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Während das ASUS ROG Crosshair VI Hero und ROG Crosshair VII Hero sehr ähnlich aufgebaut sind, fällt der Unterschied zum brandneuen ROG Crosshair VIII Hero (Wi-Fi) hingegen sehr groß aus. Dies liegt natürlich hauptsächlich an AMDs neuem X570-Chipsatz, der im Vergleich zum X370- und X470-FCH statt PCIe-2.0-Lanes gleich den Sprung auf die PCIe-4.0-Spezifikation vollbringt. Gleichzeitig wird auch noch die Anzahl der Lanes von 8 auf 16 verdoppelt. In Verbindung mit einem Ryzen-Prozessor der dritten Generation - wie dem von uns getesteten Ryzen 7 3700X und Ryzen 9 3900X - werden in der Summe 40 PCIe-4.0-Lanes bereitgestellt. Dies geht allerdings in den meisten Fällen mit einer aktiven Chipsatzkühlung einher.
Das ROG Crosshair VIII Hero (Wi-Fi) darf sich zurecht als Oberklasse-Mainboard bezeichnen, denn die gebotene Ausstattung hat es in sich. Die AM4-CPU wird von einer großzügigen Spannungsversorgung mit 16 Spulen und hochwertigen PowIRstage-MOSFETs unterstützt, die auch für den im späteren Verlauf erhältlichen Ryzen 9 3950X mit 16 Kernen und 32 Threads adäquat vorbereitet sein sollte. Passend zum Thema Overclocking stellt die ATX-Platine Features, wie Power-, Reset-, und Retry-Button, Spannungsmesspunkte und auch eine Diagnostig-LED zur Verfügung. Dank Slow- und LN2-Mode eignet sich das Brett auch für Extreme-Overclocking.
In den vier DDR4-DIMM-Speicherbänken lassen sich im Höchstfall bis zu 128 GB RAM unterbringen (mit Ryzen 2000 max. 64 GB). Die höchste effektive Taktrate richtet sich vornehmlich nach der installierten CPU. ASUS spricht mit der dritten Ryzen-Generation von satten 4.600 MHz, 3.600 MHz sind es mit der zweiten Generation. Primär für die Grafikkarte(n) sind die beiden mechanischen PCIe-4.0-x16-Steckplätze gedacht, die in den Modi x16/x0 oder x8/x8 über den Prozessor ans Werk gehen. Jeweils ein mechanischer PCIe-4.0-x16- und PCIe-4.0-x1-Slot wurden hingegen an den X570-Chipsatz gekoppelt. Ersterer arbeitet jedoch mit höchstens vier Lanes.
Zu den Storage-Anschlüssen zählen zwei M.2-M-Key-Schnittstellen mit PCIe-4.0-x4-Anbindung über CPU (Ryzen 3000) und Chipsatz sowie acht native SATA 6GBit/s-Ports. Am I/O-Panel halten sich beachtliche 12 USB-Schnittstellen bereit, von denen vier Stück je nach CPU mit der USB-3.2-Gen1- oder Gen2-Spezifikation angesprochen werden. Mit einem Ryzen-3000-Prozessor steht neunmal USB 3.2 Gen2, sechsmal USB 3.2 Gen1 und viermal USB 2.0 bereit, währenddessen es mit einer CPU der zweiten Generation fünfmal USB 3.2 Gen2, zehnmal USB 3.2 Gen1 und viermal USB 2.0 sind. Ein USB-3.2-Gen2-Port über den Frontheader steht in jedem Fall zur Verfügung.
Im Netzwerkbereich hat sich ASUS dazu entschlossen, neben einmal Gigabit-LAN (Intel I211-AT) außerdem einen 2,5-GBit/s-LAN-Port anzubieten, der über Realteks RTL8125-CG agiert. Alternativ bietet bei der WLAN-Variante des Mainboards ein aktuelles Wi-Fi-6- und Bluetooth-5.0-Modul seine Dienste an. Als Controller wird Intels AX200 verwendet. Bleibt noch das ROG-SupremeFX-Audio-Feature übrig. Auf dem PCB wurden zudem zahlreiche Header für Luft- und Wasserkühlung verteilt, die jeden anspruchsvollen Anwender zufriedenstellen sollten. Und auch RGB-Sympathisanten werden mit ASUS' Aura-Lösung mit Onboard-Beleuchtung und jeweils zwei RGB- und adressierbaren RGB-Headern nicht im Stich gelassen.
