TEST

Der AMD Threadripper-Kühlervergleich 2018

Die Luftkühler - Fazit

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Die drei neuen Luftkühler für AMDs Threadripper-Prozessoren sind ganz unterschiedlich konzipiert. Das führt dann auch zu ganz unterschiedlichen Stärken und Schwächen. 

Der be quiet! Dark Rock Pro TR4 ist zwar als einziges Modell im Testfeld ein Dual-Tower-Kühler mit zwei Lüftern, er ist bemerkenswerterweise aber auch das günstigste Modell. Dass man dafür auf eine RGB-Beleuchtung verzichten muss, wird viele Käufer sicherlich nicht stören. Zumal der Dark Rock Pro TR4 mit seiner schwarzen Aluminiumabdeckung und der konsequent schwarzen Farbgebung optisch durchaus seine Stärken hat. Wichtiger ist aber, dass auch Kühlleistung und Lautstärke stimmig sind. Dafür muss man allerdings die konvexe Bodenplatte berücksichtigen und die Wärmeleitpaste im Randbereich stärker auftragen. Die Montage wurde bei anderen Modellen noch etwas komfortabler gelöst, zudem deckt der wuchtige Kühler viele Speicherslots ab und kann zu Problemen mit hohen RAM-Heatspreadern führen.

Cooler Master hat mit dem Wraith Ripper einen besonders auffälligen Kühler entwickelt. Dank der Kuntstoffblenden wirkt der Kühler optisch, als wäre er aus einem Guss. Die raffiniert integrierte RGB-Beleuchtung ist dazu ein echter Hingucker und macht mit dem Threadripper-Schriftzug auch gleich klar, dass unter dem Kühler nicht irgend eine beliebige Mainstream-CPU steckt. Dazu ist der Wraith Ripper eigentlich der nutzerfreundlichste Kühler im Test. Wärmeleitpaste und Montagesystem befinden sich bereits am Kühler. Der Wraith Ripper muss nur auf dem Sockel TR4 platziert werden und kann ganz komfortabel von oben verschraubt werden. Wir hatten mit diesem Kühler aber trotzdem unsere Mühen. Beim Sample war nicht nur der (schwer erreichbare) Lüfter verdreht ausgerichtet. Auch die Kühlleistung speziell im OC-Betrieb ließ anfänglich zu wünschen übrig. Erst ein Hinlegen des Gehäuses sorgte für Abhilfe. Zumindest bei unserem Testsample scheint das Montagesystem beim extrem schweren Kühler an seine Grenzen zu stoßen und zu Problemen mit dem Wärmeübergang zwischen CPU und Kühler zu führen. Dazu kann der Wraith Ripper zwar unter Idealbedingungen eine hohe Kühlleistung bieten, wird bei hoher Last aber auch laut. 

Die Besonderheit der Deepcool Fryzen ist vor allem, dass er anders als die Konkurrenzmodelle kein reiner Threadripper-Kühler ist. Er lässt sich auch für andere AMD-Plattformen nutzen. Das nötigt Deepcool aber zu einem Kompromiss - die Bodenplatte ist schmaler als bei den anderen Kühlern und kann deshalb nicht die gesamte Heatspreaderfläche von TR4-CPUs abdecken. Die Kühlleistung des Single-Tower-Kühlers ist sicher auch deshalb zwar solide, aber nicht überragend. Ähnlich wie der Wraith Ripper benötigt auch der Fryzen für konkurrenzfähige Performance eine höhere Lüfterdrehzahl und kann dabei entsprechend laut werden. Als Single-Tower-Kühler ist er aber mit Blick auf die Speicherkompatibilität relativ unkompliziert. Optisch sammelt er mit seinem RGB-Beleuchtungssystem Punkte. Dabei hat der Nutzer die Wahl, ob er die Beleuchtung direkt per Kabelfernbedienung oder über ein geeignetes RGB-Mainboard anpasst.  

Der Elefant im Raum ist unser Vorjahressieger, Noctuas NH-U14S TR4-SP3. Die Konkurrenz hat sich viel mehr Zeit für die Entwicklung ihrer TR4-Kühler genommen und dabei zum Teil auch mehr Aufwand betrieben. Der Noctua mag zudem auch optisch regelrecht antiquiert wirken. Funktional liefert er aber nach wie vor das stimmigste Paket ab. Die Montage ist unkompliziert, die Speicherkompatibilität des Single-Tower-Kühlers gut. Dazu müssen keine Besonderheiten beachtet werden, damit der Noctua-Kühler optimal arbeitet. Der Wärmeleitpastenauftrag ist dank planer Bodenplatte genauso unkritisch wie die Frage, ob der Kühler hängend oder stehend genutzt wird. Und auch die Lüfterausrichtung hat man jederzeit im Blick. Kurz gesagt: Der Noctua funktioniert einfach. Und auch Kühlleistung und Lautstärke können selbst auf der 250-Watt-CPU überzeugen. 

Im Endeffekt können wir in diesem Jahr zwei TR4-Luftkühler mit einem Award auszeichnen. Der Noctua NH-U14S TR4-SP3 verdient sich auch 2018 wieder einen Excellent-Hardware-Award. Weil der be quiet! Dark Rock Pro TR4 ebenso ein überzeugendes Verhältnis zwischen Kühlleistung und Lautstärke bietet und das günstigste Modell im Testfeld ist, zeichnen wir ihn mit unserem Preis-Leistungs-Award aus.