Werbung
Die GeForce RTX 4070 kommt in etwa auf das Niveau einer GeForce RTX 3080 und setzt damit den Trend fort, dass NVIDIA mit der neuen Generation die per Produktnamen leicht höherwertigen Vorgänger überbieten kann. Allerdings ist dieser Vergleich immer mit Vorsicht zu genießen. So ist eine GeFore RTX 4070 Ti von der Rohleistung so schnell wie eine GeForce RTX 3090 Ti, diese hat allerdings auch 24 GB an Grafikspeicher zu bieten, während die GeForce RTX 4070 Ti genau wie jetzt die GeForce RTX 4070 auf "nur" 12 GB kommt.
Dennoch bietet die GeForce RTX 4070 einiges an Leistung, denn die GeForce RTX 3080 benötigte etwas mehr als 300 W, während die GeForce RTX 4070 mit 200 W auskommt. Das Leistung-pro-Watt-Verhältnis fällt hier also wesentlich besser aus und stellt für die Ada-Lovelace-Generation, sprich die GeForce-RTX-40-Serie, einen guten Leistungssprung dar – beginnend mit den High-End-Karten bis hin zum nun vorerst kleinsten Modell, der GeForce RTX 4070. Ab der gehobenen Mittelklasse wie der GeForce RTX 4070, über das Ti-Modell und bis zur GeForce RTX 4080 zeigt sich die gute Effizienz dieser Generation bei NVIDIA recht deutlich.
Einen Gegenspieler auf Basis der aktuellen RDNA-3-GPUs hat die GeForce RTX 4070 noch nicht – die Radeon RX 7900 XT ist außer Reichweite. Gegen eine Radeon RX 6900 XT steht sie jedoch wiederum mehr als gut dar. Die Vergleiche über eine Generation hinweg sind jedoch nur auf dem Papier und für wenige Ausnahmen in der Praxis sinnvoll, denn viele Spieler überspringen zwei bis drei Generationen und schauen sich dann nach einer neuen Grafikkarte um. Wer beispielsweise von einer GeForce RTX 2080 kommt, wird mit einer GeForce RTX 4070 förmlich eine Leistungsexplosion erleben und größtenteils doppelt so viele FPS und mehr geliefert bekommen.
Neben der Rohleistung gibt es noch weitere Aspekte, die beleuchtet werden sollten. Der Speicherausbau ist mit 12 GB nicht besonders üppig – dies gilt sogar noch viel mehr für die GeForce RTX 4070 Ti. Vor allem in den letzten Monaten ist bei den neuen Spielen ein klarer Trend zu erkennen: Mehr Grafikspeicher hilft viel und wer bei den Textur- und weiteren Grafikdetails die maximalen Stufen nutzen möchte, sollte möglichst viel Grafikspeicher zur Verfügung haben, ansonsten kann es eng werden. NVIDIA hält zwar mit einem relativ großen L2-Cache dagegen (dieser ist bei der GeForce RTX 4070 36 MB groß), aber 12 GB sind das unterste Limit dessen, das wir 2023 für eine Karte dieser Leistungsklasse noch empfehlen würden.
Neben der Rohleistung und der guten Effizienz gibt es weitere positive Punkte. So konnte NVIDIA mit der Ada-Lovelace-Generation die Raytracing-Leistung, bzw. die Effizienz in der Berechnung noch einmal steigern. Hier hinkt AMD noch immer hinterher. Nun kann man sich darüber unterhalten, ob die Raytracing-Effekte einen echten Zugewinn für den Spieler sind, sie kommen allerdings vermehrt zum Einsatz und werden auch zukünftig für immer mehr Effekte verwendet werden. Die Wichtigkeit der Unterstützung und vor allem der effizienten Berechnung dieser Effekte werden also immer wichtiger.
An dieser Stelle kommt dann auch die Unterstützung von DLSS 3 ins Spiel. Diese gibt es mit allen Karten der GeForce-RTX-40-Serie und so auch der GeForce RTX 4070. Dort, wo die Rohleistung nicht für flüssige FPS ausreicht, ist DLSS 3 ein gutes Hilfsmittel. In den "Qualität"- und "Ausgewogen"-Presets sind die Unterschiede in der Darstellungsqualität kaum auszumachen. DLSS 3 bietet zudem die Frame Generation, die in CPU-limitierten Szenarien eine sinnvolle Unterstützung ist. Reflex reduziert die Latenz und ist hauptsächlich in schnellen und auf ein kompetitives Reaktionsverhalten ausgelegten Spielen eine sinnvolle Option.
Bleibt noch die Frage nach dem Preis. Ab 659 Euro soll die GeForce RTX 4070 erhältlich sein. Vor allem die Founders Edition scheint hier einmal mehr eine Empfehlung zu werden, denn sie bietet zudem eine gute Kühlung. Mit 659 Euro liegen wir gute 100 Euro günstiger als eine GeForce RTX 3080, die in etwa auf die gleiche Leistung kommt, dafür mehr verbraucht und zum Beispiel kein DLSS 3 unterstützt. Die Unterstützung von AV1 sowie RTX Video Super Resolution werden mit der nun neuen GeForce RTX 4070 ebenfalls geboten. In der momentanen Situation kann AMD nur über den Preis dagegenhalten.
- Leistungsniveau einer GeForce RTX 3080
- nur 200 W Leistungsaufnahme
- gute Kühlung
- gute Raytracing-Leistung
- DLSS 3
- vermutlich schlecht verfügbar
- 12 GB Grafikspeicher könnten künftig limitieren
Gigabyte GeForce RTX 4070 Windforce 3 OC
Da wir aber zwei Karten im Test hatten, wollen wir auch deren positiven sowie negativen Aspekte gegenüberstellen. Die Verfügbarkeit der Founders Edition zu einem Preis von 659 Euro dürfte es den Boardpartnern schwer machen, dem potentiellen Käufer die Custom-Modelle schmackhaft zu machen. Allenfalls über eine schlechte Verfügbarkeit der Founders Edition wird sich die Zielgruppe einer GeForce RTX 4070 nach Alternativen umschauen.
So zumindest unser aktueller Eindruck, denn über welche Aspekte sollen sich die Custom-Modelle absetzen können, wenn eine Founders Edition die Preismarke setzt? Die Leistung wird es nicht sein, denn selbst stärker übertaktete Modelle der GeForce RTX 4070 werden sich für das Leistungsplus im einstelligen Prozentbereich bewegen. Die Kühlung war über Jahre der Pluspunkt der Custom-Designs, weil die GPU-Hersteller bei ihren Referenzversionen meist keinen besonderen Fokus auf die Lautstärke gelegt haben – auch dieses Argument fällt nun meist weg.
Weitere Aspekte wie eine RGB-Beleuchtung oder eine ganz besondere Optik spielen nur für eine ganz bestimmte Zielgruppe eine Rolle. Die Founders-Edition-Karten sind sehr gut und hochwertig verarbeitet.
Die Gigabyte GeForce RTX 4070 Windforce 3 OC kann sich in der Leistung nicht von der Founders Edition absetzen – das war wohl auch nicht das Ziel. Sie ist eine typische MSRP-Karte, die den Einstiegspreis halten soll. Die Temperaturen sind gut, allerdings drehen die drei Axiallüfter recht schnell unter Last und machen die Karte damit vergleichsweise laut.
- Leistungsniveau einer GeForce RTX 3080
- unter 200 W an Leistungsaufnahme
- gute Temperaturen
- gute Raytracing-Leistung
- DLSS 3
- etwas zu laut unter Last
- 12 GB Grafikspeicher könnten künftig limitieren