TEST

Mit Wasserkühlung ans Limit

Die INNO3D GeForce RTX 5090 ICHILL Frostbite im Test

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Vom "günstigen" Einstieg bis zur High-End-Variante haben wir bei der GeForce RTX 5090 schon vieles gesehen, wobei man hier auch einschränkend dazu sagen muss, dass die unverbindliche Preisempfehlung von 2.329 Euro reine Makulatur ist. So lange NVIDIA, die Boardpartner und die Online-Shops sich nicht eines Besseren besinnen und wieder zu normalen Marktpreisen kommen. Auch die INNO3D GeForce RTX 5090 ICHILL Frostbite dürfte nicht günstig werden, ist aber gerade wegen ihres vormontierten Wasserkühlers ein begehrtes Objekt. Wir haben die Karte zusammen mit einem 360-mm- Radiator getestet.

Bereits in der Einleitung haben wir die breite Spanne an Varianten innerhalb einer Modellreihe erwähnt. Die GeForce RTX 5090 Founders Edition (Test) soll genau wie die INNO3D GeForce RTX 5090 X3 (Test) für 2.329 Euro erhältlich sein, aktuell geht es aber selbst für die günstigsten Modelle erst ab 3.500 Euro los, es sei denn über unsere Verfügbarkeitsheinweise der GeForce RTX 5090 ist auch einmal ein Modell für knapp 3.000 Euro zu finden. Kompletter Wahnsinn sind die High-End-Modelle wie eine Gigabyte AORUS GeForce RTX 5090 MASTER 32G (Test), die erst bei 4.000 Euro startet.

Wie teuer die INNO3D GeForce RTX 5090 ICHILL Frostbite werden wird, wissen wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Mit der Möglichkeit in einen Wasserkühlungskreislauf eingebunden zu werden, wird hier sicherlich eine Nische bedient. Aber auch diese findet regelmäßig Zuspruch und eben nicht jeder traut sich zu, eine Karte mit Referenz-PCB zu zerlegen und dann einen Wasserkühler zu installieren. Ob dies überhaupt notwendig ist, steht dabei auf einem ganz anderen Blatt.

Die Details der Founders Edition und der Blackwell-Architektur sind bereits ausführlich besprochen worden:

NVIDIA setzt in der GeForce-RTX-50-Serie seinen Weg fort und priorisiert das KI-unterstützte Rendering, bzw. führt neue Techniken ein. Die Ergebnisse der Founders Edition und der ersten Custom-Karten kennen wir nun.

Die INNO3D GeForce RTX 5090 ICHILL Frostbite basiert auf der GB202-GPU in der Ausbaustufe für die GeForce RTX 5090. Insofern sind die Anzahl der Shadereinheiten oder RT- und Tensor-Kerne identisch. Auf dem Papier grenzt sich der Testproband eigentlich nur beim Kühlsystem von der Founders Edition ab.

Gegenüberstellung der Modelle

INNO3D GeForce RTX 5090 ICHILL Frostbite NVIDIA GeForce RTX 5090 Founders Edition
Basis-Takt 2.017 MHz 2.010 MHz
Boost-Takt 2.467 MHz 2.410 MHz
TDP 600 W 575 W
Abmessungen 204 x 161 x 34 mm 304 x 137 x 40 mm
Preis - 2.329 Euro

Im Vergleich zur Founders Edition fällt zunächst einmal auf, dass die INNO3D GeForce RTX 5090 ICHILL Frostbite gar nicht mit deutlich höheren Boost-Taktraten daherkommt. Bei den genannten Werten handelt es sich aber nur um Mindestvorgaben, die in der Praxis meist deutlich übertroffen werden. Moderne Boost-Mechanismen, wie auch NVIDIA sie einsetzt, sind abhängig vom Power-Limit, der Spannung, der Last und den Temperaturen und sind ständig auf der Suche nach dem maximal möglichen Takt. Aufgrund der geringeren Temperaturen, damit weniger Leckströmen und auch dem Power-Limit von 600 W ist davon auszugehen, dass die INNO3D GeForce RTX 5090 ICHILL Frostbite einen deutlich höheren Boost-Takt erreicht.

Ansonsten gibt es noch die Abmessungen, die mit 204 x 161 x 34 mm noch einmal deutlich kompakter sind, als die Founders Edition. Der Wasserkühler ist dabei auch nicht länger und breiter als es das PCB vorgibt.

Die INNO3D GeForce RTX 5090 ICHILL Frostbite

Der Wasserkühler auf der INNO3D GeForce RTX 5090 ICHILL Frostbite stammt von Alphacool. Der deutsche Wasserkühlungsspezialist und INNO3D arbeiten für die Frostbite-Modelle bereits seit einiger Zeit zusammen.

Entsprechend ist auch auf dem ersten Blick zu erkennen, dass es sich um einen Wasserkühler von Alphacool handelt. Das Design der Kanäle im Kühler, das Anschlussterminal etc. kennen wir von den Wasserkühlern von Alphacool. Das dieser durch die Acrylabdeckung vollständig den Blick auf die Kanäle freigibt, ist natürlich sehr schick und ein optisches Highlight. Eine RGB-Beleuchtung soll diesen Effekt verstärken.

Auf der Rückseite setzt INNO3D auf eine Custom-Backplate, die vollständig geschlossen ist. Zwischen der Backplate und dem PCB befinden sich einige Wärmeleitpads, sodass die Backpate auch mehr als nur Schutz und mechanische Stabilität bietet, sondern auch einen kühlenden Effekt hat.

Am Terminal des Wasserkühlers stehen beidseitig zwei G1/4-Zoll-Anschlüsse zur Verfügung, sodass die Karte in beliebiger Ausrichtung der Schläuche oder Tubes eingebunden werden kann. Es gibt allerdings eine festgelegte Flussrichtung. Die dazugehörige Beschriftung findet sich in Form einer "In"- und "Out"-Gravur im Acryl über den Kanälen. Zwischen dem Kühlkörper und der GPU setzt INNO3D auf ein Honeywell PTM7950 Phase-Change-Pad.

Eine weitere Besonderheit der GeForce RTX 5090 ICHILL Frostbite besteht darin, dass INNO3D sich hier an das Maximum dessen heranwagt, was mit einem 12V-2x6-Anschluss möglich ist. Das Power-Limit ist somit auf 600 W gesetzt. Für ein höheres Power-Limit müsste in zweiter 12V-2x6-Anschluss verbaut werden. Dazu konnte sich NVIDIA im Referenzdesign des PCBs aber offenbar nicht durchringen. Neben dem Potential eine GeForce RTX 5090 mit höherem Power-Limit anbieten zu können, wäre man damit auch den Problemen rund um den 12V-2x6-Anschluss entgangen, da dieser nicht mehr am Limit betrieben werden müsste.

Für etwas Linderung soll ein Wärmeleitpad sorgen, welches INNO3D nun rückseitig der Anschluss-Pins des 12V-2x6-Anschlusses zwischen dem PCB und der Backplate montiert. Alphacool liefert ein solches auch bei den Wasserkühlern mit. Ob überhaupt ein Temperaturunterschied auszumachen ist und wie hoch dieses ausfällt, lässt sich aber kaum sagen. Die Problematik entsteht durch einen schlechten Kontakt von Stecker und Buchse, hier kann ein Wärmeleitpad wohl kaum größere Schäden verhindern. Aber es könnte eine Maßnahme sein zumindest etwas Abwärme in der Verbindung abzuführen.

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