TEST

HYTE Y70 Touch im Test

Schickes Showgehäuse mit 4K-Touchdisplay - Fazit

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Das Y60 war nicht nur HYTEs erstes Gehäuse, sondern mit seinem dreiteiligen Panoramadesign generell ein durchaus innovatives Showmodell. Das Y70 Touch ist nun nicht nur eine großzügigere und flexiblere Alternative, sondern eröffnet mit seinem Touchdisplay auch ganz andere Nutzungsmöglichkeiten. 

Immer mal wieder experimentieren Gehäusehersteller mit Display-Lösungen. Jonsbo verbaut beim kleinen D31 Mesh Screen beispielsweise ein 8-Zoll-Display. Dabei wird dieses Display einfach per HDMI-Kabel als Zweitdisplay eingesetzt. Es bleibt dem Nutzer überlassen, dieses Display sinnvoll einzusetzen. HYTE geht beim Y70 Touch einen Schritt weiter. Auch dessen 14,1-Zoll-Display kann einfach als Zweitdisplay genutzt werden. Es unterstützt anders als das Display des Jonsbo-Gehäuses Touch, ist vom Seitenverhältnis her aber spezieller. 

HYTE stellt mit Nexus eine eigene Softwarelösung zur Verfügung, die zum einen gut an das Displayformat angepasst ist, zum anderen auch eine sinnvolle Nutzung des Displays erleichtert. Über die Software können einfach unterschiedliche Hintergründe eingerichtet werden - und zwar selbst Videohintergründe. Die wirken nicht zuletzt dank der Displaygröße eindrucksvoll. Vor allem aber lassen sich ganz unterschiedliche Widgets auswählen, die dank der Touchbedienung direkt am Gehäusedisplay genutzt werden können. Die Software ist noch im Beta-Stadium, verspricht aber für die Zukunft noch einiges an Potenzial. So ist z.B. ein E-Mail-Widget in Entwicklung, mit dem man seinen Posteingang am Gehäusedisplay im Auge behalten kann.

Wenn das Gehäuse am Boden steht, ist das Touchdisplay allerdings nicht sinnvoll nutzbar. Das Y70 Touch muss praktisch rechts vom Nutzer erhöht aufgestellt werden - z.B. mit auf dem PC-Tisch oder einem Beistelltisch. Eine solche Aufstellung sorgt auch gleich noch dafür, dass Powertaste und I/O-Panel besser erreichbar werden. 

Gegenüber dem Y60 legt das Y70 Touch auch bei den Nutzungsmöglichkeiten zu. So nimmt es einen dickeren Deckelradiator und einen größeren Seitenradiator (maximal 360/280 statt 240/280 mm) auf. Wer eine Luftkühlung nutzt, bekommt im Y70 Touch nun auch jeden handelsüblichen Luftkühler unter. Auch die maximale Grafikkartenlänge legt zu (variiert aber durch das schräge Display je nach Slotblende). Das Y70 Touch ist wiederum konsequent auf eine vertikale Grafikkartenmontage ausgelegt. Für ein Showgehäuse ist das nachvollziehbar. Allerdings können dadurch in den horizontalen Erweiterungskartenslots nur Low-Profile-Erweiterungskarten verbaut werden. Die geschlossene Glasfront schließt Frontlüfter aus. Mit zehn Lüfterplätzen (beim Einsatz von 120-mm-Lüftern) gibt es aber viel Spielraum zum Nachrüsten von Lüftern. Ab Werk wird das Y70 Touch erst einmal komplett lüfterlos ausgeliefert. 

Legt man Wert auf ein großes integriertes Display, dann haben wir bisher keinen direkten Konkurrenten zum Y70 Touch getestet. Das Jonsbo D31 Mesh Screen ist als Mini-Tower und ohne eigener Softwarelösung für die Displayanpassung nicht wirklich vergleichbar. Sucht man einfach nur nach einem Showgehäuse ohne Display, aber mit ähnlichem Design, dann ist HYTEs Y60 die naheliegende Alternative. Es ist zwar weniger großzügig und flexibel als das Y70 Touch, wird dafür aber schon für knapp über 200 Euro angeboten und ist damit sehr viel günstiger. Andere Alternativen wären Lian Lis O11 Dynamic bzw. neuere Varianten wie das O11 Dynamic EVO

HYTE legt mit dem Y70 Touch nicht einfach nur ein weiteres schickes Showgehäuse auf, sondern hebt das Thema Gehäusedisplay auf ein neues Level. Wer seinen PC entsprechend aufstellen und dieses Display sinnvoll nutzen kann, der hat kaum (Fertig-)alternativen. Wir zeichnen das neue HYTE-Modell deshalb auch mit einem Technik-Award aus. 


HYTE Y70 Touch

  • Showgehäuse mit geschickt integriertem, hochauflösendem Touchdisplay
  • erhältlich in vier Farben
  • Nexus-Software erlaubt flexible Anpassung des Bildschirminhalts und hat noch Potenzial
  • Platz für höchste Towerkühler und lange Grafikkarte (in den Mainboard-nahen Slots)
  • PCIe-4.0-Riserkabel inklusive und bereits vormontiert 
  • zwei 360/280-mm-Radiatorenplätze
  • Laufwerksschubladen können einfach nach hinten entnommen werden 
  • Staubfilter für rechte Seite, Deckel und Netzteil 
  • I/O-Panel mit USB Typ-C

  • konzeptbedingt kann nicht mit höchster Kühlleistung gerechnet werden
  • horizontale Erweiterungskartenslots nur mit halber Höhe 
  • keine werkzeuglose Montage der Laufwerke und Erweiterungskarten, keine HDD-Entkopplung 
  • unten platziertes I/O-Panel und Display nur dann gut erreichbar, wenn das Gehäuse erhöht steht
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