TEST

HAVN HS 420 VGPU im Test

Gläsernes Erstlingswerk setzt ein Designstatement - Fazit

Portrait des Authors


Werbung

HAVN debütiert mit HS 420 und HS 420 VGPU im Gehäusesegment und zielt dabei ganz klar auf das Premiumsegment. Das unterstreicht man nicht nur mit stattlichen Preisen, sondern auch mit einem spektakulären Design und einer Reihe von besonderen Detaillösungen. 

Die Auswahl an Showgehäusen mit Glasfront, Glasseitenteil und teils selbst einem Glasdeckel ist groß. Trotzdem kann das HAVN sich optisch und konstruktiv absetzen. Während die Konkurrenz üblicherweise auf mehrere Glasflächen setzt, sind Glasfront und Glasseitenteil beim HAVN-Modell eine Einheit. Dieses L-Element wird dann elegant aus den Führungsschienen herausgezogen und nach oben abgehoben. Andere Außenseiten haften hingegen magnetisch am Gehäuse. Das HS 420 VGPU besteht vor allem aus Glas und Stahl - und beide Materialien werden in relativ stattlicher Materialstärke eingesetzt. Das großzügige Gehäuse ist deshalb aber auch vergleichsweise schwer.

Der Innenraum ist durch die klaren Glasflächen bestens sichtbar und überrascht mit Besonderheiten wie den schräg orientierten Bodenlüfterplätzen und den Abdeckungen auf den seitlichen Lüfterplätzen, die gleichzeitig als Laufwerkskäfige fungieren. Die mitgelieferte VESA-Halterung erlaubt sogar die Montage eines Displays (maximal 14 Zoll laut HAVN) in diesem Areal. Auch das Kabelmanagement ist mit den Gummistricken und den verschiebbaren Kabelclips sowie mit den beschrifteten Kabelkanälen bemerkenswert. Beim Hantieren mit dem Gehäuse gibt es aber durchaus auch Lösungen, die weniger nutzerfreundlich sind. Die Laufwerksmontage ist beispielsweise recht umständlich. 

Eine breitere Grafikkarte kann bei vertikaler Montage dem CPU-Kühler gefährlich nahekommen. Generell fällt der Innenraum aber sehr großzügig aus und ist sowohl für hohe Towerkühler und lange Grafikkarten als auch für große Radiatoren gerüstet. Das Standard-HS 420 ist mit drei 360-/420-mm-Radiatorenplätzen aber noch flexibler. HAVN liefert das Gehäuse trotz des hohen Preises komplett lüfterlos aus. Mit drei nachgerüsteten 140-mm-Deckellüftern kühlt das Gehäuse zumindest solide, liegt aber klar hinter Airflow-Gehäusen zurück. Mit den elf 140-mm-Lüfterplätzen hat der Nutzer aber viel Spielraum, um an der Kühlperformance zu schrauben. 

Für preisbewusste Käufer gibt es etliche Showgehäuse, die deutlich günstiger als das HAVN HS 420 VGPU sind. Ein Lian Li O11 Vision kostet beispielsweise nur etwa halb so viel, kann mit seinen drei Glasflächen aber ebenfalls eine beachtliche Panoramawirkung bieten. Es fällt kompakter aus, bietet aber trotzdem immerhin einen 420-mm-Radiatorenplatz. 

Das HAVN HS 420 VGPU ist zwar ein teures Showgehäuse, kann dafür aber auch einen beachtlichen Materialeinsatz, eine hohe Flexibilität, innovative Features und ein frisches und einzigartiges Design vorweisen. Wir zücken deshalb auch unseren Technik-Award für die auffällige Gehäusepremiere.

HAVN HS 420 VGPU


  • gläsernes Showgehäuse mit einzigartiger Optik, Glasfront und Glasseitenteil bilden für maximale Panoramawirkung eine Einheit
  • sehr geräumiger Innenraum, Platz für die höchsten Towerkühler und die längsten Grafikkarten
  • zwei 360-/420-mm-Radiatorenplätze, trotz Glasfront elf Lüfterplätze
  • in der VGPU-Variante wird auch die Grafikkarte bestens präsentiert, alternativ gibt es das HS 420 mit horizontaler GPU-Ausrichtung
  • überzeugendes Kabelmanagement
  • seitliche Lüfterblende wird bei Nichtnutzung elegant durch Laufwerkskäfige verdeckt 
  • Staubfilter an Boden, Deckel, Seitenteil und zum Teil selbst der Rückwand
  • zeitgemäßes I/O-Panel

  • relativ hochpreisig, aber ab Werk lüfterlos
  • wenn die seitlichen Lüfterplätze genutzt werden, findet nur noch ein Laufwerkskäfig Platz
  • bei der VGPU-Variante nur ein Erweiterungskartenplatz nutzbar (alternativ gibt es das HS 420 mit horizontalen Slots)
  • Laufwerksmontage etwas umständlich (Lüfterblende muss vor dem Herausnehmen der Laufwerkskäfige ausgebaut werden), keine werkzeuglose Montage der Laufwerke und keine HDD-Entkopplung
  • relativ schwer