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Wer nur gelegentlich spielt oder sich überwiegend mit weniger anspruchsvollen Titeln zufriedengibt, der braucht sicherlich nicht den dicksten Spielerechner samt einer teuren Grafikkarte für mehrere hundert Euro. Mit der Radeon R7 370 hält AMD ein Modell bereit, welches derzeit schon für etwa 130 Euro über den Ladentresen geschoben wird. Angeboten werden die Karten von zahlreichen Herstellern mit jeweils eigenen Kühlsystemen und auch unterschiedlichen Taktraten. Bei der Speicherausstattung gibt es ebenfalls Unterschiede. Wir haben uns mit der ASUS Radeon R7 370 Strix OC und der Sapphire Radeon R7 370 Nitro zwei Modelle mit 2 und 4 GB ins Haus geholt und sie ausführlich getestet.
Wer nicht unbedingt jeden aktuellen Grafikkracher spielt, kein hochauflösendes 4K-Display auf dem Schreibtisch stehen hat und ohnehin nur gelegentlich spielt, der braucht nicht die teuerste Grafikkarte mit modernem High Bandwith Memory, abertausenden Shadereinheiten und einer leistungsstarken Wasserkühlung. Auch mit einer Grafikkarte im Bereich der 150- bis 200-Euro-Klasse lässt es sich bereits mit wenigen Abstrichen in Full HD sehr gut spielen. AMD und NVIDIA bieten hier die Radeon R7 370 und GeForce GTX 950 an. Beide Modelle kosten zwischen 130 und 190 Euro und werden von zahlreichen Boardpartnern mit unterschiedlichen Taktraten, eigenen Kühlsystemen und unterschiedlicher Speicherausstattung angeboten. Nach unserem Test zur NVIDIA GeForce GTX 950 vor einigen Tagen widmen wir uns nun zwei Modellen der AMD Radeon R7 370. Während die ASUS Radeon R7 370 Strix OC mit deutlich höheren Taktraten ausgestattet ist, als sie AMD für sein Mittelklasse-Modell eigentlich vorsieht, dafür aber mit 2.048 MB GDDR5-Videospeicher auskommen muss, setzt die Sapphire Radeon R7 370 Nitro auf die doppelte Speichermenge, ist allerdings nicht ganz so schnell unterwegs. Beide Hersteller-Karten versuchen sich mit einem eigenen Kühlsystem von der Konkurrenz abzusetzen. Welches das bessere ist und ob man zur 2- oder 4-GB-Version greifen sollte, das klären wir auf den nachfolgenden Seiten.
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Wirklich neu ist die AMD Radeon R7 370 eigentlich nicht und das nicht nur weil sie schon im Juni und damit schon vor über einem Vierteljahr vorgestellt wurde. Sie basiert auf der Trinidad-GPU und damit noch auf dem Pitcairn-Chip, welchen AMD im Zuge der Vorstellung seiner Radeon-R7/R9-Familie einfach umbenannt hatte. Pitcairn wurde bereits im Mai 2012 mit der AMD Radeon HD 7870 und Radeon HD 7850 vorgestellt. Später fand der inzwischen schon drei Jahre alte Grafikchip auf der Radeon R9 270(X) und der Radeon R7 265 seinen Einsatz. Mit letzterer hat die AMD Radeon R7 370 auch die meisten Gemeinsamkeiten. Der Grafikchip wurde allerdings um 50 MHz beschleunigt und stieg damit von 925 auf nun 975 MHz an. Die Geschwindigkeiten für den 2 oder 4 GB großen GDDR5-Videospeicher sowie das 256 Bit breite Interface behielt AMD bei seiner Radeon R7 370 aber bei. Die Speicherchips machen sich standardmäßig mit 1.400 MHz ans Werk und erreichen so eine Bandbreite von 179,2 GB/s. Ansonsten stehen dem 3D-Beschleuniger 1.024 Streamprozessoren, 64 Textureinheiten und 32 Rasterendstufen zur Verfügung. Die typische Boardpower gibt die Grafikschmiede mit 110 W an, womit eigentlich ein einzelner 6-Pin-PCI-Express-Stromstecker für die Stromversorgung der Grafikkarte genügen würde.
Sowohl ASUS wie auch Sapphire erhöhten bei unseren heutigen Testprobanden mehr oder weniger die Taktraten. ASUS setzt den Chiptakt auf 1.050 MHz, während das Sapphire-Modell mit 985 MHz gerade einmal ein Taktplus von mauen 10 MHz gutgeschrieben bekommt. Dafür muss die Strix-Version von ASUS mit 2.048 MB auskommen, die Sapphire-Kartet wartet mit der doppelten Speichermenge auf.
Modell | AMD Radeon R7 370 | ASUS Radeon R7 370 Strix OC | Sapphire Radeon R7 370 Nitro |
---|---|---|---|
Preis | ab 130 Euro | ab 156 Euro | ab 172 Euro |
Homepage | www.amd.com | www.asus.de | www.sapphiretech.com |
Technische Daten | |||
GPU | Trinidad Pro | Trinidad Pro | Trinidad Pro |
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Transistoren | 2,8 Milliarden | 2,8 Milliarden | 2,8 Milliarden |
GPU-Takt (Base Clock) | - | - | - |
GPU-Takt (Boost Clock) | 975 MHz | 1.050 MHz | 985 MHz |
Speichertakt | 1.400 MHz | 1.400 MHz | 1.400 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | 2 / 4 GB | 2 GB | 4 GB |
Speicherinterface | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 179,2 GB/s | 179,2 GB/s | 179,2 GB/s |
Shadereinheiten | 1.024 | 1.024 | 1.024 |
Textureinheiten | 64 | 64 | 64 |
ROPs | 32 | 32 | 32 |
Typische Boardpower | 110 W | >110 W | >110 W |
SLI/CrossFire | CrossFire | CrossFire | CrossFire |
Wie sich die beiden Modelle in unseren Benchmarks schlagen, welches Kühlsystem das bessere ist und zur welcher Speicherausstattung man greifen sollte, klären wir in diesem Artikel.