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Mainboards

ASRock X570 Creator im Test - BIOS, Overclocking und PCH-Lüfter-Analyse

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BIOS

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Auf der ASRock-Webseite wurde für das X570 Creator zum Testzeitpunkt die BIOS-Version P1.70 angeboten. ASRock hat entsprechend weiter am BIOS gefeilt und einige Verbesserungen vorgenommen. Seit Version P1.30 (First Release) hat ASRock folgende Änderungen vorgenommen:

  • Update AMD AGESA Combo_AM4 PI 1.0.0.3ABB (P1.40)
  • Improve Destiny2 gaming experience with Matisse CPU (P1.40)
  • Update AMD AGESA Combo_AM4 1.0.0.3ABBA (P1.70)

Farblich wurde das UEFI von ASRock in Rot und Schwarz angepasst. Auch fehlt hier die "My Favorite"-Funktion nicht. Mit diesem Feature können durch den Anwender sämtliche Funktionen aus dem UEFI, die am meisten verwendet werden, zur "My Favorite"-Liste hinzugefügt werden. Anders als es ASUS gelöst hat, wurde kein eigenständiger Reiter erstellt, sondern nur ein Menüpunkt auf der "Main"-Seite. Auch die Art, wie die Funktionen hinzugefügt werden, ist unterschiedlich. Zunächst einmal muss die Funktion selektiert werden, welche in die Liste aufgenommen werden soll. Oben rechts auf dem Bild befindet sich unterhalb des "Exit"-Reiters eine Schaltfläche "My Favorite". Davor wird ein Stern angezeigt, der lediglich angeklickt werden muss.

Die restliche Struktur bleibt unverändert. Zudem hat der Anwender die Möglichkeit festzulegen, welcher Reiter beim Aufrufen der UEFI-Oberfläche angezeigt werden soll. Unter "OC Tweaker" findet der Anwender sämtliche Overclocking-Funktionen. Statt die meisten Funktionen auf einer Seite zu lassen, wurden sie in vier Menüpunkte aufgeteilt: CPU Configuration, DRAM Configuration und Voltage Configuration. Alle gewählten Einstellungen können auf insgesamt fünf verfügbaren Profilplätzen gesichert werden. Die Profile lassen sich auf einen USB-Stick sichern und auch wieder ins UEFI importieren. Auf der "Advanced"-Seite kann wie immer auf die Einstellungen zugegriffen werden, die sich auf die Onboard-Komponenten beziehen. Weiterhin werden jedoch auch die bereits bekannten Tools angeboten: System Browser, Online Management Guard, UEFI Tech Service, Easy RAID Installer und Easy Driver Installer. Das UEFI kann wahlweise per Instant-Flash oder per Internet-Flash auf die aktuelle Version gebracht werden. Insgesamt lassen sich drei Profile abspeichern, die auch exportiert und importiert werden können.

Mithilfe des Hardware-Monitors erhalten wir stets einen Überblick über die anliegende CPU- und Mainboard-Temperatur, über die Spannungen und Lüfterdrehzahlen und können letztere auch beeinflussen. Im Anschluss folgt der "Security"-Reiter, bei dem das UEFI beispielsweise mit einem Kennwort geschützt werden kann, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Die Boot-Settings werden ebenfalls separat einquartiert. Auf dieser Seite werden die Boot-Prioritäten und andere zum Starten relevante Einstellungen festgelegt. Last but not least sind noch die beiden Punkte "Boot" und "Exit" an Ort und Stelle.

Wir haben am UEFI nichts auszusetzen. Die Steuerung durch die Menüs mit Maus und/oder Tastatur ist von ASRock sehr angenehm ausgeführt worden. Wie es sein soll, wurden zudem alle Einstellungen konsequent umgesetzt und wir hatten auch in dieser Richtung nichts zu bemängeln. Auch war die Stabilität hervorragend.

Overclocking

Dank des X570-PCHs kann mit dem ASRock X570 Creator problemlos das Overclocking von CPU und Arbeitsspeicher vorgenommen werden. Alleine für den Prozessor halten sich 14 Spulen bereit. Ob diese Anzahl auch beim Übertakten Vorteile bringt, wird sich zeigen.

Mit dem ASRock X570 Creator kann keine Veränderung des BCLK vorgenommen werden. In Sachen CPU-Spannung hat der Anwender zwei Optionen. So stehen ihm die Modi Override und Offset zur Verfügung. Mit dem Override-Modus lässt sich die Spannung von 0,90000 V bis 1,60000 V in 0,00625-V-Intervallen fixieren. Im Offset-Modus fällt der Spielraum mit -0,10000 V bis +0,30000 V ansprechend aus. Wird der OC-Modus aktiviert, sind teilweise höhere Spannungen möglich, die wir jeweils in Klammern gesetzt haben. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.

