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Fractal Design Pop Air und Pop Silent im Test

Wie populär werden die Einsteigergehäuse? - Fazit

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Mit Blick auf Inflation und sinkende Kaufkraft könnte die Nachfrage nach günstigen PC-Komponenten in Zukunft steigen - und zwar besonders nach solchen, die gleichzeitig gut und möglichst günstig sind. Mit einem Einstiegspreis von rund 80 Euro sind die Midi-Tower aus der Pop-Serie zwar nicht extrem günstig. Beachtlich ist aber, was dem Nutzer für sein Geld geboten wird. 

Für diese Preisklasse bemerkenswert ist bereits, dass Fractal Design mit Pop Air und Pop Silent zwei ganz unterschiedlich ausgelegte Modelle anbietet. Das Pop Silent wird seinem Namen wirklich gerecht und kann dank geringer Lüfterfdrehzahl, geschlossener Front und den Schalldämmmatten flüsterleise betrieben werden. Dafür müssen Abstriche bei der Kühlleistung gemacht werden. Gerade für einen leisen und dezenten Office-PC ist das Pop Silent allemal eine geeignete Lösung.

Im Pop Air können die drei Gehäuselüfter dank der Meshfront deutlich effektiver arbeiten. Selbst hitzige Gaming-Hardware lässt sich damit effektiv kühlen. Zumal anders als beim Pop Silent auch noch Deckellüfterplätze genutzt werden können. Die sorgen zudem dafür, dass zusätzlich zum Front- noch ein Deckelradiator montiert werden kann. Im eher kompakten Gehäuse ragt der aber über das Mainboard und setzt flache Mainboardbauteile im oberen Bereich der Platine voraus. Mit der RGB-Version des Pop Air bietet Fractal Design zudem zu überschaubarem Aufpreis ein effektiv beleuchtetes Modell an. Die LEDs der drei A-RGB-LED-Lüfter können einfach über die Taste im Deckel oder über ein geeignetes Mainboard mit A-RGB-Anschluss gesteuert werden. Komfortabel ist auch, dass die drei 3-Pin-Lüfter der beiden Gehäuse miteinander verbunden werden können. Sie lassen sich dadurch über einen einzelnen Lüfteranschluss steuern.

Das Handling der Gehäuse wird durch Seitenteile mit gefangenen Rändelschrauben und die Erweiterungskartenmontage mit Rändelschrauben erleichtert. Für die Laufwerksmontage wird allerdings ein Schraubendreher benötigt. Die Kombi-Laufwerksträger mit mehreren Montageplätzen sorgen für Flexibilität. Bei Bedarf kann die mögliche Laufwerkskapazität zudem durch optionale Laufwerksträger erhöht werden. Leider nur als optionales Zubehör wird zudem USB-Typ-C ermöglicht. Ab Werk ist zwar eine Öffnung dafür vorgesehen, der Anschluss aber nicht nutzbar. 

Die beiden Pop-Modelle haben zwar grundlegend den typischen Zweikammeraufbau, sie bieten aber doch eine konstruktive Besonderheit: Hinter dem magnetischen Teil der Front verbirgt sich eine praktische Zubehörschublade. Wird sie entfernt, können an ihrer Stelle zwei 5,25-Zoll-Laufwerke verbaut werden. Deren bodennahe Position ist zwar nicht besonders praktisch, dafür verschwinden sie aber elegant in der Bodenkammer. 

Andere aktuelle Gehäuse bieten kaum mehr 5,25-Zoll-Laufwerksplätze. Das gilt z.B. auch für attraktive Konkurrenzmodelle wie be quiet! Pure Base 500 (als Silentgehäuse eine Alternative zum Pop Silent) bzw. Pure Base 500DX (eine Airflow-Alternative zum Pop Air). Nach unseren Eindrücken ist das Pop Silent zudem noch etwas leiser als das Pure Base 500. Dessen Lüfter lassen leichte Nebengeräusche hören. be quiet! setzt aber konsequent auf größere 140-mm-Lüfter und ermöglicht zudem auch die Montage eines 360-mm-Radiators. Das Pure Base 500DX bietet beleuchtete Frontstreifen, wird aber insgesamt weniger intensiv beleuchtet als das Pop Air RGB. Im Gegensatz zu den Pop-Modellen und zum Pure Base 500 bietet es direkt ab Werk USB Typ-C. Preislich bewegen sich die Einsteigermodelle von Fractal Design und be quiet! in einem ähnlichen Bereich. 

Mit ihrer jeweils eigenständigen Auslegung sprechen Pop Air und Pop Silent ganz unterschiedliche Nutzer an. Die beiden Fractal-Design-Gehäuse überzeugen aber beide als durchdachte Midi-Tower mit attraktiven Preisen - und besonderen Features wie der Zubehörschublade und den versteckten 5,25-Zoll-Laufwerksplätzen. Damit verdienen sie sich letztlich unseren Preis-Leistungs-Award. 



Positive Aspekte des Fractal Design Pop Air:

  • luftiges Meshdesign und drei Gehäuselüfter sorgen für gute Kühlung
  • Platz für Towerkühler und extrem lange Grafikkarten
  • Lüfter lassen sich weit herunterregeln und sind dann angenehm leise
  • 280-mm-Frontradiator und 240-mm-Deckelradiator möglich
  • modulare Laufwerksträger für HDDs und SSDs, HDD-Entkopplung
  • Zubehörschublade oder zwei 5,25-Zoll-Lauwerksplätze nutzbar
  • Staubfilter für Netzteil und Deckel, an der Front zumindest eingeschränkter Staubschutz durch Mesh

Negative Aspekte des Fractal Design Pop Air:

  • Deckelradiator überlappt mit Mainboard
  • keine werkzeuglose Montage der Laufwerke
  • USB Typ-C möglich, aber nur optional


Positive Aspekte des Fractal Design Pop Silent:

  • Silentmaßnahmen wie Schalldämmmatten ermöglichen flüsterleisen Betrieb
  • Platz für Towerkühler und extrem lange Grafikkarten
  • 280-mm-Frontradiator möglich
  • modulare Laufwerksträger für HDDs und SSDs, HDD-Entkopplung
  • Zubehörschublade oder zwei 5,25-Zoll-Lauwerksplätze nutzbar
  • Staubfilter für Netzteil, an der Front zumindest eingeschränkter Staubschutz durch seitliches Mesh

Negative Aspekte des Fractal Design Pop Silent:

  • Kühlleistung deutlich schwächer als beim Pop Air
  • keine werkzeuglose Montage der Laufwerke
  • USB Typ-C möglich, aber nur optional