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Gigabyte K8NSNXP - DernVidianForce3250

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Der nVidia nForce3 150 und Pro150 war mit dem VIA K8T800 und dem SIS755-Chipsatz einer der Mitbegründer einer neuen Ära - dem Beginn des 64Bit Zeitalters im Segment der AMD Desktop-Prozessoren. Nicht nur die potenziellen Kunden und die Journalisten, sondern auch die Hersteller wurden mehr oder weniger heftig ins kalte Wasser geworfen, obwohl der Prozessorenhersteller AMD sich im Vorfeld soviel Zeit genommen hat, um den neuen Prozessor seriereif zu machen. Mit den anfänglichen Problemen mussten im September 2003 alle kämpfen, mit neuen BIOS Versionen konnte aber zumindest das Gröbste ausgebügelt werden. Teilweise war dies den Chipsätzen zuzuschreiben, teilweise dem Prozessor selber.

Nun wurde im März die nächste, wirklich große Errungenschaft dieser noch nicht einmal ein Jahr alten Ära präsentiert. Chipsatzhersteller nVidia stellt mit dem nForce3 250 / 250GB den Nachfolger des Pioniers auf diesem Gebiet vor. Defakto ein innvoativer Chipsatz in dem viele neue Ideen realisiert wurden, aber ob diese in der Praxis auch wirklich sinnvoll Anwendung finden bzw. überhaupt funktionieren, wird sich erst zeigen...

Die Architektur.. .

Im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem nForce3 150 hat sich nicht viel verändert. Weiterhin verlässt man sich auf die 0.15µ Fertigungstechnik, welche schlussendlich niedrige Kernspannungen verlangt und damit für weniger Wärmeverlust sorgt. Auch weiterhin vertraut nVidia auf die mittlerweile erprobte Single-Chip Architektur, während die Konkurrenz immernoch auf die Dual-Chip-Solutions schwört. nVidia verspricht sich von der Möglichkeit mehr Platz für weitere Chips und Onboard-Komponenten und somit mehr Flexibilität und Spielraum innerhalb der Platinen für den Hersteller selbst. Außerdem soll es unterm Strich eine Kostenersparnis gegenüber VIA und SiS geben.

Als wichtigeste Veränderung im Bereich der Ex-Northbridge-Features ist die Unterstützung von einem 1 GHz Hypertransport-Bus zu nennen. Bislang konnte man nur auf einen 600 Mhz Hypertransport-Bus zurückgreifen, wenn man einen nVidia-Chipsatz verwendete - das entpuppte sich in einigen Benchmarks als Nadelöhr für den Chip. Diese Probleme hat nVidia nun ausgebügelt und steht mit dem neuen HT-Bus in einer Riege mit SIS und VIA. Mit den neuen Athlon 64-Prozessoren läßt sich dieser schnellere Hypertransport-Bus auch nutzen.

Sonstiges hat sich nicht geändert - es ist weiterhin ein 8xAGP-Interface implementiert, der Memory-Controller sitzt bekanntlich ja mittlerweile in der Athlon 64-CPU.

Der nForce3 250 auf dem Gigabyte-Board

Die Onchip-Features...

Im allgemeinen bietet nVidia mit seiner Lösung zahlreiche Möglichkeiten im Bereich Netzwerk, Sicherheit, Speicher, Ausstattung, Performance und Sound an. Im folgenden werden wir einmal schauen, was an den entsprechenden Stellen alles realisiert wurde:

Serial ATA

Ursprünglich war schon für den ersten Anlauf des nForce3 Chipsatzes eine Serial ATA Funktion eingeplant, diese wurde aber auf Grund von Problemen, die bisher nicht näher spezifiziert wurden, wieder aus dem Chip-Layout eliminiert. Den meisten ist der erste Athlon64 Chipsatz immernoch unter dem Namen nForce3 150 bzw. nForce3 150Pro bekannt, wobei diese Nomenklatur mittlerweile falsch ist. Die 150 im Namen sollte für SATA stehen, da dieses Feature aber fehlte, wurde der Name später korrigiert. Im Endeffekt weiß aber jeder, was gemeint ist. Letztendlich hatte nVidia das Nachsehen, denn der hauseigene Chipsatz war zwar der erste für den Athlon64, welcher flächendeckend und in entsprechenden Stückzahlen verfügbar war, aber das Fehlen von Serial ATA machte sich im Laufe der Zeit negativ bemerkbar, zumal die Konkurrenz mit zwei dieser Schnittstellen aufwarten konnte.

