TEST

5x GeForce RTX 4060 im Test

Die 1080p-Karte liefert das notwendige Minimum - Messungen: Leistungsaufnahme, Temperatur und Lautstärke

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Alle fünf Testkandidaten schalten ihre Lüfter im Idle-Betrieb ab. Mache tun dies erst bei 32 °C, andere hingegen schon bei 42 °C und wieder andere nehmen auch den Stromverbrauch hinzu. Verbraucht die Karte hier mehr als 50 W, schalten sie ihre Lüfter noch nicht ab, auch wenn die GPU-Temperatur vielleicht schon unter eine gewisse Schwelle gefallen ist. Aber ein Vergleichsdiagramm benötigen wir hier nicht, weil alle Karten nach einer gewissen Zeit im Idle-Betrieb eben lautlos sind.

In einer Tabelle haben wir die Abschalt-Temperaturen und maximalen Drehzahlen der Lüfter unter Last einmal festgehalten:

Gegenüberstellung der Parameter der Kühlungen
Modell Einschalt-Temperatur der Lüfter Abschalt-Temperatur der Lüftermaximale Drehzahl unter Last
ASUS GeForce RTX 4060 Dual OC 58 °C 40 °C1.630 RPM
Gigabyte GeForce RTX 4060 Windforce OC 58 °C 42 °C2.680 RPM
INNO3D GeForce RTX 4060 Twin X2 46 °C 32 °C1.760 RPM
MSI GeForce RTX 4060 Ventus 2X 60 °C 42 °C1.900 RPM
ZOTAC Gaming GeForce RTX 4060 Spiderman Edition 52 °C 38 °C1.600 RPM

Ein paar Auffälligkeiten bzw. Besonderheiten gibt es hier. So lässt das Modell von INNO3D seine Lüfter lange drehen und kühlt die GPU auf 32 °C herunter, bevor sich die Lüfter abschalten. Gigabyte und MSI lassen die Lüfter bereits ab 42 °C stehen. Dies wird sich auch in unterschiedlich hohen Idle-Temperaturen widerspiegeln. Bei INNO3D beginnen die Lüfter auch ab 46 °C sich wieder zu drehen, während MSI sie bis 60 °C stillstehen lässt. Wenn ein Spiel gestartet wird, dauert es also unterschiedlich lange, bis die Lüfter mit ihrer Arbeit beginnen. Am Ende aber müssen natürlich alle Karten aktiv gekühlt werden, wenn sie unter Volllast stehen.

Bei den Drehzahlen fallen die fast 2.700 Umdrehungen pro Minute der Gigabyte GeForce RTX 4060 Windforce OC auf. Wie sich dies in der Lautstärke auswirkt, sehen wir gleich.

Lautstärke

Last

in dB(A)
Weniger ist besser

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Schon anders schaut dies unter Last aus. Trotz eines identischen Power-Limits von 115 W messen wir höchst unterschiedliche Werte, von sehr schön leise bis übertrieben laut. Die Lüfterdrehzahl wird meist über die Temperatur gesteuert. Entsprechend sind gut ausgelegte Kühler mit niedrigen Temperaturen auch meist nicht so laut. Ein weiterer Faktor ist sicherlich, welche Ziel-Temperatur der Hersteller unter Last anvisiert hat und wie groß die Lüfter sind, um das gewünschte Luftvolumen zu befördern.

Sehr gut gefallen hat uns jeweils die Lautstärke der ASUS GeForce RTX 4060 Dual OC und der ZOTAC Gaming GeForce RTX 4060. Noch mithalten, aber nicht mehr ganz so überzeugen können die INNO3D GeForce RTX 4060 Twin X2 und MSI GeForce RTX 4060 Ventus 2X. Abgeschlagen produziert die Gigabyte GeForce RTX 4060 Windforce OC einfach eine zu hohe Lautstärke für die gebotene Leistungsaufnahme. 115 W lassen sich leiser kühlen!

