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Für einen Preis von etwas unterhalb von 200 Euro schickt Gigabyte das B860 Eagle WiFi6E für den preisgebewussten Interessenten von Intels LGA1851-Plattform samt der Core-Ultra-200S-Prozessoren ins Rennen. Rein von der gebotenen Ausstattung kann das B860 Eagle von Gigabyte nicht mit dem bereits getesteten MSI MAG B860 TOMAHAWK WIFI (Hardwareluxx-Test) mithalten. Und auch wenn beide Modelle eine ähnliche Basis bereitstellen, liegt der Unterschied vor allen Dingen im Detail versteckt. Die Rede ist von der Netzwerk-Ausstattung. Für einen etwas höheren Aufpreis stellt MSIs Platine WiFi 7 und 5 GbE zur Verfügung. Beim Gigabyte gibt es derweil "nur" einen 2,5-GBit/s-LAN-Port und WiFi 6E.
Schlimmer ist jedoch, dass man auf die Mainboard-Revision des B860 Eagle WiFi6E achten sollte. Denn die Revision 1.0 bringt Intels AX211- und die Revision 1.1 hingegen Realteks RTL8852CE-Modul mit. Warum sich Gigabyte für diese Unterscheidungen entschieden hat, können wir nicht beantworten. Unser Testsample war die Mainboard-Revision 1.0, sodass das AX211-Modul anwesend war. Bei der restlichen Ausstattung herrscht bis auf Ausnahmen nahezu Gleichstand. Dies betrifft PCIe 5.0 auf dem PEG-Slot und einmal auf dem obersten M.2-Anschluss. Hinzu kommen zwei weitere M.2-Schnittstellen bis PCIe 4.0 x4 über den B860-Chipsatz.
Wer gerade jede Menge USB-Ports mit höherer Geschwindigkeit bevorzugt, könnte vom Gigabyte B860 Eagle WiFi6E enttäuscht werden. Zwar wurde einmal USB 3.2 Gen2x2 berücksichtigt, doch darüber hinaus sind lediglich einmal USB 3.2 Gen2 und dreimal USB 3.2 Gen1 vorhanden. Den Großteil an USB-Buchsen machen insgesamt achtmal USB 2.0 aus, die eben weitaus langsamer arbeiten. Das MSI MAG B860 TOMAHAWK WIFI hingegen kommt in Summe auf sechsmal USB 3.2 Gen2, zweimal USB 3.2 Gen1 und einmal TB4/USB4. Gleichstand herrscht dann wieder beim ALC897-Audio-Codec, den wir auch bei der MSI-Platine bemängelt hatten.
Der Idle-Stromverbrauch fiel gut aus, während unter Last dank erhöhter VCore ein neuer Negativ-Rekord verzeichnet werden musste und das trotz aktiviertem Intel-Default-Profile. Nicht nachvollziehen können wir Gigabytes Entscheidung, den Flash-BIOS-Button intern statt extern unterzubringen. Dadurch geht Komfort verloren. Immerhin ist dafür ein PCIe-Release-Button vorhanden. Auch fiel der POST mit 30 Sekunden deutlich zu lang aus. Unter Umständen kann Gigabyte hier mit weiteren BIOS-Updates noch etwas nachbessern. Wir hoffen dies zumindest, denn wer sich wirklich für eine LGA1851-Platine ohne allzu hohe Ansprüche interessiert, kann mit dem einem Preis ab 195 Euro glücklich werden.
- gute Leistungsfähigkeit mit einer soliden CPU-Spannungsversorgung (12+2+1+1)
- PCI-Express-5.0-Unterstützung an einem PEG-Slots
- einmal M.2-M-Key-Schnittstellen inklusive Kühler mit bis zu PCIe 5.0 x4
- zweimal M.2-M-Key-Schnittstellen mit bis zu PCIe 4.0 x4
- 2,5 GBit/s-LAN
- WiFi 6E samt Bluetooth 5.3
- sehr gute Gesamtperformance, gute Stabilität und guter Idle-Verbrauch
- PCIe-Release-Button
- hohe Leistungsaufnahme unter Last
- langer POST
- nur der ALC897-Audio-Codec
- Flash-BIOS-Button ist intern untergebracht