Im neuen Anlauf ist diese Schwäche nun behoben, oder besser, aus ihr ist eine Stärke geworden. Denn mit der Serial ATA Lösung im nForce3 250 / Gb beschreitet nVidia sofort wieder neues Gebiet, denn auch die von Anfang an spezifizierte Hot-Swapping-Funktion wurde nach langer Zeit endlich einmal umgesetzt. Schlussendlich bedeutet das in der Praxis, dass SATA-Geräte genau wie USB-Lösungen einfach im laufenden Betrieb angekoppelt oder entfernt werden können, wenn auch die Geräte dieses Feature unterstützen.

Raid-Funktionalität

Besonders an dem neuen nForce 3 250 / GB ist vor allen Dingen die Raid-Funktionalität des Chipsatzes. nVidia bietet die Option, zum einen zwei Serial ATA-Drives im Raid 0 oder 1 bei unterschiedlicher Stripe-Size zu koppeln, zum anderen kann man auch die ATA/133-Laufwerke mit hinzunehmen und dann insgesamt eine Kombination aus maximal sechs Laufwerken in einem Array zusammenfassen. Dann ist auch ein Raid 0+1 möglich.

Gigabit-Ethernet

Statt dem "einfachen" 10/100MBit Netzwerk ist nun bei der GB-Version des Chipsatzes ein Gigabit-LAN direkt in der MCP implementiert. Bisher konnten solche Lösungen nur über einen zusätzlichen Chip angeboten werden, welcher dann über den erheblich langsameren PCI-Bus an das System gekoppelt werden musste. Besonders im Volllast-Betrieb und bei obendrei vollbesetzten PCI-Steckplätzen sorgte das zeitweise für heftige Datenstaus. Da die Funktion nun direkt in der MCP und somit direkt am HyperTransport-Link liegt, sind die Inteferenzen wesentlich geringer. Im Endeffekt läßt sich damit eine Leistung ähnlich dem Gigabit Ethernet Port eines i875P-Canterwood-Chipsatzes erreichen - und diesen Ethernet-Port, der über die CSA-Schnittstelle implementiert wurde, haben wir schon mehrfach gelobt.

Hardware-Firewall

Doch auch mit dem neuen Gigabit-Ethernet noch nicht genug. Als erster Hersteller überhaupt bietet nVidia nun eine native Firewall-Lösung direkt im Chip an - allerdings auch nur bei der GB-Version des Chipsatzes. Die Hardwarefirewall verspricht einiges. In wie Fern die Funktionen und Features im Endeffekt wirksam sind, werden wir in den nächsten Tagen überprüfen und unser Ergebnis in einem eigenen Special präsentieren.

Da Gigabyte bei diesen Boards leider die Chipsatz-Version ohne Gb verwendet, sind beide Gigabit-Ethernet-Controller über PCI angebunden, eine Hardware-Firewall ist weiterhin nicht enthalten.

Soweit die beiden großen Neuerungen im Onchip-Bereich. Außerdem stehen nun satte 8 USB2.0 Ports zur Verfügung und auch ein FireWire-Support wurde mit der Integration geschaffen. Hinzu kommen natürlich die übrigen Standard-Features wie ein AC97-Sound.

Alles in allem verspricht der neue nForce3 250 / 250GB also ungeahnte Vielseitigkeit, aber auch Tiefgründigkeit und Zukunftssicherheit gehören zu seinen schlagkräftigsten Argumenten. Auf der nächsten Seite widmen wir uns wieder mehr unserem Testsample und werden uns seine Ausstattung und die Eigenschaften etwas genauer anschauen.

Quellen und weitere Links

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