TEST

AMD-Mainboard von NZXT

Das N7 B550 im Test - Fazit

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Mit dem neuen N7 B550 bietet das Unternehmen nun auch eine Platine für AMDs Ryzen-Prozessoren an und richtet sich nicht mehr nur an Intel-Kunden. Anhand des Platinenlayouts, aber vor allem an der Optik und Struktur des UEFIs ist erkennbar, dass NZXT weiterhin mit ASRock zusammenarbeitet, wenn sie neue Mainboards ins eigene Sortiment aufnehmen möchten. Von dem PCB mit ATX-Abmessungen ist im Grunde nur der Bereich des CPU-Sockels erkennbar, denn davon abgesehen, wurde auch das NZXT N7 B550 mit einem umfassenden Metall-Cover in weißer Farbe ausgestattet. Wem dies nicht zusagt, der kann das Cover jedoch auch einfach demontieren.

In Sachen CPU-Spannungsversorgung setzen die US-Amerikaner für das 12+2-Phasendesign (real 6+2) nicht auf Hochleistungs-Power-Stages, sondern auf die SiC654(A) von Vishay, die gerne in der Mittelklasse verbaut werden und jeweils bis zu 50 A liefern können. Im Overclocking-Test haben sie sich tapfer geschlagen und trotz der ersten Bedenken der VRM-Kühler-Dimensionen keine all zu große Hitze erzeugt - zumindest mit dem kleinen Ryzen 5 3600X nicht. Auch das RAM-Overclocking wusste zu gefallen und war für die Ausstattung dieser Platine absolut angemessen. Dabei lassen sich bis zu 128 GB an RAM verstauen. Je ein Power-, Reset-, CMOS-Clear- und BIOS-Flashback-Button steigern natürlich deutlich den Komfort. Mit dabei sind aber auch die üblichen vier Status-LEDs für leichtes Trouble-Shooting.

Ein voll angebundener PCIe-4.0-x16-Steckplatz agiert direkt über den AM4-Prozessor, wobei der PCIe-4.0-Mode nur den Ryzen-3000- und 5000-Prozessoren vorbehalten ist. Dies gilt auch für den oberen M.2-Steckplatz, der mit maximal PCIe 4.0 x4 arbeiten kann. Den unteren M.2-Slot hat NZXT hingegen nur mit PCIe 3.0 x2 angebunden. Sechs SATA-6GBit/s-Buchsen ermöglichen den Anschluss von herkömmlichen Storage-Geräten mit SATA-Interface. Ein mechanischer PCIe-3.0-x16-Slot (elektrisch mit x4) sowie zwei PCIe 3.0 x1-Schnittstellen ermöglichen ebenfalls die Systemerweiterung. Das USB-Equipment lässt sich an insgesamt fünfmal USB 3.2 Gen2 (davon einmal intern als Front-Header), achtmal USB 3.2 Gen1 (jeweils vier Stück extern und intern) sowie achtmal USB 2.0 anklemmen.

Mit dem Realtek RTL8125BG wird ein 2,5-GBit/s-LAN-Port zur Verfügung gestellt und alternativ auch das Wi-Fi 6E über Intels AX210-Modul, das bereits im M.2-E-Key-Steckplatz auf den ersten Einsatz wartet. Den Audio-Part übernimmt Realteks ALC1220-Codec inklusive fünf Audio-Kondensatoren und einem hochwertigen NE5532-Kopfhörerverstärker von Texas Instruments. Negativ aufgefallen ist uns beim NZXT N7 B550 dann aber doch die hohe Leistungsaufnahme im Idle, die eigentlich an ein X570-Mainboard erinnert. Wenn das System unter Last gesetzt wurde, sah es hingegen deutlich besser aus. Bemängeln könnte man außerdem die geringen Zubehör-Beigaben, wo uns beispielsweise ein richtiges Handbuch gefehlt hat. 

NZXTs N7 B550 kommt zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 230 Euro in die Läden.

Positive Eigenschaften des NZXT N7 B550:

  • sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer guten CPU- und RAM-Spannungsversorgung
  • wichtige Ausstattung, u.a. sechs SATA-6GBit/s-Schnittstellen, fünf USB-3.2-Gen2-Anschlüssen und acht USB-3.2-Gen1-Buchsen
  • gute Gesamtperformance und gute Energie-Effizienz unter Last
  • M.2-M-Key-Schnittstelle mit PCIe 4.0 x4
  • gute Overclocking-Performance
  • Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.2

Negative Eigenschaften des NZXT N7 B550:

  • hohe Leistungsaufnahme im Idle
  • wenig Zubehör

Das N7 B550 ist NZXTs neues Mitglied unter den wenigen Mainboards, das sich für die aktuellen AMD-Ryzen-Prozessoren eignet, aber gerade mit dem gesteigerten Stromverbrauch zu kämpfen hat.