TEST

ASUS ROG Swift PG32UQX im Test

Teures Mini-LED-Display mit 1.400 nits - Bildqualität, Gaming, HDR

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In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf die verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.

Subjektive Beurteilung der Bildqualität

Blendet man das umfangreiche Featureset einmal aus, so hat man mit dem ROG PG32UQ-X ein 32-Zoll-Display, basierend auf der IPS-Technik auf dem Schreibtisch stehen, das die UHD-Auflösung nutzt. So weit ist das erst einmal wenig spektakulär, was aber auch dazu führt, dass die grundlegenden Eckdaten zu überzeugen wissen.

Die Darstellung ist gestochen scharf, ob skaliert werden muss, hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Bei einer 100-%-Wiedergabe gibt es sehr viel Platz auf dem Desktop, die Augen werden jedoch recht stark belastet. Besser kann daher eine Windows-Darstellung mit 125 % sein - auch wenn die Skalierung seitens Microsoft noch immer nicht ganz fehlerfrei läuft.

Das IPS-Panel kann mit einer natürlichen und sehr angenehmen Darstellung aufwarten, die Blickwinkel fallen gewohnt großzügig aus. Bei stark seitlichen Blickwinkeln kommt es nur minimal zu Farbverschiebungen.

Wie unsere weiteren Messungen noch zeigen werden, ist das Panel sehr hell und bietet ohne dynamisches Dimming einen Kontrastumfang, wie er bei IPS-Geräten üblich ist. Gleiches gilt für den minimalen IPS-Glow, den wir feststellen konnten.

Wie aktuell üblich, kommt ein stumpfmattes Coating zum Einsatz. Dieses erfüllt seinen Zweck, wirkt sich aber natürlich minimal auf die Bildschärfe aus. Bei einem normalen Sitzabstand macht sich dies nicht bemerkbar.

HDR-Features

Die große Stunde des PG32UQX schlägt, wenn HDR-Material zugespielt wird. Dann kann das nach DisplayHDR 1400 zertifizierte Gerät sein Können auf der ganzen Linie ausspielen. Zwei Aspekte führen dazu, dass ein HDR-Erlebnis ermöglicht wird, wie wir es bis vor Kurzem mit der LCD-Technik nicht für möglich gehalten hätten.

ASUS stattet das Panel mit der Mini-LED-Technik aus, die es ermöglicht, das Backlight feingranular zu aktivieren, bzw. zu deaktivieren. Während Geräte bislang im Optimalfall mit 512 Dimming-Zonen, oftmals jedoch mit deutlich weniger auskommen mussten, bietet der PG32UQX derer 1.152. Das Dimming arbeitet sehr kleinräumig und schnell. Wer eine Maus auf einem schwarzen Background bewegt, wird noch immer leichte Halo-Effekte erkennen, diese sind aber deutlich weniger ausgeprägt als wir dies bislang gesehen haben. An ein OLED-Panel kommt die Mini-LED-Lösung aber dennoch nicht heran. Sehr gut sieht das Ergebnis bei Filmen oder Games aus, denn hier fällt der Halo-Effekt nicht mehr wirklich auf. 

Spätestens dann, wenn ein Spiel oder Film im HDR-Mode gestartet wird, gerät dies schnell in Vergessenheit, denn der PG32UQX liefert eine Performance auf den Punkt. Der HDR-Effekt ist ungemein intensiv ausgeprägt und führt dazu, dass sich Spieler noch stärker in das Geschehen hineinversetzt fühlen. "HDR at it's best" mit einem klassischen PC-Monitor.

Nicht verschweigen wollen wir den Effekt, dass es beim PG32UQX schon wieder zu viel des Guten sein kann. Wer in einer dunklen Umgebung spielt, wird von hellen Elementen regelrecht geblendet. Das kann kleinräumig noch gut passen, bei größeren Flächen allerdings stören.

HDR-typisch wird zudem eine reiche Farbdarstellung geboten. Gegenüber der üblichen SDR-Darstellung kann der erweiterte Farbraum des Panels auf der ganzen Linie punkten. Die Farben wirken satter, ohne direkt unnatürlich zu sein. Farbübergänge werden gut nuanciert.  

Gaming-Features

Beim Gaming bietet der PG32UQ-X eine aktuelle Vollausstattung – was an mancher Stelle direkt wieder zu Abstrichen führt.

Damit 144 Hz zusammen mit der UHD-Darstellung möglich werden, muss ASUS auf die DSC-Technik zurückgreifen. Zeitgleich wird die Farbübertragung dann von echten 10 Bit auf 8 Bit+FRC reduziert, was vermutlich mit einer Panel-internen Schaltung liegt. Es ist zwar schade, dass der DisplayPort auch 2021 noch das Limit darstellt, die von ASUS gewählte Lösung stellt jedoch einen guten Mittelweg dar. Anders als beim Chroma-Subsampling fallen im Betrieb kaum Unterschiede auf.

Das verbaute IPS-Panel wird mit einer Reaktionszeit von 4 ms (GtG) bei höchster Overdrive-Einstellung angegeben und es zeigt sich schnell, dass bei der Schlierenbildung Abstriche akzeptiert werden müssen. Bei maximaler Overdrive-Stellung sind ebenfalls Nachzieh-Effekte deutlich und werden dann noch mit einem leichten Overshooting kombiniert, weshalb wir trotz der sichtbareren Schlieren lieber zum mittleren OD-Setting greifen.

Im Vergleich zu Fast-IPS-Geräten hat der PG32UQ-X daher einen schweren Stand. Echte High-Speed-Gamer sind allerdings auch nicht die Zielgruppe des 32-Zöllers.

Mit an Bord ist die G-Sync-Ultimate-Technik, die wie gewohnt zuverlässig ihren Dienst verrichtet und Tearing-Effekte vermeidet.

Das zeigt sich wieder beim Spielen von HDR-Games, denn es wird ein ungemein intensives Spielgefühl vermittelt. Die Kombination aus dem gut arbeitenden FALD, der satten Farbdarstellung und der hohen Helligkeit sind auch hier ein Garant für einen hohen Immersionsgrad.

Den Input-Lag haben wir wie üblich mit dem Leo Bodnar Tool gemessen. Dabei sind wir gemittelt auf einen Wert von 13,63 ms gekommen. Allzu schnell ist der 32-Zöller also nicht.