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Die Firma Alphacool dürfte den meisten Besitzern von Wasserkühlungen ein Begriff sein. Uns standen zum Test der NexXxos XP³ Light in der "Acetal"- und "Black V.2"-Ausführung zur Verfügung. Beide Versionen sind eher in das untere Preissegment einzuordnen und sollen mit einer hohen Sockelkompatibilität durch leicht austauschbare Haltesysteme punkten.
Spezifikationen und Varianten
Straßenpreis | ab ca. 39 Euro |
Homepage | https://www.alphacool.com |
Sockel | Intel: 604, 771, 775, 115X, 1366, 2011, 2011-3 AMD: AM3+, AM2, AM2+, FMx, G34, C32, 940, 939, 754 Montagesätze für die Sockel Intel 2011-3 Narrow ILM und AMD Ryzen S. AM4 sind separat erhältlich |
Gewicht (inkl. Halterung für LGA 1151, exkl. Befestigungsmaterial) | 140 g |
Herstellergarantie | 24 Monate gesetzliche Gewährleistung |
Abstand der Anschlussgewinde | ca. 24 mm |
Varianten | Deckel: Acetal (Acetal und Black V.2 Editionen), Messing, Plexi Bodenplatte: Kupfer, vernickeltes Kupfer (nur mit Plexi-Deckel) |
Verpackung + Lieferumfang
Die minimalistisch gestalteten, quaderförmigen Verpackungen der beiden Kühler-Versionen unterscheiden sich äußerlich nur in den aufgeklebten Etiketten.
Der Inhalt der Box besteht bei beiden Ausführungen aus dem mit Moosgummi gepolstertem Kühlblock, dem Montagematerial inklusive einem passenden Inbusschlüssel sowie einer universellen Backplate und zwei Halterungen, eine für AMD- und eine für Intel-Sockel.
Zusätzlich liegt ein unübersehbares Blatt mit der Warnung vor einem Überdrehen der Anschlüsse und die Montageanleitung in Form eines Faltblattes bei. Letzteres besteht zwar zu einem großen Teil aus weiteren Sicherheitshinweisen in verschiedenen Sprachen, allerdings vermittelt auch eine kurze Beschreibung sowie ein kleines Schaubild eine korrekte Montage des Kühlers. Sehr hilfreich oder vollständig ist dies nicht, da bspw. auf AMD-Sockel mit keinem Wort eingegangen wird. Online steht eine weitere, wesentlich ausführlichere und vollständigere Anleitung zum Download bereit (Link). Unklar ist, weshalb zwei Varianten existieren und warum die offensichtlich schlechtere Variante als analoge Ausführung enthalten ist.
Ein erster kleiner Unterschied zwischen beiden Ausführungen offenbart sich bei genauerer Betrachtung der mitgelieferten Wärmeleitpaste: bei der Version "Black V.2" ist die Wärmeleitpaste eindeutig mit "ALPHACOOL XPX-1 Light thermal grease" betitelt, wohingegen bei der "Acetal"-Version eine kleine markenlose Spritze beiliegt.
Verarbeitungsqualität und Optik
Die größten Differenzen zwischen den beiden Kühlern sind rein optischer Natur. Die Oberseite der "Acetal"-Version ist leicht strukturiert, so dass sie seidenmatt erscheint. Durch Unterschiede in der Feinheit der Linien ergibt sich mittig ein leichter Querstrich. Der Ein- und der Ausgang sind entsprechend mit den Worten "IN" bzw. "OUT" beschriftet, welche unauffällig in den Deckel gefräst sind. Ein kupfern glänzendes Kunststoff-Rechteck mit ?cool-Aussparung ist in den Deckel eingelassen. Durch die Oberflächenstruktur sind hier Fingerabdrücke nur schwer auszumachen.
Anders sieht es damit bei der "Black V.2"- Ausführung aus: deren große, silber-bläuliche Kunststoffplatte, die in die Oberseite eingelassen ist, zieht Fingerabdrücke und kleine Kratzer nahezu magisch an. "IN" und "OUT" sind durch die filigrane, langlebige, weiß-silberne Schrift wesentlich offensichtlicher angebracht. Beide Kühler sind aufgrund des gewählten Materials weniger robust als Produkte, die fast vollständig aus Metall bestehen, sie machen allerdings immer noch einen vertrauenserweckenden Eindruck.
Die Bodenplatte besteht als einziges Einzelteil vollständig aus Kupfer und ist auf der Unterseite leicht wellenartig strukturiert. Zusätzlich fügen sich einige kontrastierende Kratzer in das sonst regelmäßige Kupfermeer ein.
Die Oberseite der Bodenplatte weist deutliche Verfärbungen auf und ist von kleinen Kratzern übersät. Von den vielen, winzigen Kupfer-Pins sind einige verbogen, was sich negativ auf die Kühlleistung und den Durchfluss auswirken kann.
Die beiliegenden Schrauben, Muttern und Halterahmen weisen manche Mängel rein optischer Natur auf: die Farbe der Muttern und Schrauben geht teilweise in einen olivgrünen Farbton über, die seidenmatte Beschichtung der Halterungen und der Backplate enthält außerdem stellenweise gut sichtbare Fehler. An der Funktion ändert das aber nichts.
Innerer Aufbau
Nach der Passage des mittig platzierten Einlass-Ports wird die Kühlflüssigkeit durch mehrere Schlitze im Acetal-Deckel auf die Kreuzschlitzstruktur im Zentrum der Bodenplatte gepresst. Dadurch beschleunigt, sucht sich die Kühlflüssigkeit zwischen den über 900 Kupfer-Pins einen Weg und landet schließlich in dem Sammelbecken, welches um die Struktur in der Bodenplatte verläuft. Um dem nach strömenden Wasser Platz zu machen, entkommt es dem Kühler über den am Rand befindlichen Auslass-Port.
Montage
Die Installation des Wasserkühlblocks gestaltet sich sehr einfach. Insbesondere der Umstand, dass die Backplate und die vier Schrauben durch Muttern an Ort und Stelle gehalten werden, macht es zu einem Kinderspiel, den Kühler mit dem passenden Befestigungsrahmen korrekt in die Schrauben einzufädeln und anschließend mit den Rändelmuttern zu fixieren.
Gleichzeitig passen manche Muttern nicht perfekt auf die zugehörige Schraube, sodass der Einbau stellenweise weniger leichtgängig von statten geht. Dieser Umstand erschwert außerdem das Abschätzen eines gleichmäßigen Anpressdrucks.
Die Demontage ging noch leichter von der Hand als der Einbau des Kühlers. Dazu trug insbesondere die leicht wellenartig strukturierte Bodenseite des Kühlers bei, welche ein Ablösen des Wasserkühlers von dem mit Wärmeleitpaste versehenen Heatspreader der CPU stark vereinfachte. Gleichzeitig liegt allerdings der Schluss nahe, dass sich dieser Umstand auch negativ auf die erzielbaren Temperaturen auswirken kann.