechen, kompaktere und günstigere Alternativen zum großen Torrent zu sein. Das gelingt ihnen auch weitgehend. In einigen Bereichen müssen gegenüber dem Torrent aber doch Einschränkungen hingenommen werden.

Das Torrent Compact ist als Midi-Tower eine direkte Alternative zum Torrent und vor allem für Nutzer attraktiv, die den größeren Raum und die zusätzlichen Nutzungsmöglichkeiten des Torrents nicht benötigen. Die RGB-Variante ist dafür gleich rund 60 Euro günstiger. Trotzdem kann sie ebenfalls mit zwei wuchtigen 180-mm-A-RGB-Lüftern und Ausstattungsmerkmalen wie dem praktischen PWM-Hub aufwarten. In der Praxis zeigen sich allerdings doch auch einige Nachteile des kleineren Modells. Während die CPU-Kühlleistung rekordverdächtig hoch ausfällt, ist die GPU-Kühlleistung des Gehäuses ab Werk eher mittelmäßig. Hier macht sich bemerkbar, dass anders als beim Torrent keine Bodenlüfter vormontiert sind. Obwohl das Torrent Compact viele nutzerfreundliche Montagelösungen des Torrent übernimmt, ist es in einem Bereich doch deutlich weniger nutzerfreundlich: Zwischen Mainboardtray und rechtem Seitenteil lässt Fractal Design so wenig Platz, dass das Kabelmanagement zur Geschicklichkeits- und Geduldsprobe wird.  

Das Torrent Nano ist als Mini-ITX-Modell sozusagen das Baby in der Torrent-Familie. Dabei gehört es zwar nicht zu den ultra-kompakten SFF-Modellen, bietet aber im Gegenzug genug Platz für viele Towerkühler, High-End-Grafikkarten und Dual-Radiatoren. Sein einzelner 180-mm-Lüfter trägt vor allem zu einer effektiven CPU-Kühlung bei. Die Grafikkarte profitiert davon weniger. Prinzipiell könnte man auch im Torrent Nano die Grafikkartenkühlung direkt durch optionale Bodenlüfter unterstützen. Allerdings ist das nur bei schlanken Grafikkarten möglich. Bei unserer wuchtig ausfallenden Testgrafikkarte blieb für Bodenlüfter hingegen nicht genug Platz. Wer die Nutzung einer Wasserkühlung im Torrent Nano plant, der kann von zwei Dual-Radiatorplätzen profitieren. Allerdings wird der Bodenradiatorplatz von der Bauhöhe der Grafikkarte, der Frontradiatorplatz von der Länge der Grafikkarte limitiert. 

Die mächtigen 180-mm-Frontlüfter der beiden neuen Modelle können wie schon beim Torrent in einem breiten Bereich von etwa 300 bis 1.200 U/min geregelt werden. Auf maximaler Drehzahl sind Torrent Compact und Nano beachtlich laute Gehäuse. Auf minimaler Drehzahl werden die Lüfter aber so leise, dass man sie in vielen Situationen nicht mehr wahrnehmen wird. Nur in ansonsten stiller Umgebung fällt auf, dass sie nicht völlig verstummen. Klare Pluspunkte sammeln beide Modelle auch dadurch, dass sie die nutzerfreundlichen Montagelösungen des Torrents übernehmen und sich so Seitenteile, Front und Deckel werkzeuglos und mit je einem Handgriff lösen lassen. Auch die Nylonstaubfilter sind dadurch einfach erreichbar und leicht zu reinigen. Die Bestückung des I/O-Panels kann bei beiden Modellen gleichermaßen überzeugen. Beim Torrent Nano wurde allerdings der PWM-Lüfterhub gestrichen. Mit Blick auf die geringere Zahl an Lüfterplätzen wird er aber auch weniger benötigt.  

Mit Torrent Compact und Torrent Nano kann Fractal Design seine Airflow-Serie sinnvoll erweitern. Das Torrent Compact überzeugt gegenüber Airflow-Gehäusen im Midi-Tower-Format wie dem Antec NX700 und dem Sharkoon TG7M RGB mit nutzerfreundlichen Montagelösungen und seinem Staubschutz, schwächelt aber beim Kabelmanagement und ist gerade mit Blick auf die RGB-Variante deutlich teurer. 

Das Torrent Nano profitiert hingegen davon, dass die Auswahl an Airflow-orientierten Mini-ITX-Gehäusen überschaubar ist und es im Vergleich mit anderen Mini-ITX-Modellen zusätzlich mit Blick auf Flexibilität und Nutzerfreundlichkeit punktet. Damit verdient es sich dann auch unseren Excellent-Hardware-Award. 

Positive Aspekte des Fractal Design Torrent Compact:

  • konsequent auf hohen Airflow ausgelegt, tatsächlich auch sehr hohe CPU-Kühlleistung
  • leiser (aber nicht ganz lautloser) Betrieb möglich, PWM-Hub erleichtert Steuerung vieler Lüfter
  • viel Platz für hohe Towerkühler und genug für längere Grafikkarten (zumindest ohne Frontradiator)
  • trotz kompakter Maße 360/280-mm-Frontradiator und 240/280-mm-Bodenradiator möglich
  • bei RGB-Variante A-RGB-Beleuchtung an den Frontlüftern und dem Netzteilkäfig
  • Montage überwiegend sehr nutzerfreundlich, entnehmbare Staubfilter vor Lufteinlässen
  • vertikale Grafikkartenmontage möglich (aber mit optionalem Kit), Grafikkartenstütze inklusive
  • zeitgemäßes I/O-Panel

Negative Aspekte des Fractal Design Torrent Compact:

  • wenig Platz für das Kabelmanagement
  • Lüfter zwar mit geringem Schallpegel, aber nie ganz flüsterleise
  • keine Beleuchtungssteuerung integriert
  • keine werkzeuglose Montage der Laufwerke


Positive Aspekte des Fractal Design Torrent Nano:

  • für Mini-ITX-Verhältnisse beachtliche CPU-Kühlleistung
  • leiser (aber nicht ganz lautloser) Betrieb möglich
  • relativ großzügige Platzverhältnisse, mittelhohe Towerkühler und längere Grafikkarten (zumindest ohne Frontradiator) möglich
  • zwei Montageoptionen für Dual-Radiatoren (am Boden aber maximal in Kombination mit schlanker Grafikkarte)
  • bei RGB-Variante A-RGB-Beleuchtung an Frontlüfter und dem Netzteilkäfig
  • Montage überwiegend sehr nutzerfreundlich, entnehmbare Staubfilter vor Lufteinlässen
  • Grafikkartenstütze inklusive
  • zeitgemäßes I/O-Panel

Negative Aspekte des Fractal Design Torrent Nano:

  • Bodenlüfterplätze nur bei schlanken Grafikkarten nutzbar, für GPU-Kühlung aber nützlich
  • Lüfter zwar mit geringem Schallpegel, aber nie ganz flüsterleise
  • keine Beleuchtungssteuerung integriert
  • keine werkzeuglose Montage der Laufwerke