Zu kritisieren haben wir den 40-mm-Radiallüfter, der den X570-FCH kühlt. Anders als beispielsweise MSI bietet ASUS zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Einstellungen zur manuellen Steuerung oder Auswahl eines Profils des Chipsatzlüfters an, was wir sehr schade finden. Hinzu kommt, dass ASUS den Lüfter ziemlich weit oben platziert hat, sodass eine Dual-Slot-Grafikkarte den Lüfter überdeckt. Sofern keine PCIe-4.0-Komponenten zum Einsatz kommen, lief der Lüfter subjektiv betrachtet sehr laufruhig. Mit einer PCIe-4.0-x4-SSD hingegen dreht der Lüfter schon hörbar auf, was den einen oder anderen Anwender sicherlich stören dürfte. Neutral werten wir die Leistungsaufnahme, die weder besonders gut noch besonders schlecht ausfiel.
Die Preise fallen erwartungsgemäß sehr hoch aus, wie es die Gerüchte bereits vermittelt haben. Für das ASUS ROG Crosshair VIII Hero ohne WLAN und Bluetooth müssen mindestens 426 Euro eingeplant werden, die WLAN-Variante kostet lediglich 20 Euro mehr, was kaum einen Unterschied ausmacht.
Positive Eigenschaften des ASUS ROG Crosshair VIII Hero (Wi-Fi):
- sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer sehr guten CPU-Spannungsversorgung
- umfangreiche Ausstattung, u.a. acht SATA-6GBit/s-Schnittstellen, sechs USB-3.1-Gen1-Anschlüssen und neun USB-3.1-Gen2-Buchsen
- gute Gesamtperformance und gute Stabilität
- zwei M.2-M-Key-Schnittstellen (PCIe 4.0 x4)
- WLAN-ax und Bluetooth 5.0 (nur bei der Wi-Fi-Version)
- viel Onboard-Komfort und zahlreiche Header für Lüfter und Wasserkühlung
Negative Eigenschaften des ASUS ROG Crosshair VIII Hero (Wi-Fi):
- sehr hoher Preis
- Chipsatzlüfter läuft permanent und lässt sich nicht steuern
- Chipsatzlüfter wird durch Grafikkarte überdeckt
Das ASUS ROG Crosshair VIII Hero (Wi-Fi) ist ein gut ausgestattetes X570-Mainboard, liefert gute Performancewerte und hat eine umfangreiche CPU-Spannungsversorgung zu bieten. Allerdings muss die Platine mit einem permanent laufenden Chipsatzlüfter auskommen. Wen das nicht stört, kann problemlos zum ASUS ROG Crosshair VIII Hero (Wi-Fi) greifen.
Persönliche Meinung
Über die Ausstattung des ASUS ROG Crosshair VIII Hero (Wi-Fi) kann man kaum ein schlechtes Wort verlieren, wobei dies meiner Meinung nach nicht auf den Chipsatzlüfter zutrifft. Ich selbst war auch nicht erfreut, als die X570-Platinen inkl. aktiver Chipsatzkühlung vorgestellt wurden.
Wie man anhand des Gigabyte X570 AORUS Xtreme sehen kann, ist eine passive Kühllösung möglich, sodass ich es etwas deplatziert empfinde, dass dies ausschließlich bei einem Flaggschiff möglich ist. Ob es einem den sehr hohen Preis wert ist, muss natürlich jeder selbst entscheiden. (Marcel Niederste-Berg)
ASUS ROG Crosshair VIII Hero (Wi-Fi) | ||
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ASUS ROG Crosshair VIII Hero (Wi-Fi) |