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In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf verschiedene Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.
Subjektive Beurteilung der Bildqualität
Nachdem die erste Generation der 49-Zöller noch mit einer verhältnismäßig geringen Auflösung auskommen musste – im Grunde genommen wurden zwei FHD-Panels nebeneinander platziert – geht man nun einen Schritt weiter und nutzt zwei WQHD-Modelle. Entsprechend kommt der Samsung C49RG90 auf 5.120 x 1.440 Bildpunkte, was einen deutlichen Fortschritt darstellt. Nicht nur, dass die Schärfe nun auf einem zeitgemäßen Niveau liegt, auch der Praxisnutzen profitiert enorm.
Das von Samsung genutzte VA-Panel kann zudem mit einer hohen Helligkeit und einem bauartbedingt guten Kontrastumfang aufwarten. Die Blickwinkelunabhängigkeit liegt auf einem hohen Niveau, die enorme Breite des 49-Zöllers wird so aber dennoch zum Problem. Zu den Rändern hin kommt es bereits zu leichten Farbverschiebungen.
Bedingt durch die Breite kommt der Curved-Effekt mit seinem Radius von 1.800 mm gefühlt noch stärker zum Tragen, als man es von schmaleren Geräten kennt. Das hat beim Gaming seine Vorteile, worauf wir gleich noch eingehen, sorgt aber auch dafür, dass der 49-Zöller nicht grundsätzlich ideal als Arbeitsgerät ist. Horizontale Linien wirken nie wirklich gerade, was bei einer Excel-Tabelle prinzipiell noch zu verkraften ist, kann bei der Bildbearbeitung aber stören. Wer sich mit der Curved-Oberfläche allerdings arrangieren kann, der wird ein 49-Zoll-Display auch zum Arbeiten nicht mehr hergeben wollen, denn der gewonnene Platz auf dem Desktop ist enorm.
Das stumpfmatte Coating wirkt sich in der Praxis nicht sichtbar auf die Bildqualität aus.
HDR-Einschätzung
Mit seiner HDR1000-Zertifizierung weckt der Samsung C49RG90 natürlich hohe Erwartungen – und kann diese in der Praxis auch weitestgehend erfüllen. Die hohe Peak-Helligkeit in Kombination mit der Local-Dimming-Lösung sorgt für einen ausgeprägten HDR-Effekt, seien es nun Spiele oder Filme – jede Art von Content gewinnt dadurch deutlich. Gerade Games wirken intensiver.
Allerdings kann es immer wieder zu Blend-Effekten kommen, denn rund 1.000 cd/m² sind eine ganze Menge – gerade in dunklen Umgebungen ist das nicht immer angenehm für die Augen.
Die von Samsung eingesetzte Local-Dimming-Lösung setzt auf lediglich zehn Zonen, die vertikal unterteilt sind. Wer seine Maus über einen schwarzen Background bewegt, kann gut beobachten, wie einzelne Zonen ein- und ausgeschaltet werden. Das fällt leider sehr deutlich auf. Dass es besser geht, zeigen zahlreiche andere Geräte.
Gaming-Features
Während die geschwungene Oberfläche beim Produktiv-Einsatz nicht immer praktisch ist, sieht dies beim Spielen doch anders aus. Das extrem breite Bildformat, kombiniert mit der Curved-Oberfläche sorgt für eine sehr hohe Immersion, wie sie mit kleineren Geräten nicht machbar ist. Entsprechend fühlt man sich noch unmittelbarer in das Geschehen hineinversetzt als dies beispielsweise bei der 34-Zoll-Klasse der Fall ist. Die gesteigerte Auflösung gegenüber der ersten Generation kann natürlich auch beim Gaming mit einer gesteigerten Bildschärfe auftrumpfen, allerdings sollte die Last für die Grafikkarte nicht unterschätzt werden. Wer sich den Samsung C49RG90 auf den Schreibtisch stellt, sollte regelmäßige Grafikkarten-Updates einplanen.
Das von Samsung verbaute VA-Panel kann mit maximal 120 Hz angesteuert werden, was ein ordentlicher Wert ist, der gegenüber den klassischen 60 Hz ein deutlich direkteres Spielgefühl ermöglicht. VA-typisch ist das Panel allerdings kein Sprinter, weshalb es zu deutlich sichtbaren Nachzieheffekten kommt. Daher wurde das Overdrive-Feature implementiert, bei dem wir (wie so oft) die mittlere Stufe favorisieren, da es ansonsten zu deutlich sichtbarem Overshooting kommt. Aber auch in der mittleren Einstellung bleiben Nachzieh-Effekte leider gut sichtbar.
Beim HDR-Gaming kommt es zu einer Einschränkung, denn aufgrund der limitierten Bandbreite des DisplayPorts können dann noch maximal 100 Hz bei einer Farbtiefe von 10 Bit genutzt werden.
Wer die 120-Hz-Karte ausspielt, wird sich an anderer Stelle ärgern, denn nur bei 60 Hz wird die Option "Geringere Eingangsverzögerung" geboten und die macht sich beim Input-Lag deutlich bemerkbar. Der C49RG90 ist ohnehin kein besonders schnelles Display und kommt mit der aktivierten Option auf 25,07 ms im Mittel, während es ansonsten 33,87 ms sind. Beide Werte wurden mit dem Leo-Bodnar-Tool ermittelt.
So gibt es zwar durchaus schnellere Geräte als unseren Testkandidaten, mit seiner erstklassigen Immersion macht der 49-Zöller aber vieles wieder weg und wird zum echten Spaßgaranten.