BIOS
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Als wir das MSI MPG B760I EDGE WIFI in Betrieb genommen hatten, war die BIOS-Version 7D40vA1 aktuell. Mit dieser Version haben wir sämtliche Benchmarks durchgeführt. Allerdings bietet MSI inzwischen eine neue, finale BIOS-Version an. Generell hat MSI folgendes verändert :
- Update CPU Microcode (7D40vA1)
- Update M-Flash hotkey rule (7D40vA1)
- Modify Secure Boot setting (7D40vA1)
- Microcode Selection feature improved (7D40vA1)
- Support MSI Driver Utility Installer (7D40vA2)
- Improved SATA devices compatibility (7D40vA2)
- Improved Memory Try It! setting for DDR5 memory and relevant auto rules (7D40vA2)
- Patch S3 resume failure when Non-K CPU BCLK OC (7D40vA2)
Bei der UEFI-Oberfläche orientiert sich MSI am bekannten Bild. So gibt es passend zur MPG-Serie eine Schwarz-Rot-Optik. Unterschieden wird weiterhin zwischen dem EZ- und Advanced-Modus. Auf dieser Übersichtsseite (EZ-Mode) erhält der Anwender Informationen über die CPU, den installierten Arbeitsspeicher, die angeschlossenen Storage-Geräte und über die Lüfter. Zusätzlich existieren Shortcuts zum M-Flash-Feature, zur Favorites- und Hardware-Monitor-Seite und zusätzlich Buttons, um fTPM 2.0, EZ-LED-Control, den Audio-Codec und die CPU-Fan-Warnung zu aktivieren beziehungsweise zu deaktivieren. Die breite Leiste oberhalb vom EZ-Mode wird auch im Advanced-Mode angezeigt, zu dem wir nun kommen.
Unverändert gibt es weiterhin auch den Advanced-Modus. Oben links hat MSI neben der Uhrzeit und dem Datum den Game-Boost-Button hinzugefügt. Rechts benachbart werden die XMP/iEXPO-Profile angezeigt, die dort auch bei Bedarf direkt aktiviert werden können. Beim jeweiligen Mainboard-Modell können sich rein die Menüpunkte unterscheiden. Ganz oben auf der rechten Seite werden zu jedem Zeitpunkt das installierte Prozessormodell, dessen Taktfrequenz und die Arbeitsspeicher-Kapazität inkl. Takt angezeigt. Unter der Uhrzeit und dem Datum kann die aktuell vorliegende BIOS-Version abgelesen werden. Darunter lassen sich ganz bequem die Boot-Prioritäten per Drag & Drop-Verfahren festlegen. Auf der linken Seite erhält der Anwender einen ersten Überblick über die CPU- und Mainboard-Temperatur. Der virtuelle "Game Boost"-Button ist dabei mit der Maus klickbar, sodass vom Hardware- in den Softwaremodus gewechselt werden kann.
Der erste Punkt der insgesamt sechs "Settings" stellt neben dem "System Status" die "Advanced"-Einstellungen bereit. Letzteres ist bereits grundlegend bekannt. Dort lassen sich alle Board-bezogenen Einstellungen finden, die die Onboard-Komponenten betreffen. Die Punkte "Boot", "Security" und "Save & Exit" sind dabei selbsterklärend. Das integrierte M-Flash-Feature hat auch beim heutigen Testkandidaten einen eigenen Menüpunkt erhalten. Entweder lässt sich das aktuelle BIOS auf einen Datenträger speichern oder andersherum von einem Datenträger aus aktualisieren. Genau so ist es den Overclocking-Profilen ergangen. Insgesamt können sechs verschiedene OC-Konfigurationen hinterlegt werden. MSI hat auch dieses Mal an eine Import- und Export-Funktion gedacht.
Der vorletzte Punkt ist der "Hardware Monitor", der wichtige, ausgelesene Daten aufzeigt, wie eben die Temperaturen, Spannungen und Lüfterdrehgeschwindigkeiten. Zusammen mit dem CPU-FAN-Header können in der Summe fünf Lüfter gesteuert werden. Jeder Lüfter kann in vier Stufen einer automatischen oder manuellen Lüfterkurve angepasst werden. Der letzte Menüpunkt umfasst den "Beta Runner", in diesem Punkt bietet MSI Funktionen zu Testzwecken, die allerdings noch fehlerhaft sein können. Generell ist es auch möglich, die meistgenutzten Funktionen auf insgesamt fünf Favoritenseiten abzuspeichern. Mittels eines Rechtsklicks auf die jeweilige Funktion wird ein kleines Kontextmenü geöffnet, in dem der Anwender anschließend diese Funktion auf eine der fünf Seiten ablegen kann.
