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Es dürfte der Abschluss für die Ampere-Generation sein: Heute startet die GeForce RTX 3090 Ti und mit der Inno3D GeForce RTX 3090 Ti X3 OC haben wir ein erstes Custom-Modell im Test. Die Luft ist im High-End-Bereich bei NVIDIA schon recht dünn, denn mit der GeForce RTX 3080 Ti und GeForce RTX 3090 gibt es bereits zwei hochpreisige und schnelle Karten auf Basis der großen GA102-GPU. Wo sich die GeForce RTX 3090 Ti positioniert und welche Vorteile sie gegenüber der GeForce RTX 3090 bietet, wird Thema auf den kommenden Seiten sein.
Der Start der GeForce RTX 3090 Ti darf durchaus aus holprig bezeichnet werden. Zur CES Anfang Januar angekündigt, sollte es Ende Januar weitere Details geben. Doch diese blieben aus und stattdessen gab es einen kolportieren Produktionsstopp, der von NVIDIA ausgerufen wurde und der die Boardpartner offenbar kalt erwischte. Danach wurde es still um die GeForce RTX 3090 Ti und NVIDIA wollte oder konnte sich nicht weiter zur Speerspitze der Ampere-Generation äußern. Die Hersteller standen aber schon seit Dezember bereit, nur war der Produktionsstopp kurz vor dem chinesischen Neujahr kein gutes Timing, sodass es nun bis Ende März dauern sollte, bis die GeForce RTX 3090 Ti endlich an den Start geht.
Die Vorgaben für dieses Modell sind klar und wurden bereits im Vorfeld ausführlich besprochen. NVIDIA will das Maximum aus seiner Ampere-Architektur herausholen und geht dabei auch über (Verbrauchs)-Grenzen, die bisher nicht angetastet wurden. Dazu aber im Rahmen der technischen Details mehr. Es gibt auch eine Founders Edition der GeForce RTX 3090 Ti, für den Start konzentriert sich NVIDIA aber auf die Partnermodelle.
Uns stand die Inno3D GeForce RTX 3090 Ti X3 OC zur Verfügung. Auch dazu dann in der Betrachtung der Hardware mehr.
Basis der GeForce RTX 3090 Ti bildet die GA102-GPU, die auf gut einem Dutzend Grafikkarten-Modellen zum Einsatz kommt. Dazu gehören neben einigen GeForce-Modellen auch Workstation-Karten und Datacenter-Beschleuniger. Der Vollausbau der GA102-GPU besteht aus sieben GPCs (Graphics Processing Clusters ), 42 TPCs (Texture Processing Clusters ) und 84 SMs (Streaming Multiprocessors). In diesem Vollausbau kam die GPU bisher aber nur auf der NVIDIA A40 zum Einsatz, die für das Datacenter gedacht ist. Alle anderen Anwendungen der GPU wurden bisher mit beschnittenen GPUs durchgeführt.
RTX 3080 Ti FE | RTX 3090 FE | Inno3D GeForce RTX 3090 Ti X3 OC | |
GPU | Ampere (GA102) | Ampere (GA102) | Ampere (GA102) |
Transistoren | 28 Milliarden | 28 Milliarden | 28 Milliarden |
Fertigung | 8 nm | 8 nm | 8 nm |
Chipgröße | 628,4 mm² | 628,4 mm² | 628,4 mm² |
FP32-ALUs | 10.240 | 10.496 | 10.752 |
INT32-ALUs | 5.120 | 5.248 | 5.376 |
SMs | 80 | 82 | 84 |
Tensor Cores | 320 | 328 | 336 |
RT Cores | 80 | 82 | 84 |
Basis-Takt | 1.370 MHz | 1.400 MHz | 1.560 MHz |
Boost-Takt | 1.665 MHz | 1.700 MHz | 1.890 MHz |
Speicherkapazität | 12 GB | 24 GB | 24 GB |
Speichertyp | GDDR6X | GDDR6X | GDDR6X |
Speicherinterface | 384 Bit | 384 Bit | 384 Bit |
Speichertakt | 1.188 MHz | 1.219 MHz | 1.313 MHz |
Speicherbandbreite | 912 GB/s | 936 GB/s | 1008,4 GB/s |
TDP | 350 W | 350 W | 450 W |
Preis | 1.199 Euro | 1.649 Euro | 2.249 Euro |
Der Vergleich zwischen der GeForce RTX 3080 Ti, GeForce RTX 3090 und nun GeForce RTX 3090 Ti zeigt die vorhandenen, aber dennoch geringen Unterschiede im Ausbau. Die GeForce RTX 3090 hat 2,5 % mehr Shadereinheiten als die GeForce RTX 3080 Ti, bot aber auch doppelt so viel Grafikspeicher und eine etwas höhere Speicherbandbreite.
