TEST

ASRock M8 im Test - der leistungsstarke Barebone mit BMW-Design - Fazit

Portrait des Authors


Werbung

ASRock wagt mit dem M8 den Sprung in unbekannte Gewässer. Denn einen Gaming-Barebone hatte ASRock bisher nicht im Programm - und es fällt auch schwer, vergleichbare Produkte von anderen Herstellern zu benennen. Umso höher anzurechnen ist es dem Unternehmen, dass ein wirklich innovatives Produkt entwickelt wurde. Eigentlich hätte ASRock einfach ein vorhandenes Mini-ITX-Gehäuse mit Netzteil zukaufen, umlabeln und mit einem eigenen Mainboard bestücken können. Doch stattdessen wurde ein komplett neues und in dieser Form einzigartiges Gehäuse in Kooperation mit BWM Designworks entwickelt und mit einem so auch noch nicht erhältlichen Mainboard bestückt.

Das Resultat dieser Bemühungen kann sich sehen lassen. Das schlanke M8 ist sicherlich kein Gehäuse für Nutzer, die es dezent mögen. Wer aber auf den industriell angehauchten Gaming-Look steht, wird das Gehäuse mit den markanten Querstreben, den beidseitigen Windows und der roten Innenraumbeleuchtung lieben. Dazu passt auch das A-Command, das haptisch zwar gerne noch etwas hochwertiger ausfallen dürfte (z.B. mit einem Edelstahlring und mit einen druckempfindlicheren Bedienelement in der Mitte), dafür aber mit seinem OLED-Display und dem praktischen Funktionsumfang überzeugt. Der Innenraum des Gehäuses wurde sinnvoll ausgelegt. Die Riserkarte ermöglicht eine vertikale Montage der Grafikkarte und damit die geringe Gehäusebreite. So ungewöhnlich diese Lösung ist, so problemlos funktioniert sie in der Praxis - zumindest dann, wenn die genutzte Grafikkarte die Limits nicht überschreitet, die es bei den Dimensionen und der Leistungsaufnahme gibt. Die testweise Bestückung mit einer GeForce GTX 770 verdeutlicht aber, welches Kaliber die Grafikkarten haben können. Die Montage der zusätzlich benötigten Komponenten ist zwar nicht werkzeuglos möglich, aber stimmig umgesetzt. Das gilt auch für den Aufbau des kompakten Laufwerkskäfigs. Wer auf 2,5-Zoll-Laufwerke setzt, kann darin ganze vier SSDs bzw. HDDs unterbringen.  

Überzeugend ist auch das M8-Mainboard. Als Mini-ITX-Mainboard bietet es nur einen Erweiterungskartenslot, der in aller Regel mit einer Grafikkarte bestückt werden wird. Umso wichtiger ist es, dass das Mainboard mit gelungenen Onboardlösungen bestückt ist, denn zusätzlich zur Grafikkarte können keine weiteren Erweiterungskarten nachgerüstet werden. Und tatsächlich überzeugt sowohl der Audiochip von Creative als auch die schnelle W-LAN/Bluetooth-Lösung von Broadcom. An der Anschlussbestückung gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Dass ASRock angesichts dieser Ausstattung zu kompakten So-DIMM-Speicherslots greift, ist zwar nachvollziehbar, sollte aber bei der Systemzusammenstellung bedacht werden. Die beiden weiteren mitgelieferten Komponenten - das Slot-in-Laufwerk für DVDs/CDs und das SFX-Netzteil - verrichten ihre Arbeit unauffällig. Beim Test mit einer GeForce GTX 770 und einem Intel Core i7-4770K zeigte sich, dass das Kühlsystem mit seinen vier 70-mm-Lüftern zumindest mit extremen (und eigentlich unrealistischen) Lastszenarien überfordert ist. Die Temperaturen stiegen genauso wie der Lautstärkepegel in einen kritischen Bereich. Bei einer realistischeren Belastung durch Spiele zeigt sich ein versöhnlicheres Bild. Trotzdem sollten Kaufinteressenten erwägen, das M8 vielleicht nicht mit der maximal möglichen, sondern mit etwas genügsamerer Hardware zu bestücken.

{jphoto image=45313}

Das ASRock M8 ist ein außergewöhnlicher Barebone. Er ermöglicht nicht nur den Aufbau eines sehr leistungsstarken und gleichzeitig kompakten Mini-ITX-PCs, sondern er präsentiert sich gleichzeitig auch mit einem unverwechselbaren Äußeren. Einem Award steht allerdings das Kühlsystem im Wege.

Postive Aspekte des ASRock M8:

  • geeignet für leistungsstarke Gaming-Hardware
  • einzigartiges, platzsparendes Gehäuse mit praktischem A-Command
  • Standard-Hardware ermöglicht Komponententausch und ermöglicht lange Nutzungsdauer
  • gut ausgestattetes Z87-Mainboard
  • SFX-Netzteil mit 450 Watt und optisches Laufwerk inklusive

Negative Aspekte des ASRock M8:

  • Lüfter im exotischen 70-mm-Format
  • Kühlleistung limitiert
  • nur für flache CPU-Kühler geeignet, SO-DIMM-Speicher nötig
Quellen und weitere Links KOMMENTARE (23) VGWort