Auch dieses Mal konnte das UEFI von MSI auf ganzer Linie überzeugen. Sämtliche ausgewählte Einstellungen wurden problemlos und korrekt umgesetzt. Der Anwender hat dabei die Auswahl, ob er sich per Maus und/oder mit der Tastatur durch die Menüs bewegt.
Overclocking
Mit 10 effektiven CPU-Spulen und den zahlreichen Onboard- und BIOS-Features ist das MSI MPG B760I EDGE WIFI für eine Mini-ITX-Platine ordentlich bestückt. Da kein CPU-Overclocking möglich ist, reicht das 8+1+1-Phasendesign absolut aus. Gerade die 90-A-VCore-Wandler sind in diesem Fall sogar eigentlich zu schade, da diese sich sehr gut für die CPU-Übertaktung eignen würden. Doch der B760-Chipsatz macht dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung.
Auf dem MSI MPG B760I EDGE WIFI ist eine Veränderung des Grundtakts nicht möglich. Bei der CPU-Spannung steht dem Anwender hingegen das volle Programm zur Verfügung. Neben dem Override-Mode wird auch der Adaptive- und Offset-Mode angeboten. Beim Override- und Adaptive-Mode beträgt der Spielraum 0,600 V bis 1,720 V in 0,005-V-Schritten. Den Offset-Mode hat MSI von -0,600 V bis +0,600 V in ebenfalls 0,005-V-Intervallen berücksichtigt. Dadurch kann der Anwender zumindest ordentlich Undervolting betreiben. Die Arbeitsspeicher-Taktraten reichen von 1.200 MHz bis 10.133 MHz. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.
Die Overclocking-Funktionen des MSI MPG B760I EDGE WIFI in der Übersicht | |
---|---|
Base Clock Rate | - nicht möglich - |
CPU-Spannung | 0,600 V bis 1,720 V in 0,005-V-Schritten (Override- und Adaptive-Mode) -0,600 V bis +0,600V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus) |
DRAM-Spannung | 0,800 V bis 2,500 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-SA-Spannung | 0,600 Volt bis 1,600 Volt in 0,005-V-Schritten (Override- und Adaptive-Modus) -0,990 V bis +0,990 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus) |
CPU-ECore-Spannung | 0,660 V bis 1,520 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus) -0,990 V bis +0,990 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus) |
CPU-AUX-Spannung | 1,400 V bis 2,300V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) |
PCH-Core-Spannung | 0,600 V bis 1,400 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | CPU VDDQ, CPU VDD2, CPU 1,05V, DRAM VDDQ, DRAM VPP |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 64 Parameter |
XMP/D.O.C.P. | wird unterstützt (D.O.C.P.) |
Weitere Funktionen | |
Weitere Besonderheiten | UEFI-BIOS |
Bedingt durch den anwesenden B760-Chipsatz ist mit dem verbauten Core i9-12900K natürlich keine Übertaktung möglich. Auch der BCLK lässt sich nicht verändern.
Mit dem EXPO-Profil hatte das MSI MPG B760I EDGE WIFI keinerlei Probleme, es wurde anstandslos umgesetzt. Bei der manuellen Übertaktung konnten wir wieder die DDR5-7000-Marke erreichen, auch wenn wir die Timings etwas lockern mussten. Insgesamt ist dies jedoch ein zufriedenstellendes Ergebnis. Zwar mögen sicherlich einige Technikbegeisterte der Meinung sein, dass gerade mit einem Mini-ITX-Mainboard mehr drin sein müsste. In diesem Fall sind aber eher die Module der limitierende Faktor.
VRM-Wärmebild-Analyse
Um die Hitzeentwicklung des VRM-Bereichs besser beurteilen zu können, haben wir für diesen Test die Flir One Pro (Android USB-C) eingesetzt, die für unser Einsatzgebiet absolut ausreichend ist und Temperaturen von -20°C bis +400°C mit einer Genauigkeit von ±3°C oder ±5%, je nach Umgebungstemperatur, erfassen kann. Die Wärmebild-Auflösung beträgt 160 x 120 Pixel und das erstellte Bild löst mit 1.440 x 1.080 Pixel auf.
Der Prozessor wird unter Berücksichtigung der BIOS-Default-Settings mit Prime95 inkl. AVX unter Volllast gesetzt. Nach fünf Minuten Laufzeit erstellen wir das Wärmebild.
Trotz der anfänglichen Besorgnis sind die VRM-Temperaturen nun nicht all zu kritisch ausgefallen. Dennoch sind sie höher als bei vergleichbaren ATX-Platinen, die dafür auch mehr Platz bieten. Gemessen wurden fast 70°C. Im entsprechenden Gehäuse sollte daher dennoch auf einen guten Airflow geachtet werden. Passend zu diesem Thema haben wir einen ausführlichen Guide veröffentlicht.