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Als ASUS sich dazu entschlossen hat, ein Mini-ITX-Mainboard mit dem X670-Chipsatz und somit mit zwei Promontory21-Chips auf die Beine zu stellen, hat sich das Unternehmen sicherlich gedacht: Challenge accepted! Die Lösung sieht laut unserer Analyse so aus, dass ein PCH direkt mit dem Mini-ITX-PCB verlötet ist und der zweite PCH vertikal via Zusatzmodul Verbindung zum Mainboard findet, natürlich über das PCIe-4.0-x4-Interface. Dementsprechend musste sich ASUS auch eine durchdachte Kühlung überlegen, die ihnen durchaus gelungen ist. Und zwischendrin konnten zwei M.2-M-Key-Schnittstellen untergebracht werden, eine mit bis zu PCIe 5.0 x4 über den AM5-Prozessor und eine mit höchstens PCIe 4.0 x4 über den vertikalen PCH. Der Datendurchsatz über Letztere war zwar insgesamt gut, hätte allerdings auch besser ausfallen können.
Viel Platz für die CPU-Spannungsversorgung war natürlich auch nicht gegeben, doch konnte ASUS ein tatkräftiges 10+1+2-Phasendesign mit 110-A-Wandlern für die VCore bereitstellen. Beim CPU-Overclocking waren die 5,4 GHz mit dem Ryzen 7 7700X keine Herausforderung. Das Stichwort Platzmangel betraf dabei natürlich auch die RAM-Steckplätze, sodass es aus logischen Gründen nur für zwei DDR5-UDIMM-Steckplätze gereicht hat. Bis zu 64 GB Arbeitsspeicher sind somit möglich. ASUS gab eine maximale Speichertaktfrequenz von 6.400 MHz an, die wir in unserem Test auch bestätigen konnten. Ebenfalls an Bord sind zwei USB4-Ports mit Thunderbolt-4-Unterstützung. Hierfür zeigt Intels JHL8540 seine Anwesenheit.
Mit dem ROG-FPS-II-Modul hat ASUS ebenfalls einen intelligenten Weg eingeschlagen. Mittels zweier Male-USB-C-Stecker direkt Onboard wird das Modul aufgesteckt und liefert nicht nur zwei SATA-6GBit/s-Buchsen, sondern auch einen Frontpanel-Header, Clear-CMOS-Header, CPU-OV-Jumper sowie zwei USB-2.0-Header. Auch ein Alteration-Mode-Switch ist mit dabei, mit dem der PCIe-Standard auf dem PCIe-5.0-x16-Slot wahlweise auf Gen4 oder Gen3 geschaltet werden kann. Ebenfalls ausgelagert hat ASUS den Audio-Bereich. In dem ROG Strix Hive schlummert Realteks ALC4050 und bietet einen 3,5-mm-Klinke-Ausgang und einen Mic- und S/PDIF-Hybrid-Anschluss. Über einen Drehregler kann die Lautstärke verändert werden. Doch ASUS hat an dem ROG Strix Hive außerdem die vier Status-LEDs, einen Flash-BIOS-, PBO- und FlexKey-Button hinterlassen.
Allerdings sind uns beim ASUS ROG Strix X670E-I Gaming WiFi auch ein paar negative Dinge aufgefallen. So ist die POST-Dauer mit 23 Sekunden zu lang, die ASUS hoffentlich noch in den Griff bekommt. Mit dem F-Modell (Hardwareluxx-Test) hat ASUS bereits gezeigt, dass es deutlich besser geht. Wie bereits angesprochen, lieferte lieferte der M.2-Steckplatz über den PCH keine optimale Performance. Ob ASUS da noch etwas dran ändern kann, können wir nur mutmaßen. Bei den beiden mitverbauten 30-mm-Axiallüfter lässt sich im UEFI keine manuelle Lüfterkurve hinterlegen. Zur Auswahl stehen lediglich die folgenden drei Modi: PWM Mode, Full Speed und Disable.
Wer nach einem guten AM5-Unterbau im kompakten Mini-ITX-Format samt X670-Chipsatz sucht, wird beim ASUS ROG Strix X670E-I Gaming WiFi fündig. PCIe 5.0 wird sowohl auf dem PEG- als auch auf einem M.2-Steckplatz unterstützt. Wenn da nicht der hohe Preis von mindestens 456 Euro wäre.
- gute Leistungsfähigkeit mit einer guten CPU-Spannungsversorgung (10+2+1) mit 110A-VCore-MOSFETs
- gute Ausstattung, u.a. zwei SATA-Schnittstellen, sechs USB-3.2-Gen2-Buchsen
- PCI-Express-5.0-Unterstützung an einem PEG-Slot
- eine M.2-M-Key-Schnittstelle inklusive Kühler mit bis zu PCIe 5.0 x4
- eine M.2-M-Key-Schnittstelle inklusive Kühler mit bis zu PCIe 4.0 x4
- Wi-Fi-6E sowie Bluetooth 5.2
- Thunderbolt 4 (2x USB4 USB-C)
- externe Soundkarte + Extras (ROG Strix Hive)
- hoher Preis
- lange POST-Dauer
- M.2 über PCH mit weniger Leistung
- keine manuelle Lüfterkurve bei den beiden 30-mm-Lüftern möglich