TEST

GeForce RTX 4060 Ti mit 8 GB im Test

Auf Kante genäht - Fazit

Portrait des Authors


Werbung

Ist die GeForce RTX 4060 Ti die neue Referenz und Empfehlung für Spieler, die es bei 1080p belassen und dennoch das Maximum an Grafikeinstellungen wählen wollen? Das ist sicherlich die zentrale Frage und auch der Hauptangriffspunkt, den NVIDIA im Marketing rund um die GeForce RTX 4060 Ti gewählt hat.

Schaut man sich die Benchmarks an, so kann man sagen, dass die GeForce RTX 4060 Ti durchaus eine sehr gute 1080p-Karte ist, der in diesen Einstellungen nur selten die Luft ausgeht. Das was die bisherigen Karten der GeForce-RTX-40-Serie geschafft haben, kann die GeForce RTX 4060 Ti aber nicht leisten und das ist ein gutes Leistungsplus gegenüber dem Vorgänger. Aus zeitlichen Gründen hat es bei uns leider nur eine GeForce RTX 3060 in die Benchmarks geschafft, aber der Vorsprung ist auch hier meist schon nicht sonderlich groß. Zur GeForce RTX 3060 Ti wäre er demnach noch einmal kleiner. Die Frage ist hier aber, ob ein Besitzer einer GeForce RTX 3060 (Ti) auch ein potentieller Käufer einer GeForce RTX 4060 Ti ist. Diese Frage lässt sich spätestens mit einem Blick auf die Benchmarks mit "nein" beantworten.

Schon anders sieht es aus, wenn man zwei Generationen zurückblickt, was sicherlich schon eher dem typischen Upgrade-Pfad entspricht. Je nach Spiel und je nachdem ob die Raytracing-Effekte zum Einsatz kommen oder nicht kann eine GeForce RTX 4060 Ti hier ein ordentliches Leistungsplus abliefern – bis zu 200 % und mehr sind drin. Aber es können auch mal nur 40 bis 50 % sein und das ist über zwei Generationen dann doch etwas wenig.

Einen Gegenspieler von AMD hat die GeForce RTX 4060 Ti (noch) nicht. Allenfalls die Radeon RX 6800 und Radeon RX 6800 XT aus der Vorgänger-Generation können als solche angesehen werden. Mit 470 Euro und mehr sind sie aber auch nicht wirklich günstiger, haben aber immerhin 16 GB an Grafikspeicher zu bieten.

Ob die 8 GB Grafikspeicher zu wenig für die GeForce RTX 4060 Ti sind, werden wir wohl erst wissen, wenn wir auch die 16-GB-Variante getestet haben. Viele der aktuellen Titel und Remakes sind in den Anforderungen extrem herausfordernd und verlangen bei hohen Texturdetails auch viel VRAM. Das könnte der GeForce RTX 4060 Ti dann eventuell im kommenden Jahr vor die Füße fallen. Wer im Zweifel mit geringeren Details leben kann, kann zur 8-GB-Variante greifen. Allen anderen sind die 16 GB empfohlen, die allerdings auch einen Aufpreis nach sich zieht.

Man spürt der GeForce RTX 4060 Ti an, dass sie sozusagen auf Kante genäht ist, für ihren Einsatzzweck. Überzeugen kann sie in der verbesserten Raytracing-Leistung. Reicht es dafür in 1080p nicht, kann das DLSS 3 eingeschaltet werden. Inzwischen kann man sagen, dass DLSS 3 ein schlagkräftiges Argument für die GeForce-RTX-40-Serie geworden ist. Die Kommentare zu unserem Technik-Test zu DLSS 3 und Frame Generation zeigen, dass Besitzer einer solchen Karten die Techniken auch gerne nutzen, weil sie in der Umsetzung inzwischen sehr gut sind.

Reflex ist ein weiteres Argument, das auf Spieler anziehend wirkt. Die Unterstützung für ein AV1 De- und Encoding sowie die AI-Unterstützung in der Streaming-Software Broadcast hingegen sind Funktionen, die für viele nicht primär im Fokus stehen und so nebenher mitgenommen werden. Dies gilt auch für die Möglichkeit eine GeForce RTX 4060 Ti im Kreativbereich einzusetzen. Ja, auf einer einfachen Ebene ist die Karte in der Lage, den Nutzer hier zu unterstützen, wer aber umfangreiche Projekte durchführen möchte, wird nicht zuletzt durch die 8 GB Grafikspeicher mehr oder weniger ausgebremst.

439 Euro sind viel Geld – auch wenn die GeForce RTX 4060 Ti einige neue Funktionen wie eben das DLSS 3 zu bieten hat. Eine GeForce RTX 3060 Ti kostete zur Vorstellung im Dezember 2020 allerdings auch schon 399 Euro – war entsprechend so am Markt platziert. Für die heute aktuellen 439 Euro bekommt man eine gute 1080p-Karte, aber eben auch nur 8 GB an Grafikspeicher an einem 128 Bit breiten Speicherinterface. Man kann die aktuelle Preisgestaltung zwiespältig sehen, muss aber auch immer die Preisentwicklung am Weltmarkt für alle Produkte im Hinterkopf behalten. Ein 1080p/1440p-Gaming ist 2023 für eine neue Grafikkarte ab 250 bis 300 Euro nicht mehr zu erwarten.

NVIDIA GeForce RTX 4060 Ti Founders Edition

  • gute Leistung in 1080p
  • gute Raytracing-Leistung
  • DLSS 3
  • niedriger Stromverbrauch / hohe Effizienz
  • geringe Temperaturen und Lautstärke

  • nur geringes Leistungsplus gegenüber der GeForce RTX 3060
  • 8 GB werden zukünftig limitieren
Gigabyte GeForce RTX 4060 Ti Eagle OC

  • gute Leistung in 1080p
  • gute Raytracing-Leistung
  • DLSS 3
  • niedriger Stromverbrauch / hohe Effizienz
  • geringe Temperaturen und Lautstärke

  • keine hochwertige Verarbeitung
  • nur geringes Leistungsplus gegenüber der GeForce RTX 3060
  • etwas langsamer als die Founders Edition
  • 8 GB werden zukünftig limitieren