Die GeForce RTX 3090 Ti wiederum hat ebenfalls 2,5 % mehr Shadereinheiten als die GeForce RTX 3090. Für das Custom-Modell welches wir vorliegen haben dürfte aber auch der Takt von 1.890 MHz im Boost für ein Leistungsplus sorgen. Es bleibt bei den 24 GB an GDDR6X, die nun sogar mit 1.313 MHz arbeiten und somit auf eine Speicherbandbreite von über einem 1 TB/s kommen. Man sieht hier also sehr schön, dass NVIDIA (in Abstimmung mit seinen Boardpartnern) mit der GeForce RTX 3090 Ti alles aus der aktuellen Generation herausholt.
Der Preis von 2.249 Euro dürfte die meisten schocken. Ja, richtig gelesen: NVIDIA ruft 2.249 Euro als Einstiegspreis für die GeForce RTX 3090 Ti auf. Dies heißt auch, dass es Modelle geben wird, die deutlich teurer sind. Aber der Einschätzung des Preises müssen wir uns zunächst auch die Leistung anschauen. Dazu kommen wir etwas später in den Benchmarks.
Hohes Power-Limit und neuer Anschluss
Dies gilt allerdings auch für den Stromverbrauch. Unsere Inno3D GeForce RTX 3090 Ti X3 OC hat ein Power-Limit von 450 W, welches sich allerdings nicht weiter erhöhen lässt. Natürlich haben wir auch schon Modelle der GeForce RTX 3090 gesehen, die bis zu 450 W ermöglichen. In diesem Fall aber sprechen wir vom Startpunkt und gut vorstellbar ist, dass es auch Modelle gibt, die für bis zu 500 W und mehr freigeben sind.
Nicht ohne Grund experimentiert NVIDIA seit einigen Jahren am 12VHPWR-Anschluss herum und verwendet diesen auch für seine Founders-Edition-Karten. Mit PCI-Express 5.0 wird dieser Anschluss nun zum Standard und kommt für die GeForce RTX 3090 Ti zum Einsatz. Ob alle Karten verpflichtend auf den 12VHPWR-Anschluss setzen müssen, ist uns aktuell nicht bekannt.
Allen Modellen der GeForce RTX 3090 Ti liegt ein 3x 8-Pin auf 12VHPWR bei (Bild links). Wer über ein Netzteil mit 12VHPWR-Anschluss verfügt, kann natürlich auch direkt das eine Kabel verwenden und spart sich die Kabelführung dreier 8-Pin-Anschlüsse zur Karte. Die alten Adapter für 12VHPWR der Netzteilhersteller dürften passen. Testen konnten wir dies mit dem Adapter von Seasonic.
Die alten 12VHPWR-Adapter (2x 8-Pin auf 12VHPWR (Bild rechts) oder 1x 8-Pin auf 12VHPWR) passen allerdings nicht. Die einzelnen Pins bzw. die angewinkelten Kanten sind anders ausgerichtet, sodass der Stecker nicht passen wollte.