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High-End-Komplettsysteme wie die von Alienware kämpfen gegen den Ruf überteuert und schlecht zusammengestellt zu sein. Zumindest das letztgenannte Argument können wir beim Area 51 nicht bestätigen. Nicht jeder der verfügbaren Konfigurationen ist jedoch sinnvoll, gerade die kleinen Konfigurationen lassen eine starke GPU vermissen. Bei den höherwertigen Systemen stimmt zumindest das Verhältnis zwischen Prozessor, Grafikkarte, Arbeitsspeicher und den weiteren Ausstattungsmerkmalen.
Doch gleich zu Beginn wollen wir eines festhalten: Preislich setzt Alienware das Area 51 zu hoch an, unabhängig von der gewünschten Konfiguration. 1.599 Euro für einen Intel Core i7-5820K mit 8 GB Arbeitsspeicher und einer Radeon R9 270 sind einfach zu teuer, egal welche weitere Komponenten verbaut sind oder wie aufwendig das Gehäuse samt Kühlung und Beleuchtung sein mag. Etwas ausgewogener klingen zumindest die mittleren Konfigurationen. Die uns zur Verfügung gestellte High-End-Version mit drei Radeon R9 290X kostet satte 4.399 Euro und ist sicher nur für all diejenigen etwas, die den Geldbeutel auch derart weit öffnen können und sich einfach keine Gedanken über das eigenständige Zusammenstellen eines Systems machen wollen. Die gleiche Diskussion haben wir aber immer bei solchen Systemen. Egal ob diese von Alienware, MIFcom oder der8bauer stammen.
Alienware will mit dem Area 51 vor allem eines: Auffallen! Das Gehäuse ist sicherlich ein Highlight, sowohl in Form wie auch Funktion. Die Hardware ist um 45° gedreht im Inneren angebracht. Alienware verwendet für den Prozessor eine All-in-One-Wasserkühlung. Die Grafikkarten allerdings befinden sich im Referenzdesign und das bringt auch Probleme bei der Kühlung mit sich. Auch insgesamt drei 120-mm-Lüfter können an dem Problem nichts ändern. Das innere Layout ist aber durchaus durchdacht. Die warme Luft kann von allen Komponenten ideal nach oben hin entweichen. Auch an den Ausbau durch den Nutzer hat Alienware gedacht, denn ohne weiteres lassen sich weitere Festplatten oder SSDs unterbringen.
Ebenfalls durchdacht ist das äußere Design des Area-51-Gehäuses. Es auf die Front kippen, so werden die hinteren Anschlüsse leichter zugänglich. Auch wenn LAN-Parties nicht mehr derart präsent sind, wie sie dies vor Jahren noch waren, lässt sich das Area 51 am Griff durch die Gegend tragen. Wie entscheidend dies beim Kauf sein darf, muss aber jeder selbst wissen.
Neben dem eigentlichen Format des Gehäuses bietet Alienware mit dem Area 51 auch noch nette Gimmicks. Dazu gehört beispielsweise das Beleuchtungskonzept. LEDs und LED-Leisten rund um das Gehäuse sind nett anzuschauen und lassen sich durch den Nutzer auch noch weiter anpassen. Wir sprechen hier gewollt von einem Gimmick, denn mehr sind solche Konzepte nicht. Zwar betont Alienware, dass sich auch Benachrichtigungen über einen Farbcode anzeigen lassen, ob dies in der Praxis aber auch sinnvoll anzuwenden ist, bleibt fraglich.
Kommen wir noch einmal zur Performance: Hier sehen wir keinerlei Einschränkungen für den Nutzer, zumindest in der von uns getesteten Konfiguration. Alle Spiele lassen sich in den höchsten Einstellungen spielen. Auch Auflösungen von 3.840 x 2.160 Pixel sind kein Problem. Wohl aber ein Problem sind die Multi-GPU-Problematiken in Form von Rucklern und einem erhöhten Input-Lag. Ändern kann daran auch ein noch so teures Komplettsystem nichts. Wer aber mehrere tausend Euro für ein solches System ausgibt, sollte auch noch ein paar hundert Euro für einen guten FreeSync-Monitor haben, die hoffentlich in Kürze erscheinen werden.
Ein endgültiges Fazit für ein solches Komplettsystem ist nicht ganz einfach. Ja, sie sind deutlich teurer als selbst Hand anzulegen und sich ein ähnliches System zusammenzustellen. Und ja, solche selbst zusammengebauten Systeme können auch leiser, besser gekühlt und letztendlich vielleicht schneller sein. Aber nicht jeder hat Zeit, Lust oder das technische Vermögen sich ein solches System selbst zusammenzustellen und letztendlich auch zusammenzubauen. Eine Daseinsrechtfertigung hat das Alienware Area 51 also durchaus.