Die Overclocking-Funktionen des ASRock X570 Creator in der Übersicht
Base Clock Rate - nicht möglich -
CPU-Spannung 0,90000 Volt bis 1,60000 (2,50000) Volt in 0,00625-V-Schritten (Override-Modus)
-0,10000 Volt bis +0,3000 Volt in 0,00625-V-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 1,002 Volt bis 1,800 (2,298) Volt in 0,006-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-SOC-Spannung 0,90000 Volt bis 1,60000 (2,50000) Volt in 0,00625-V-Schritten (Override-Modus)
0 Volt bis +0,30000 Volt in 0,00625-V-Schritten (Offset-Modus)
CPU-VDD18-Spannung 1,700 Volt bis 2,500 (3,000) Volt in 0,050-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-VDDP-Spannung 0,800 Volt bis 1,300 (1,550) Volt in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
FCH-Core-Spannung - nicht möglich -
PCIe-Takt - nicht möglich -
Weitere Spannungen VTT_DDR, VPPM, PREM VDD_CLD0, PREM VDDCR_SOC, CPU VCore SVID_VR_HOT, CPU VCore_SOC SVID_VR_HOT, CPU VCore ICCMAX, CPU VDDCR_SOC ICCMAX
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate einstellbar
Timings 34 Parameter
XMP/D.O.C.P. wird unterstützt (D.O.C.P.)
Weitere Funktionen
Weitere Besonderheiten

UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie AMD Cool & Quiet
erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und ein optionaler Fan,
CPU-LLC Level 1-5

Auch mit dem ASRock X570 Creator war in Verbindung mit dem Ryzen 7 2700X kein stabiles Overclocking möglich, wie zuletzt beim ASRock X570 Phantom Gaming X. Deswegen mussten wir auf den Ryzen 5 3600X umswitchen.

Wir konnten einen stabilen Takt von 4,3 GHz bei einer BIOS-VCore von 1,350 V fahren.

Die VRM-Kühler erwärmten sich spürbar, blieben allerdings unterhalb der 50-°C-Marke, wobei die Spannungswandler selbst natürlich noch wärmer waren.

Mit dem Wechsel auf den Ryzen 5 3600X waren wir natürlich gespannt, wie hoch wir den RAM-Takt setzen konnten. Das System wollte mit den von uns verwendeten DDR4-4133-DIMMs mit geladenem XMP nicht booten. Wir mussten den Takt auf effektiv 4.066 MHz herabsetzen, konnten allerdings die Timings relativ straff anziehen mit CL17-17-17-41-2T.

Der PCH-Lüfter im Detail

Während die Einführung von PCI-Express 4.0 das größte Highlight der dritten Ryzen-Generation und der X570-Mainboards darstellt, ist der im Regelfall eingesetzte Chipsatz-Lüfter der größte Kritikpunkt, der bereits ausgiebig diskutiert wurde. Dass eine passive Kühlung des X570-FCHs möglich ist, beweist Gigabyte mit dem X570 AORUS Xtreme. Von einigen wenigen X570-Platinen mit Full-Cover-Wasserkühlung (ASRock X570 Aqua) abgesehen, verfügen alle anderen Modelle über einen Lüfter.

Der Grund für die aufgekommene Kritik liegt dabei in der Vergangenheit. Zu AMDs Sockel-939-Zeit war ASUS' A8N-SLI-Mainboardserie sehr beliebt, wenn man vom Chipsatzlüfter absieht, denn dieser war unerträglich laut. Abhilfe bot das A8N-SLI Premium, das über eine Heatpipe verfügte und somit für Ruhe sorgte. Aufgrund der erhöhten TDP von 11 W des X570-Chipsatzes wird gerade beim Einsatz der 16 PCIe-4.0-Lanes eine erweiterte Kühlung benötigt, die in Form eines Lüfters Einzug hält.

Auf dem ASRock X570 Creator kommt dieselbe aktive Chipsatzkühlung zum Einsatz wie beim ASRock X570 Phantom Gaming X. Der Lüfter selbst entspricht der Axial-Bauweise und kommt auf einen Durchmesser von 35 mm.

Mit den Standard-Einstellungen ist der PCH-Lüfter leider nicht flüsterleise, sondern leicht wahrnehmbar mit etwa 3.300 Umdrehungen pro Minute inklusive einem Surren. Während des M.2-Benchmarks mit PCIe 4.0 x4 stieg die Drehzahl auf etwas über 4.000 Umdrehungen an, die nur marginal lauter waren. Die PCH-Temperatur reichte dabei bis 66 °C. Insgesamt macht die voreingestellte Einstellung (Performance Mode) einen guten Job, kann allerdings auch verändert werden.

Im UEFI bietet ASRock nämlich noch den Silent Mode, Standard Mode und schließlich Full Speed an. Wer das Ganze noch detaillierter für sich selbst konfigurieren möchte, kann dies mit Customize tun. Dies haben wir einmal selbst ausprobiert und haben als Start-Temperatur 80 °C und eine Lüftergeschwindigkeit von 0 % eingegeben. Ab 83°C fing der Lüfter mit seiner Arbeit mit lediglich 1.800 Umdrehungen (30 %) an. Dies sind natürlich sehr riskante Einstellungen für den 24/7-Betrieb, zeigen aber, dass eine komplett manuelle Justierung über vier Schwellpunkte möglich ist.