BIOS
Werbung
Unser Timing mit dem Test des MSI MAG B760 TOMAHAWK WIFI war gut gewählt, denn pünktlich zu den praktischen Tests bot MSI auf der Webseite mit der BIOS-Version 7D96vA1 (oder A.10) ein frisches BIOS an, das wir absolut problemlos vier M-Flash aufspielen konnten. Geändert wurden drei Dinge:
- Support exFAT file system
- Update CPU Micro code
- Improve memory compatibility
Bei der UEFI-Oberfläche orientiert sich MSI am bekannten Bild. So gibt es passend zur MEG-Serie eine Schwarz-Rot-Optik. Unterschieden wird weiterhin zwischen dem EZ- und Advanced-Modus. Auf dieser Übersichtsseite (EZ-Mode) erhält der Anwender Informationen über die CPU, den installierten Arbeitsspeicher, die angeschlossenen Storage-Geräte und über die Lüfter. Zusätzlich existieren Shortcuts zum M-Flash-Feature, zur Favorites- und Hardware-Monitor-Seite und zusätzlich Buttons, um fTPM 2.0, EZ-LED-Control, den Audio-Codec und die CPU-Fan-Warnung zu aktivieren beziehungsweise zu deaktivieren. Die breite Leiste oberhalb vom EZ-Mode wird auch im Advanced-Mode angezeigt, zu dem wir nun kommen.
Unverändert gibt es weiterhin auch den Advanced-Modus. Oben links hat MSI neben der Uhrzeit und dem Datum den Game-Boost-Button hinzugefügt. Rechts benachbart werden die XMP/iEXPO-Profile angezeigt, die dort auch bei Bedarf direkt aktiviert werden können. Beim jeweiligen Mainboard-Modell können sich rein die Menüpunkte unterscheiden. Ganz oben auf der rechten Seite werden zu jedem Zeitpunkt das installierte Prozessormodell, dessen Taktfrequenz und die Arbeitsspeicher-Kapazität inkl. Takt angezeigt. Unter der Uhrzeit und dem Datum kann die aktuell vorliegende BIOS-Version abgelesen werden. Darunter lassen sich ganz bequem die Boot-Prioritäten per Drag & Drop-Verfahren festlegen. Auf der linken Seite erhält der Anwender einen ersten Überblick über die CPU- und Mainboard-Temperatur. Der virtuelle "Game Boost"-Button ist dabei mit der Maus klickbar, sodass vom Hardware- in den Softwaremodus gewechselt werden kann.
Der erste Punkt der insgesamt sechs "Settings" stellt neben dem "System Status" die "Advanced"-Einstellungen bereit. Letzteres ist bereits grundlegend bekannt. Dort lassen sich alle Board-bezogenen Einstellungen finden, die die Onboard-Komponenten betreffen. Die Punkte "Boot", "Security" und "Save & Exit" sind dabei selbsterklärend. Das integrierte M-Flash-Feature hat auch beim heutigen Testkandidaten einen eigenen Menüpunkt erhalten. Entweder lässt sich das aktuelle BIOS auf einen Datenträger speichern oder andersherum von einem Datenträger aus aktualisieren. Genau so ist es den Overclocking-Profilen ergangen. Insgesamt können sechs verschiedene OC-Konfigurationen hinterlegt werden. MSI hat auch dieses Mal an eine Import- und Export-Funktion gedacht.
Der vorletzte Punkt ist der "Hardware Monitor", der wichtige, ausgelesene Daten aufzeigt, wie eben die Temperaturen, Spannungen und Lüfterdrehgeschwindigkeiten. Zusammen mit dem CPU-FAN-Header können in der Summe fünf Lüfter gesteuert werden. Jeder Lüfter kann in vier Stufen einer automatischen oder manuellen Lüfterkurve angepasst werden. Der letzte Menüpunkt umfasst den "Beta Runner", in diesem Punkt bietet MSI Funktionen zu Testzwecken, die allerdings noch fehlerhaft sein können. Generell ist es auch möglich, die meistgenutzten Funktionen auf insgesamt fünf Favoritenseiten abzuspeichern. Mittels eines Rechtsklicks auf die jeweilige Funktion wird ein kleines Kontextmenü geöffnet, in dem der Anwender anschließend diese Funktion auf eine der fünf Seiten ablegen kann.
Auch dieses Mal konnte das UEFI von MSI auf ganzer Linie überzeugen. Sämtliche ausgewählte Einstellungen wurden problemlos und korrekt umgesetzt. Der Anwender hat dabei die Auswahl, ob er sich per Maus und/oder mit der Tastatur durch die Menüs bewegt.
