TEST

Antec Performance 1 im Test

Full-Tower verspricht brachialen Airflow - Fazit

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Mit dem Performance 1 will Antec gehobene Ansprüche erfüllen. Der Full-Tower unterscheidet sich dementsprechend nicht nur beim Format, sondern auch bei Ausstattung und Funktionalität von den typischen günstigen Midi-Towern des Unternehmens.

Besonders auffällig ist die Auslegung als High-Airflow-Gehäuse. Mit drei vormontierten 140-mm-Frontlüftern und dem 120-mm-Hecklüfter schafft Antec beste Voraussetzungen - zumal man auf leistungsstarke Lüfter mit einer Dicke von 30 mm setzt. In Kombination mit der luftigen Front sorgen diese Lüfter auch ab Werk für eine hohe Kühlleistung. Allerdings stellt das Performance 1 im Testfeld einen Negativrekord bei der maximalen Lautstärke auf, ohne absolute Rekordwerte bei den Temperaturen zu erreichen. Es gibt also andere High-Airflow-Modelle, die ein besseres Verhältnis aus Kühlleistung und Lautstärke bieten. Im Alltagsbetrieb störender ist aber für Silentnutzer, dass die Gehäuselüfter auch auf ihrer Minimaldrehzahl nicht wirklich flüsterleise werden. 

Wer vor allem Wert auf die Kühlleistung legt, der kann beim Performance 1 mit seinen optionalen Lüfterplätzen unter dem Deckel und auf der Netzteilabdeckung aber sogar noch nachlegen. Und auch Wasserkühlungsnutzer werden angesprochen. Unter dem Deckel findet ein 360-mm-Radiator Platz. Dabei wird die Montage durch die ausbaubare Blende erleichtert. Hinter der Front kann sogar maximal ein 420-mm-Modell montiert werden. Allerdings lässt die Aussparung in der Netzteilabdeckung relativ wenig Platz, sodass schlankere Frontradiatoren genutzt werden sollten. Egal ob Luft- oder Wasserkühlung: Mit der Temperaturanzeige bietet das Gehäuse eine einfache Möglichkeit, CPU- und GPU-Temperatur im Auge zu behalten. Allerdings muss dafür zwingend die Antec iUnity-Software installiert werden. 

Der geräumige Full-Tower schränkt den Nutzer weder bei der CPU-Kühlerhöhe noch bei der Grafikkartenlänge ein. Auch der Platz für das Kabelmanagement ist großzügig. Generell ist das Kabelmanagement eine Stärke des Performance 1. Die Kabel können im Kabelkanal einfach mit Klettverschlüssen gebündelt und hinter den Kabelabdeckungen versteckt werden. Selbst an der Rückwand lassen sich externe Kabel bei Bedarf geordnet verlegen. Sehr nutzerfreundlich ist auch die werkzeuglose Montage von Deckel und Seitenteilen und der Staubschutz mit einfach entnehmbaren Filtern bzw. Gittern an Front, Deckel und Boden. Auch das I/O-Panel zeigt sich auf der Höhe der Zeit. 

Stahlkorpus und Stahldeckel des Performance 1 wirken erfreulich solide. Die Front besteht anders als beim Antec P20C aber aus Kunststoff und nicht aus Stahl. Generell ist der Vergleich zum P20C spannend. Dieses Modell ist rund 75 Euro günstiger als das Performance 1. Seine Kühlleistung fällt geringer aus und man muss sowohl auf einige Nutzungsmöglichkeiten (z.B. kein 420-mm-Radiatorenplatz) und Features (wie die Temperaturanzeige) verzichten. Insgesamt wirkt das P20C aber doch etwas stimmiger. So kann es leiser als das Performance 1 werden und bietet das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis. Eine noch etwas höhere Kühlperformance als das Performance 1 bieten hingegen Phanteks Eclipse G500A (niedrigere CPU-Temperatur, gleiche GPU-Temperatur) und Fractal Design Torrent (gleiche CPU-Temperatur, niedrigere GPU-Temperatur). Aus Preis-Leistungs-Sicht ist besonders das Phanteks-Modell mit seiner UVP von rund 160 Euro attraktiv. 

Das Performance 1 ist ein leistungsstarkes und gut ausgestattetes High-Airflow-Modell mit dem Antec Oberklasse-Ambitionen deutlich macht. Im Vergleich zu teils günstigeren Konkurrenzmodellen leistet es sich aber doch einige Schwächen gerade auch mit Blick auf die Lautstärke bei minimaler Lüfterdrehzahl. 

Antec Performance 1

  • geräumiger Full-Tower mit Airflow-Optimierung, vier Lüfter vormontiert
  • hohe Kühlleistung, Temperaturanzeige im Deckel
  • (schlanker) 420/360-mm-Radiatorenplatz vorn und 360-mm-Radiatorenplatz oben
  • einfach entnehmbare Staubfilter/-gitter
  • Seitenteil- und Deckelmontage nutzerfreundlich, Deckelblende kann ausgebaut werden
  • I/O-Panel mit USB-C
  • überzeugendes Kabelmanagement mit Abdeckungen und Ösen für Klettverschlüsse an der Rückwand
  • modularer Laufwerkskäfig, zusätzlich drei 2,5-Zoll-Laufwerksplätze am Mainboardträger
  • praktisches Zubehör: Sortierbox für Montagematerial und Dreifach-PWM-Verteiler
  • vertikale Grafikkartenmontage möglich (mit optionalem Riserkabel)

  • extreme Lautstärke bei Maximaldrehzahl, Lüfter auch auf Minimaldrehzahl noch hörbar
  • keine HDD-Entkopplung, werkzeuglose Montage nur für ein 3,5-Zoll-Laufwerk
  • Temperaturanzeige nur mit Software nutzbar, Glossyabdeckung über der Temperaturanzeige staubt schnell zu und ist kratzempfindlich
  • Aussparung für den Frontradiator könnte großzügiger sein