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Supermicro C7Z370-CG-IW im Test - Mini-ITX-Board vom Server-Profi - Fazit

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Mini-ITX-Mainboards sind unverändert sehr beliebt. Dies hat auch Supermicro erkannt und mit dem C7Z370-CG-IW ein Gaming-Mainboard unter der Supero-Marke ins Sortiment aufgenommen. Auf der begrenzten Fläche hat das US-Unternehmen zwei DDR4-DIMM-Speicherbänke für einen maximalen RAM-Ausbau von 32 GB montiert, inklusive Metallverstärkung. Die CPU-Spannungsversorgung besteht aus einem 4+2-Phasendesign, das auch zum Übertakten durchaus geeignet ist. Erstmalig hat Supermicro auch RGB-LEDs und einen RGB-Header zur Erweiterung untergebracht.

Es gibt lediglich einen Erweiterungsslot in Form eines  PCIe-3.0-x16-Slots, der in den meisten Fällen von einer Grafikkarte ausgefüllt wird. Die Anbindung erfolgt direkt über die Coffee-Lake-S-CPU, die 16 Gen3-Lanes bereitstellen kann. Für SSDs und Co. hat Supermicro neben viermal SATA 6GBit/s und außerdem zwei M.2-M-Key-Schnittstellen vorgesehen, die auch beide mit vier Gen3-Lanes vom Z370-Chipsatz versorgt werden und somit auf maximal 32 GBit/s kommen. Ein Lane-Sharing existiert hierbei nicht. Aus Platzgründen musste die zweite M.2-M-Key-Schnittstelle auf die PCB-Rückseite verfrachtet werden.

Die Anzahl der USB-Schnittstellen fällt mit zweimal USB 3.1 Gen2, sechsmal USB 3.1 Gen1 und zweimal USB 2.0 übersichtlich aus. Letztere sind einzig über den Onboard-Header erreichbar, was auch für zwei USB-3.1-Gen1-Schnittstellen gilt. Der Rest ist über das I/O-Panel abgreifbar. Für den Netzwerkbereich hat sich Supermicro einerseits für den Intel I219-V und andererseits für ein Realtek-RTL8822BE-WLAN-ac-Modul (M.2 E-Key) entschieden. Der Gigabit-LAN-Port kommt auf maximal 1 GBit/s, das WLAN-Modul auf höchstens 867 MBit/s. Mit an Bord ist auch Bluetooth in der Revision 4.2.

Soll die im Prozessor integrierte Grafikeinheit genutzt werden, so wird dies aufgrund eines DisplayPort-1.2- und HDMI-2.0a-Grafikausgangs ermöglicht. Wie für Supermicro typisch, wurden am Rand unterhalb des PCIe-3.0-x16-Slots einige Jumperplätze hinterlassen. Dort kann beispielsweise einmal der CMOS Clear ausgelöst werden oder auch der (Intel)-Manufacturing-Mode aktiviert werden.

Als negativ kann die Leistungsaufnahme angesehen werden, die im Idle zwar hervorragend ist, unter Last jedoch gerade für ein Mini-ITX-Mainboard sehr hoch ausfällt. Das UEFI wurde dagegen gut umgesetzt und lässt sich mit der Maus und/oder der Tastatur sehr gut bedienen.

Ein weiterer Kontrapunkt stellt jedoch der Preis dar. Zwar ist das Supermicro C7Z370-CG-IW aktuell nur bei sehr wenigen Shops gelistet, aber ein Preis von 234,10 Euro ist definitiv nicht wenig. Aktuell können wir für das Supermicro C7Z370-CG-IW rein von der Ausstattung her eine Empfehlung für fortgeschrittene Anwender aussprechen, sofern kein CPU-Overclocking geplant ist.

Positive Eigenschaften des Supermicro C7Z370-CG-IW:

  • gute Leistungsfähigkeit mit einer ausreichenden CPU-Spannungsversorgung
  • gute Ausstattung, u.a. vier SATA-6GBit/s-Schnittstellen, sechs USB-3.1-Gen1-Anschlüssen und zwei USB-3.1-Gen2-Buchsen
  • gute Gesamtperformance und gute Stabilität
  • hervorragende Energie-Effizienz im Idle
  • zwei M.2-M-Key-Schnittstellen (32 GBit/s)
  • WLAN-ac mit max. 867 MBit/s und Bluetooth 4.2


Negative Eigenschaften des Supermicro C7Z370-CG-IW:

  • sehr hohe Leistungsaufnahme unter Last
  • hoher Preis

Wer sich der hohen Leistungsaufnahme unter Last nicht gestört fühlt und den Preis in Kauf nimmt, kann mit dem Supermicro C7Z370-CG-IW durchaus glücklich werden.

Persönliche Meinung

Man braucht beim Overclocking etwas Geduld, bis man sein gewünschtes Ergebnis erzielt. Die Ausstattung kann dafür sehr überzeugen. Mit dabei sind sogar gleich zwei M.2-M-Key-Schnittstellen. Auch die restliche Ausstattung kann sich sehen lassen. (Marcel Niederste-Berg)