Overclocking
Mit 14 effektiven CPU-Spulen und den zahlreichen Onboard- und BIOS-Features ist das MSI MAG B760 TOMAHAWK WIFI ordentlich bestückt. Da kein CPU-Overclocking möglich ist, reicht das 12+1+1-Phasendesign absolut aus.
Auf dem MSI MAG B760 TOMAHAWK WIFI ist eine Veränderung des Grundtakts nicht möglich. Bei der CPU-Spannung steht dem Anwender ausschließlich der Offset-Modus zur Auswahl. Der Spielraum beträgt hier allerdings auch nur -0,050 bis +0,050 V in 0,005-V-Schritten. Für umfangreiches Undervolting reicht das natürlich nicht aus. Die Arbeitsspeicher-Taktraten reichen von 1.200 MHz bis 10.133 MHz. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.
Die Overclocking-Funktionen des MSI MAG B760 TOMAHAWK WIFI in der Übersicht | |
---|---|
Base Clock Rate | - nicht möglich - |
CPU-Spannung | -0,050 V bis +0,050 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus) |
DRAM-Spannung | 0,800 V bis 2,500 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-SA-Spannung | 0,600 Volt bis 1,600 Volt in 0,005-V-Schritten (Override-Modus) -0,990 V bis +0,990 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus) |
CPU-ECore-Spannung | 0,660 V bis 1,520 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus) -0,990 V bis +0,990 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus) |
CPU-AUX-Spannung | 1,400 V bis 2,300V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) |
PCH-Core-Spannung | 0,600 V bis 1,400 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | CPU VDDQ, CPU VDD2, CPU 1,05V, DRAM VDDQ, DRAM VPP |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 64 Parameter |
XMP/D.O.C.P. | wird unterstützt (D.O.C.P.) |
Weitere Funktionen | |
Weitere Besonderheiten | UEFI-BIOS |
Bedingt durch den anwesenden B760-Chipsatz ist mit dem verbauten Core i9-12900K natürlich keine Übertaktung möglich. Auch der BCLK lässt sich nicht verändern.
Ganz anders sieht es natürlich beim RAM-Overclocking aus, das von Intel geduldet wird. Das XMP von den DDR5-5200-Modulen wurde nicht so ohne Weiteres umgesetzt und mussten die RAM-Spannung manuell auf 1,25 V setzen, damit das System starten konnte. Im manuellen Modus reichte es bis DDR5-5600.
Ganz klar limitieren in diesem Fall die RAM-Module. Aus diesem Grund haben wir uns die G.Skill Trident Z5 Neo (F5-6000J3038F16GX2-TZ5N) mit DDR5-6000-EXPO geschnappt und auf das MAG B760 TOMAHAWK WIFI gesteckt. Das EXPO (iEXPO) wurde vom System hingegen korrekt umgesetzt und startete auf Anhieb. Nun hat uns natürlich interessiert, wieviel zusätzlichen Speichertakt wir herausholen können. In Verbindung mit den ersten beiden, getesteten AM5-Platinen (ASUS ROG Strix X670E-F Gaming WiFi und ASUS ProArt X670E-Creator WiFi) wissen wir, dass bei höchstens DDR5-6400 Schluss war.
Wie sich nun herausgestellt hat, war der Ryzen 7 7700X der Flaschenhals, denn mit dem Core i9-12900K und dem MSI MAG B760 TOMAHAWK WIFI konnten wir einen stabilen Betrieb mit DDR5-7000 gewährleisten. Das ist ordentlich und gleichzeitig die Grenze, die von MSI genannt wird.
VRM-Wärmebild-Analyse
Um die Hitzeentwicklung des VRM-Bereichs besser beurteilen zu können, haben wir für diesen Test die Flir One Pro (Android USB-C) eingesetzt, die für unser Einsatzgebiet absolut ausreichend ist und Temperaturen von -20°C bis +400°C mit einer Genauigkeit von ±3°C oder ±5%, je nach Umgebungstemperatur, erfassen kann. Die Wärmebild-Auflösung beträgt 160 x 120 Pixel und das erstellte Bild löst mit 1.440 x 1.080 Pixel auf.
Der Prozessor wird unter Berücksichtigung der BIOS-Default-Settings mit Prime95 inkl. AVX unter Volllast gesetzt. Nach fünf Minuten Laufzeit erstellen wir das Wärmebild.
Mit Temperaturen von etwas über 50 °C wurde es schon etwas wärmer, doch diese Werte sind längst noch nicht besorgniserregend.