Werbung
Arctic ruht sich nicht auf dem Erfolg der Liquid Freezer III-Serie aus - sondern legt jetzt mit der Liquid Freezer III Pro-Serie nach. Dabei hat man vor allem zwei Anpassungen vorgenommen: Der Offset Contact Frame wird direkt mitgeliefert. Während es bei unserer Raptor Lake Refresh-CPU keinen signifikaten Unterschied macht, ob der Standard- oder der Offset Contact Frame genutzt wird, kann der Offset Contact Frame bei Arrow Lake-CPUs durchaus vorteilhaft sein. Die zweite Anpassung wirkt sich plattformunabhängig aus: Die neuen Pro-Lüfter erreichen eine Maximaldrehzahl von enormen 3.000 U/min und wurden von Arctic gezielt als High-Performance-Lüfter entwickelt.
Die Kombination aus diesen Lüftern und dem vergleichsweise dicken Radiator befördert die Liquid Freezer III Pro 360 A-RGB dann bei Maximaldrehzahl auch an den Spitzenplatz des Testfeldes. Allerdings hat diese enorme Performance ihren Preis: Arctics AiO-Kühlung ist bei Maximaldrehzahl gleichzeitig das lauteste Modell im Testfeld. Bei moderaten 1.000 U/min sinkt die Lautstärke auf ein sehr verträgliches Maß - allerdings ziehen dann einige Modelle mit schlankerem Radiator bei der Kühlleistung vorbei. Die Pumpe lässt sich genauso weit herunterregeln wie bei den Standardmodellen.
Für die Lüfter gilt das aber nicht: Bei allen drei 120-mm-Lüftern unseres Testsamples lag die Minimaldrehzahl bei um die 600 U/min - und damit 400 U/min höher als bei der Liquid Freezer III 360 Black. Der Unterschied schlägt sich zwar nicht bei den Messwerten nieder, ist subjektiv aber in stiller Umgebung doch wahrnehmbar. Wer eine wirklich flüsterleise AiO-Kühlung sucht, ist mit den Standardmodellen deshalb doch etwas besser bedient.
Ansonsten übernimmt die Liquid Freezer III Pro 360 A-RGB die Stärken, aber auch Besonderheiten der Standardmodelle. Die Lüfter sind vormontiert und vorverkabelt - und generell fällt die Verkabelung sehr nutzerfreundlich aus. Dabei hat der Nutzer weiterhin die Wahl, ob er die Radiatorenlüfter, den VRM-Lüfter und die Pumpe separat oder gemeinsam über ein PWM-Signal regeln möchte. Die Beleuchtung wird einfach über einen freien A-RGB-Anschluss gesteuert. Zu bedenken ist, dass der vergleichsweise dicke Radiator einigen Platz benötigt und dass auf den Intel-Sockeln der integrierte Lademechanismus (ILM) durch den Offset Contact Frame ersetzt werden muss.
Die Preiseinschätzung wird etwas durch Arctics unrealistische UVP-Angaben erschwert. Nach Direktabzug von 45 Euro sollte die Liquid Freezer III Pro 360 A-RGB für knapp über 100 Euro angeboten werden. Der Aufpreis von etwa 20 Euro zum vergleichbaren Standardmodell werden nicht für jeden Nutzer sinnvoll sein: Wer die zusätzlichen Performancereserven des Pro-Modells nicht benötigt und dazu Wert auf Lüfter mit geringer Minimaldrehzahl legt, dürfte mit dem Standardmodell besser fahren.
Arctic kann mit der Liquid Freezer III Pro 360 A-RGB letztlich ein klares Performanceplus gegenüber dem Standardmodell bieten und sich auch an die Spitze unseres Testfelds setzen. Damit verbunden ist allerdings eine ebenfalls beachtlich hohe Lautstärke. Weil die enorme Kühlleistung der Liquid Freezer III Pro 360 A-RGB für einen Straßenpreis von knapp über 100 Euro erhältlich werden soll, verdient sie sich aber allemal unseren Preis-Leistungs-Award.

- enorme Kühlleistung, bei Maximaldrehzahl Spitzenplatz im Testfeld
- Lüfter und Pumpe können heruntergeregelt werden, recht dezenter Betrieb möglich
- praktisches Kabelmanagement, dabei zwei Ansteueroptionen (alles über ein PWM-Signal oder getrennt)
- A-RGB-Beleuchtung an Lüfter und Pumpenabdeckung
- VRM-Lüfter in der abnehmbaren Pumpenabdeckung
- spezieller Montagerahmen verspricht gleichmäßigeren Anpressdruck auf Intel-CPUs, Offset-Montage ab Werk für AMD und Intel
- Lüfter auf Maximaldrehzahl extrem laut, haben zudem deutlich höhere Minimaldrehzahl als bei den Standard-Modellen (sind auf Minimaldrehzahl aber trotzdem ziemlich dezent)
- Kühlleistung lässt im mittleren Drehzahlbereich (1.000 U/min) etwas stärker nach als bei vielen Konkurrenten
- bei Montage auf LGA 1700-Mainboards muss Intels integrierter Lademechanismus (ILM) ersetzt werden
- Radiatoren dicker als bei den meisten anderen AiO-Kühlungen, dadurch eher Kompatibilitätsprobleme