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Im Vergleich zum H770- und gerade zum Z790-PCH wurde Intels B760-Chipsatz ausstattungstechnisch deutlich abgespeckt, was sowohl für die Anzahl der Gen4- und Gen3-Lanes gilt als auch für die maximal möglichen USB-Schnittstellen. Auf der zweiten Seite dieses Tests haben wir die Unterschiede schriftlich und tabellarisch übersichtlich festgehalten. Mit dem MSI MAG B760 TOMAHAWK WIFI haben wir eine entsprechende B760-Platine in Augenschein genommen, die zwingend die aktuelleren DDR5-Module erfordert. Mit dem MAG B760 TOMAHAWK WIFI DDR4 stellt der Mainboard-Spezialist allerdings auch eine DDR4-Variante bereit.
Generell ist eine CPU-Übertaktung trotz verbautem K-Prozessor auf einem B760-Mainboard nicht möglich, demnach reicht das 12+1+1-Phasendesign und den 12 VCore-75-A-Wandlern absolut aus. Im Falle des MSI MAG B760 TOMAHAWK WIFI lässt sich auch der BCLK nicht verändern. Unverändert ist zum Glück ein Speichertakt einstellbar, der mehr als die nativen 4.800 MHz (Alder Lake-S) und 5.600 MHz (Raptor Lake-S) auch mit dem B760-Chipsatz möglich macht. In unserer OC-Session konnten wir mit G.Skills Trident-Z5-Neo-Kit (DDR5-6000) - das eigentlich für die AM5-Systeme optimiert ist - einen zufriedenstellenden Takt von effektiv 7.000 MHz erreichen. Etwas mehr Leistung lässt sich also mit entsprechend potenten DDR5-DIMMs durchaus herauskitzeln.
Die Ausstattung des MSI MAG B760 TOMAHAWK WIFI passt. Bis zu 128 GB RAM sind möglich, mit drei M.2-M-Key-Schnittstellen mit PCIe-4.0-x4-Anbindung lassen sich drei schnelle Datenspeicher installieren und auch der PCIe-5.0-Standard wurde auf dem metallverstärkten PEG-Steckplatz für aktuelle und künftige Grafikkarten berücksichtigt. Ebenfalls lassen sich bis zu vier SATA-6GBit/s-SSDs anklemmen und es wird eine ausreichende Anzahl an USB-Ports bereitgestellt, darunter einmal USB 3.2 Gen2x2 und fünfmal USB 3.2 Gen2 (1x als Typ-C-Header). Ein 2,5-GBit/s-LAN-Port (Realtek RTL8125BG) und auch ein Wi-Fi-6E-Modul (Intel AX210) samt Bluetooth-5.3-Unterstützung bilden den Netzwerkbereich ab.
Wir haben jedoch an dem MSI MAG B760 TOMAHAWK WIFI auch etwas zu kritisieren. Da wäre einseits der Realtek-ALC897-Codec, den wir nicht mehr angemessen finden. Stattdessen hätten wir gerne den ALC1200 oder ALC1220 gesehen. Der fehlende Clear-CMOS-Button ist zu verschmerzen, nicht jedoch der Flash-BIOS-Button und dessen Funktionalität, der auch auf einem Gaming-Mainboard mit B760-Chipsatz durchaus sinnvoll sein kann. Der CPU-FAN-Header arbeitete mit den BIOS-Default-Werten nicht zufriedenstellend zeigte trotz laufenden Lüftern eine RPM von 0 an. Hinzu kommt, dass die Lüftersteuerung unter Last nicht entsprechend nach oben geregelt hat. Abhilfe schaffte das manuelle Ändern der Lüfterkurve.
Für Undervolting-Fans wird ein sehr kleiner Spielraum eingeräumt. Doch das MSI MAG B760 TOMAHAWK WIFI hat noch ein weiteres Problem, nämlich den Preis. Mit mindestens 260 Euro müssen die Interessenten für ein reines Mainstream-Brett schon ordentlich in die Tasche greifen.
Positive Eigenschaften des MSI MAG B760 TOMAHAWK WIFI:
- gute Leistungsfähigkeit mit einer ausreichenden CPU-Spannungsversorgung (12+1+1) mit 75A-VCore-MOSFETs
- ausreichende Ausstattung, u.a. vier SATA-Schnittstellen, fünf USB-3.2-Gen2-Buchsen sowie einmal USB 3.2 Gen2x2
- PCI-Express-5.0-Unterstützung an einem PEG-Slot
- drei M.2-M-Key-Schnittstellen inklusive Kühler mit bis zu PCIe 4.0 x4
- 2,5-GBit/s-LAN
- Wi-Fi-6E sowie Bluetooth 5.3
- sehr gute Gesamtperformance und gute Stabilität
- schneller POST
Negative Eigenschaften des MSI MAG B760 TOMAHAWK WIFI:
- hoher Preis
- nur der ALC897-Audio-Codec
- kein Flash-BIOS-Button