TEST

5x GeForce RTX 4060 im Test

Die 1080p-Karte liefert das notwendige Minimum - Fazit

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Die Einordnung der GeForce RTX 4060 folgt im Grunde dem Ti-Modell. Ein Besitzer einer GeForce RTX 3060 wird sich kaum für eine GeForce RTX 4060 interessieren, es sei denn DLSS 3 und Frame Generation wären hier der Hauptbeweggrund. Die Mehrleistung ohne die AI-Helferlein wird es wohl kaum sein, denn hier legen die Modelle der GeForce RTX 4060 nur um 5 bis 15 %, hier und da auch mal bis 25 % zu. Schon anders sieht dies zur GeForce RTX 2060 Super aus, wenngleich auch hier ein Plus von bis zu 35 % noch niemanden hinter dem Ofenrohr hervorholen wird. Gegenüber den älteren Modellen reicht der Zuwachs an Rasterizer-Leistung dann aber aus, um den Kauf zu rechtfertigen.

Eine GeForce RTX 3060 sollte zur Einführung im Februar 2021 329 Euro kosten. Eine GeForce RTX 2060 Super im Sommer 2019 369 Euro. Somit ist eine GeForce RTX 4060 im Frühsommer 2023 für 329 Euro zunächst einmal ein gutes Angebot, lässt aber wie gesagt die Leistungssteigerung im Generationenvergleich auch vermissen. Dafür gesorgt haben die Einsparungen seitens NVIDIA – man liefert nur das absolut notwendige an Rohleistung, spart damit Kosten ein und verkauft die Karte dennoch zum gleichen Preis wie den Vorgänger. DLSS 3 und Frame Generation sind sicherlich ein Argument welches für die GeForce-RTX-40-Serie spricht, es darf aber (zusammen mit weiteren Funktionen wie Reflex, Super AI Resolution und vielem mehr) nicht als Pflaster auf dem Symptom des eigentlich geringen Leistungsplus verwendet werden. Eine AI-unterstütze Darstellung ist für viele längst in den Alltag übergangen und nicht mehr wegzudenken und viele Spiele bieten die Unterstützung von DLSS 3 und Frame Generation, aber eben nicht alle und das nützt dem Besitzer einer GeForce-RTX-Karte wenig, wenn sein Lieblingsspiel nicht auf die Unterstützung setzen kann.

Die Kommentare zu unserem Technik-Test zu DLSS 3 und Frame Generation zeigen, dass Besitzer einer solchen Karten die Techniken auch gerne nutzen, weil sie in der Umsetzung inzwischen sehr gut sind.

Ein echtes Gegenstück der aktuellen Generation bei AMD hat die GeForce RTX 4060 allenfalls in Form der Radeon RX 7600. Diese war aber schon für das Ti-Modell nicht in Reichweite und auch die GeForce RTX 4060 ist meist schneller. Entsprechend positioniert AMD die Radeon RX 6700 XT (Radeon RX 6750 XT) als Gegenspieler. Die Radeon RX 6750 XT ist ab 400 Euro aber auch teurer und eine Radeon RX 6700 XT ab 340 Euro zwar billiger, aber noch einmal etwas langsamer.

Der nur 8 GB große Grafikspeicher der GeForce RTX 4060 ist weniger ein Kritikpunkt, als er es beim Ti-Modell ist. Diese sollte 439 Euro kosten und für diesen Preis sind 8 GB an Speicher im Jahre 2023 einfach zu wenig. Da hilft auch der größere L2-Cache in der Argumentation seitens NVIDIA wenig. Das Problem liegt aber auch sicherlich bei den wenig optimierten Spielen, die wir 2023 bisher gesehen haben. Mehr als 8 GB Grafikspeicher bietet auch die Konkurrenz in diesem Preisbereich nicht.

