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Gaming-Cube mit Radeon R9 Nano von MIFCOM im Test

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Auch wenn es um die Steam Machines in den letzten Wochen deutlich ruhiger wurde, lässt uns das Thema PC-Gaming im Wohnzimmer nicht los. Die ersten Steam Machines von ZOTAC oder Alienware sind zwar äußerst kompakt und für aktuelle Spieletitel ausreichend schnell, jedoch in Sachen Konfigurierbarkeit und Aufrüstung weniger gut geeignet. Zwar kommt meist ein Desktop-Prozessor zum Einsatz, jedoch lässt sich dieser aufgrund der beschränkten TDP-Klasse und Kühlung nur selten sinnvoll ersetzen. Bei den Grafikkarten setzt man meist ausschließlich auf Notebook-Chips. Wir haben einen Blick in den Produktkatalog des System-Distributors MIFCOM geworfen und uns einen Mini-PC nach unseren Wünschen zusammenbauen lassen, welcher ausschließlich auf Desktop-Hardware setzt. Er ist nicht ganz so kompakt, dafür aber deutlich schneller und zukunftssicherer. 

Mit der Alienware Steam Machine und der ZOTAC ZBOX NEN SN970 hatten wir bereits die ersten Steam Machines im Test. Während Erstere noch auf einen Haswell-Prozessor samt einer NVIDIA GeForce GTX 860M aufbaut, wird das ZOTAC-Modell schon von einer Skylake-CPU und einer NVIDIA GeForce GTX 960 angetrieben. Die Grafiklösung hat mit dem Desktop-Modell aber nur sehr wenig gemein, denn technisch gesehen ist sie eine vollwertige GeForce GTX 970M aus dem Notebook-Segment. Das macht eine spätere Aufrüstung nicht gerade leicht. Wer hier auf Nummer sichergehen möchte, der muss selbst Hand anlegen und sich seine eigene Steam Machine zusammenstellen.

Dann wird das System trotz Mini-ITX-Formfaktor aber nicht ganz so kompakt und auch der Preis schnellt deutlich in die Höhe. An die rund 400 Euro für eine Spielekonsole kommen aber auch die ersten Steam Machines nicht heran – das ZOTAC-Modell kostet beispielsweise mit fast 1.100 Euro gut das Dreifache einer Konsole. Wer noch einmal 400 Euro drauflegt, der bekommt einen echten High-End-PC mit vielen Konfigurations-Möglichkeiten. Wir haben uns ein schickes Mini-ITX-System von MIFCOM zusammenbauen lassen. Dieses kostet zwar 1.525 Euro, bietet dafür aber einen schnellen Skylake-Prozessor, eine flotte SSD samt einer zusätzlichen Magnetspeicherfestplatte sowie eine AMD Radeon R9 Nano, mit der sich ausgewählte Spiele selbst in 4K-Auflösung spielen lassen.

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Die Gaming-Cubes lassen sich bei MIFCOM mit der unterschiedlichsten Hardware ausrüsten – schon für unter 900 Euro und damit für weniger Geld als für eine Steam Machine bekommt man hier einen Mini-PC, der es leistungsmäßig durchaus mit den oben genannten Steam Machines aufnehmen kann und bereits die Lizenz für ein vollwertiges Windows-System mit sich bringt. Die Steam Machines werden ausschließlich mit dem kostenlosen SteamOS auf Linux-Basis ausgeliefert. Das schränkt allerdings nicht nur die Spielekompatibilität ein, sondern auch die Leistung, wie unsere Tests in der Vergangenheit immer wieder bewiesen haben. Mit der neuen Vulkan-Schnittstelle könnte sich das allerdings ändern, doch das ist noch Zukunftsmusik. Für unser Projekt wollten wir die maximale Leistung aus dem MIFCOM Gaming Cube herausholen und entschieden uns deswegen für eine dicke Grafikkarte. Die AMD Radeon R9 Nano ist zwar alles andere als dick, dafür aber eine echte High-End-Grafikkarte, die alleine schon für rund 500 Euro über den Tresen wandert. Dank der vollen 4.096 Streamprozessoren und dem flotten HBM bietet sie sehr viel Leistung auf engstem Raum.

Dazu gibt es einen Skylake-Prozessor der Core-i5-Familie. Zwar wäre auch ein i7-Modell möglich gewesen, jedoch bietet dieses in Spielen dank SMT-Support und etwas höheren Taktraten nur geringfügig mehr Leistung. Stattdessen spendierten wir lieber dem Betriebssystem eine flotte SSD und ließen von MIFCOM eine zusätzliche Festplatte als Datengrab für die eigene Spielesammlung verbauen. Selbst ein optisches Laufwerk hat es noch in das Gehäuse geschafft. Ein B150-Mainboard samt Bluetooth- und WLAN-Modul, 8 GB DDR4-Arbeitsspeicher und ein SFX-Netzteil von SilverStone mit 450 W runden das Gesamtpaket weiter ab.

Der MIFCOM Gaming Cube in der Übersicht
Hersteller und BezeichnungMIFCOM Gaming Cube
Straßenpreis: etwa 1.525 Euro
Homepage: www.mifcom.de
Hardware 
Abmessungen: 222 x 176 x 276 mm (B x H x T)
Gehäuse: SilverStone Sugo SG05-Lite
Prozessor: Intel Core i5-6500, 4x bis zu 3,6 GHz
Kühler: Arctic Cooling Alpine 11 Rev. 2
Grafikkarte: AMD Radeon R9 Nano, 4 GB HBM
Mainboard: MSI B150I Gaming Pro AC, B150
Massenspeicher: 1x 250 GB SATA-III-SSD
1x 1 TB SATA III HDD
Arbeitsspeicher: 2x 4.096 MB DDR4-2133, Klevv Value
Netzteil: SilverStone Strider Series 450W
Anschlüse: 4x USB 3.0
4x USB 2.0
2x HDMI
3x DisplayPort
1x DVI
1x LAN (RJ45)
5x 3,5-mm-Klinke
Sonstiges: WiFi (802.11ac)
Bluetooth 4.0
1x Netzteil

All das wird in einem SilverStone Sugo SG05-Lite verpackt. Das Testmuster kostet in unserer Ausführung inklusive Zusammenbau, der Installation von Windows 10 sowie einem umfangreichen Service-Paket von MIFCOM 1.525 Euro. Wie sich der MIFCOM Gaming Cube in Sachen Performance, Leistungsaufnahme und Lautstärke schlägt, erfährt man auf den nachfolgenden Seiten.