GPU-Temperatur

Idle

in
Weniger ist besser

Je nachdem wie lange der Hersteller die Lüfter auf seiner Karte drehen lässt, bevor sie sich abschalten, desto geringer ist natürlich auch die GPU-Temperatur. INNO3D lässt seine Lüfter recht lange drehen und kommt daher hier auf den niedrigsten Wert. Einen Vor- oder Nachteil sehen wir hier allerdings für keinen Hersteller, denn eine GPU kann auch problemlos bei 45 °C idlen.

GPU-Temperatur

Last

in
Weniger ist besser

Für eine Leistungsaufnahme von 115 W werden die Karte bis auf das Modell von ASUS relativ warm. Aus technischer Sicht sind Temperaturen bis 90 °C nicht problematisch, aber die Karte boostet im Zweifel nicht so hoch. Insofern bewegen sich drei Modelle in einem normalen Bereich, ASUS scheint die Kühlung besonders gut zu gelingen und das Modell von Gigabyte ist nicht nur das lauteste, sondern auch das wärmste. Fast 80 °C sind auch hier einfach zu viel, wenngleich technisch kein Problem. Wenn die Lüfter aber schon so schnell drehen, dann erwartet man auch niedrigere Temperaturen.

Leistungsaufnahme

Idle (nur GPU)

in W
Weniger ist besser

Die Idle-Leistungsaufnahme stellt an einem 4K-Display bei 60 Hz für keinen der Testkandidaten ein Problem dar. Vermutlich aufgrund der fehlenden Beleuchtung sehen wir auch nicht die sonst so üblichen Ausreißer mit Werten von 20 W und mehr.

Leistungsaufnahme

Last (nur GPU)

in W
Weniger ist besser

Unter Last liegt die Leistungsaufnahme der Karten leicht über dem Power-Limit. Weiter unten auf dieser Seite findet ihr im Abschnitt "Update: Messung mit dem Release-Treiber" die dazugehörigen Details.

Review-Treiber mit Idle-Power-Problemen?

In den ersten Tests mussten wir bei allen fünf Testkandidaten einen erhöhten Idle-Verbrauch feststellen, der sich nach einigen Clean-Installs und Treiber-Bereinigungen aber nicht mehr zeigte. Der Review-Treiber für die GeForce RTX 4060 in Form des GeForce 536.20 hatte aber bei einigen Testern eben dieses Problem – welches mal auftrat und mal nicht.

So wirklich auflösen können wir die Problematik nicht, es gilt aber offenbar darauf zu achten, wie die Messungen vorgenommen wurden. Wir messen die Leistungsaufnahme per PCAT, einem Board, welches Strom und Spannung am Slot sowie den zusätzlichen Anschlüssen ausliest und per Software anzeigt. Oben haben wir ein Bild einer Leistungsmessung der GeForce RTX 4060 angehängt.

Per Software, sei es GPU-Z oder HWINFO64, werden in diesem Beispiel mehr als 50 W ausgelesen und der Speichercontroller soll eine Last von 50 bis 70 % aufweisen. Wir werden uns das Thema mit dem finalen Treiber, der zum Start morgen erscheinen wird, noch einmal anschauen.

Update: Messung mit dem Release-Treiber

Zum Marktstart in der vergangenen Woche hat NVIDIA den GeForce 536.40 veröffentlicht. Da einige Tester und auch wir ein seltsames Verhalten hinsichtlich des Stromverbrauchs festgestellt haben, haben wir alle Messungen noch einmal wiederholt. 

Für alle MSRP-Karten sehen die Messungen mittels PCAT nun wie folgt aus:

Wir kommen hier auf einen durchschnittlichen Verbrauch von 121,74 W, in der Spitze sogar bis zu 142,25 W. Das Power-Limit von 115 W halten die Karten also nicht wirklich ein, wenngleich wir nicht auf die 130 W wie einige andere Tester kommen.

In welcher Form NVIDIA hier nachbessern wird, ist nicht bekannt. Sollte es aber Änderungen durch eine Korrektur der Leistungsaufnahme mittels eines korrekt angelegtes Power-Limit geben, werden wir euch darüber informieren.