Auch die nur acht PCI-Express-Lanes sind hier wieder ein Thema, denn genau wie die AD106-GPU bietet auch die AD107-GPU nur acht Lanes. In einem System mit PCI-Express-4.0-Unterstützung ist dies noch kein Problem, wohl aber wenn der von NVIDIA beworbene Upgrade-Pfad auf einem älteren System eingeschlagen wird. Auf der anderen Seite reden wir von einem Leistungsverlust im niedrigen einstelligen Prozentbereich - messbar ja, spürbar wohl eher nicht und dennoch gefühlt überflüssig.

Ein Pluspunkt der Ada-Lovelace-Karten ist deren gute Effizienz. Die GeForce RTX 4060 bringt es auf 115 W, die GeForce RTX 3060 kommt auf 170 W und auch das AMD-Gegenstück in Form der Radeon RX 6700/6750 XT bringt es auf mehr als 200 W. Die AD107 mag etwas hinter der AD106-GPU oder einer auf sparsam getrimmten GeForce RTX 4080 liegen, es zeigt sich aber einmal mehr, dass wenn man die GPUs nicht vollends ausquetscht, dann arbeiten sie auch sehr effizient.

Der Titel unseres Artikels lautet: "Die 1080p-Karte liefert das notwendige Minimum". Dies ist sowohl im negativen wie auch positiven Sinne zu sehen. Nicht so schön ist, dass die Weiterentwicklung in der Rohleistung nicht die Sprünge macht, die wir uns wünschen. Das "notwendige Minimum" ist aber im Zusammenhang mit der guten Effizienz auch als Pluspunkt zu sehen.

Ab morgen sind die Modelle der GeForce RTX 4060 im Handel erhältlich. Preislich zielt NVIDIA zusammen mit seinen Partner auf 329 Euro ab. Wir rechnen damit, dass die Karten recht schnell auf 300 Euro fallen werden. Alle fünf von uns heute getesteten Karten sind sogenannte MSRP-Modelle und sollten ab 329 (oder eben günstiger) im Handel zu finden sein.

ASUS GeForce RTX 4060 Dual OC

  • ausreichende Leistung für 1080p
  • niedriger Stromverbrauch / hohe Effizienz
  • Unterstützung von DLSS 3 und FG
  • geringe Temperaturen und Lautstärke
  • Dual-BIOS

  • geringes Leistungsplus gegenüber Vorgänger-Generation
  • etwas zu hoher Idle-Verbrauch
  • 8 GB VRAM werden zukünftig limitieren
Gigabyte GeForce RTX 4060 Windforce OC

  • ausreichende Leistung für 1080p
  • niedriger Stromverbrauch / hohe Effizienz
  • Unterstützung von DLSS 3 und FG

  • zu hohe Temperaturen
  • zu hohe Last-Lautstärke
  • geringes Leistungsplus gegenüber Vorgänger-Generation
  • 8 GB VRAM werden zukünftig limitieren
INNO3D GeForce RTX 4060 Twin X2

  • ausreichende Leistung für 1080p
  • niedriger Stromverbrauch / hohe Effizienz
  • Unterstützung von DLSS 3 und FG
  • gute Kühlung (kühl und relativ leise)

  • geringes Leistungsplus gegenüber Vorgänger-Generation
  • 8 GB VRAM werden zukünftig limitieren
MSI GeForce RTX 4060 Ventus 2X

  • ausreichende Leistung für 1080p
  • niedriger Stromverbrauch / hohe Effizienz
  • Unterstützung von DLSS 3 und FG

  • etwas zu laut unter Last
  • geringes Leistungsplus gegenüber Vorgänger-Generation
  • 8 GB VRAM werden zukünftig limitieren
ZOTAC Gaming GeForce RTX 4060 Spiderman Edition

  • ausreichende Leistung für 1080p
  • niedriger Stromverbrauch / hohe Effizienz
  • Unterstützung von DLSS 3 und FG
  • geringe Last-Lautstärke

  • etwas zu hohe Last-Temperaturen
  • geringes Leistungsplus gegenüber Vorgänger-Generation
  • 8 GB VRAM werden zukünftig limitieren