Die Messungen beginnen wir wie immer mit der Lautstärke, schauen uns dann aber auch die Leistungsaufnahme und GPU-Temperaturen an.
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Bei der Idle-Lautstärke haben natürlich alle Karten einen Vorteil, die ihren oder ihre Lüfter abschalten. In diesem Testfeld trifft dies auf die GeForce GTX 960 und GTX 970 zu, zu denen es jeweils keine Referenzkarte von NVIDIA gab. Bei der Radeon R9 Fury handelt es sich um das Modell von Sapphire - auch hier schalten die Lüfter ab.
Die Radeon R9 Nano kann dies nicht, liegt mit 38,8 dB(A) aber noch immer gut im Testfeld. Sie ist leiser als eine Radeon R9 Fury X und schlägt auch die High-End-Modelle von NVIDIA sowie die alten High-End-Karten aus dem Hause AMD. Ob es AMD theoretisch hätte schaffen können, die Radeon R9 Nano im Idle-Betrieb komplett passiv zu gestalten, wissen wir nicht. Es liegt anhand der Temperaturen (dazu kommen wir später) aber nahe, das dies möglich gewesen wäre.
Auch unter Last zeigen sich die eben erwähnten Custom-Karten an der Spitze des Testfeldes, aber auch hier kommt die Radeon R9 Nano mit 43,4 dB(A) sehr nahe und liegt deutlich vor einer GeForce GTX 980, GTX 980 Ti oder Radeon R9 Fury X. Hinsichtlich der Lautstärke sind unsere größten Bedenken also schon einmal beseitigt worden. Gespannt sind wir nun auf die Temperaturen, die bei der Kühlung natürlich ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.
Bei der Idle-Leistungsaufnahme sind die Unterschiede gewohnt gering. Eine Kaufentscheidung sollte auf Basis dieser Messungen also nicht erfolgen. Die Grafikkarten aus dem Hause NVIDIA zeigen sich in etwa um 5 - 7 W sparsamer, was aber auch kein maßgeblicher Unterschied ist. Festhalten wollen wir ihn dennoch. Die Radeon R9 Nano gibt sich an dieser Stelle aber dennoch keine Blöße.
AMD war im Vorfeld der Veröffentlichung der Radeon R9 Nano sehr positiv und aggressiv hinsichtlich der Effizienz der Karte. Mit 368,4 gegenüber 462,0 W liegen immerhin 93,6 W zwischen diesen beiden Geschwister-Karten. Damit liegen wir in etwa im Bereich der Typical Design Power, die bei der Radeon R9 Nano von AMD mit 175 W und bei der Radeon R9 Fury X mit 275 W angegeben wird. Im Vergleich zu den 456,1 W der Radeon R9 290X ist die Radeon R9 Nano 24 Prozent sparsamer. Entsprechend hält sich AMD auch hier fast an die eigenen Vorgaben.
Keine Schwachstelle ist der Betrieb mit zwei Monitoren. Der Mehrverbrauch beläuft sich auf nicht einmal ein Watt - damit steht auch dem Betrieb mit mindestens zwei Monitoren eigentlich nichts mehr im Wege.
Die Idle-Temperatur der Radeon R9 Nano von 34 °C bei aktivem Lüfter zeigt, dass ein Abschalten der Lüfter zwar theoretisch denkbar wäre, wir dann aber von mindestens 40 °C ausgehen müssten. Kommt dann eine Last auf die Karte steigt die GPU-Temperatur sicherlich sehr schnell an. Dennoch hätten wir gerne gesehen, wenn AMD über die beiden BIOS-Versionen einen semipassiven Betrieb zumindest angeboten hätte.
Im Last-Betrieb waren wir sehr gespannt, wie hoch die GPU-Temperatur ansteigen wird. AMD gibt eine Zieltemperatur von 75 °C vor, eine Drosselung erfolgt aber erst ab 85 °C. Gleichzeitig aber ist die Temperatur nur eine Vorgabe für PowerTune. Die Leistungsaufnahme ist ebenfalls gedeckelt und greift hier wohl weitaus früher. Daher sind wir über eine GPU-Temperatur von 72 °C auch nicht hinausgekommen.