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Noch teurer als die aktuellen High-End-Grafikkarten mit NVIDIA GeForce 6800- und ATI X800-GPU sind typischerweise die Profi-Grafikkarten. Hier gehen für eine Grafikkarte schnell einmal über 1000 Euro über den Ladentisch, nicht selten ist es noch mehr. Allerdings ist bekannt, dass die Karten sich zumindest von der GPU her nicht von den Consumer-Grafikkarten unterscheiden, die Unterschiede sind hier im Detail zu finden. Teilweise besitzen die Karten ein anderes PCB für saubere Signalleitungen, ausgekügeltere und gründlich programmiertere Treiber und eventuell auch einen anderen Lüfter, damit die Workstation nicht zur lärmenden Kiste wird. Auch hatten bisherige Modelle teilweise andere Taktraten als die direkten Consumer-Grafikkarten im Vergleich. Zwei aktuelle Profi-Grafikkarten schauen wir uns in diesem Test genauer an.
Für dieses Workstation-Roundup schickten uns ATI und PNY ihre aktuellen Workstation-Grafikkarten. Die ATI FireGL X2-256 ist das akutelle Aushängeschild von ATI, eine Profi-Grafikkarte auf X800-Basis ist noch nicht im Handel erhältlich. Von PNY erhielten wir die PNY Quadro FX3000. Auch hier ist dies das aktuelle Top-Modell, die Quadros auf GeForce 6800-Basis sind zwar schon vorgestellt, aber auch noch nicht erhältlich. Preislich liegt die PNY-Karte bei 1300 Euro, die ATI-Karte ist mit 800 Euro vergleichsweise günstig.
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Profi-Grafikkarten werden heutzutage nicht nur mehr für CAD- und Design-Software eingesetzt, sondern natürlich auch zur Spieleentwicklung. Viele Funktionen sind dabei mit den Consumer-Grafikkarten identisch, aber insbesondere Wireframe-Modelle müssen die Karten hervorragend beherrschen, sonst sind sie für CAD-Software eher wertlos. Die Treiber unterscheiden sich dabei bedeutend von den Consumer-Karten - während man hier auch mal einen Beta-Treiber installiert, um ein wenig mehr Performance zu bekommen, wird die Validierung der OpenGL-Treiber bei Profi-Grafikkarten sehr ernst genommen. Daraus rechtfertigt sich auch der höhere Kaufpreis, denn die Entwicklungskosten sind hier sehr hoch. Die OpenGL-Treiber beider Karten sind so ausgelegt, dass sie auch mehrere OpenGL-Fenster ohne Performanceprobleme berechnen können.
Wichtig ist auch, dass keine Darstellungsfehler aufgrund der Treiber der Grafikkarten entstehen - denn wenn ein Entwickler erst lokalisieren muß, ob der Fehler an seinem Programm oder am Grafiktreiber liegt, kostet dies wertvolle Entwicklungszeit. Aus diesem Grund sind diese zertifizierten Treiber gerade für Entwickler den Aufpreis wert. Allerdings ist hier immer abzuwägen, ob der Aufpreis sich auch lohnt - denn hier kann natürlich Geld gespart werden, wenn die Workstation in einem unkritischen Bereich eingesetzt wird und Verzögerungen nicht stark ins Gewicht fallen. Dann kann unter Umständen auch mit einer normalen Consumer-Grafikkarte ordentlich gearbeitet werden.
Während ATI und PNY uns gerne ihre Karten zur Verfügung gestellt haben, kam von 3DLabs als dritter Workstation-Grafikkartenhersteller leider keine Reaktion. Gerade die neuen Wildcat-Karten hätten wir jedoch gerne in den Vergleich mit einbezogen. Matrox spielt aktuell leider nur noch eine untergeordnete Rolle, da die Parhelia-Karten zwar eine sehr gute Bildqualität, aber schlechte 3D-Performance besitzen. Aus diesem Grund haben wir diese Karten hier ausgeklammert.
Auf den nächsten Seiten wollen wir kurz auf die Grafikkarten und deren Besonderheiten eingehen, bevor wir anhand von Cinebench 2003 und SpecViewPerf deren Performance begutachten werden.