TEST

ASUS ROG Swift PG32UQX im Test

Teures Mini-LED-Display mit 1.400 nits - Messwerte: Farbdarstellung

Portrait des Authors


Standard-Messung: Scenery Mode

Werbung

Vorsichtig muss man bei der Farbdarstellung sein. Wer den Scenery-Mode unverändert nutzt, greift automatisch auf das 7.500-K-Setting für den Weißpunkt zurück. Daher haben wir diesen Wert verändert und gemäß unseren Wünschen für eine möglichst neutrale Darstellung auf 6.500K gesetzt - auch dann ist das Panel noch immer etwas zu kühl abgestimmt. Wir kommen auf einen Wert von 6.970 K.

Die RGB-Balance der Graustufe offenbart die Defizite: Die rote Linie liegt beinahe über den gesamten Helligkeitsbereich deutlich unter Grün und Blau. Zusätzlich fällt auf, dass die dunkeln IRE-Werte zwischen 0 und 30 zu hell dargestellt werden.

Das Graustufen DeltaE beträgt 4,6, liegt also auf einem normalen Niveau. Im ColorChecker kommen wir auf ein durchschnittliches DeltaE von 3 und ein Maximum von 7,6.

sRGB- gegen Wide-Gamut

Eine Besonderheit zur Farbraumdarstellung versteckt sich im OSD des PG32UQX. Dort lässt sich einstellen, ob das Panel mit sRGB- oder Wide-Gamut agieren soll. Das zeigt sich bei unseren Messungen zum Farbraum. Mit einem sRGB-Gamut kommen wir im Scenery-Mode auf eine Abdeckung von 98,8 %, wobei auffällt, dass die roten und blauen Eck-Koordinaten sehr gut passen und grün nur minimal erweitert dargestellt wird.

Stellen wir das Panel auf den WideGamut-Modus, fallen sofort die deutlich satteren Farben auf, was jedoch nicht einer korrekten Darstellung entspricht. Der sRGB-Farbraum kommt dann auf einen beeindruckenden Wert von 163,3 %. Ein exzellentes Ergebnis wird zudem bei DCI-P3 erzielt, das für die HDR-Wiedergabe wichtig ist. 96,5 % werden hier erreicht. Das grüne Spektrum wird aber auch hier noch deutlich erweitert dargestellt. Nach dem Aorus FI27Q-X haben wir mit dem PG32UQX jetzt schon das zweite Display in einer kurzen Zeit, das mit einer exzellenten Abdeckung von AdobeRGB aufwarten kann. Mit 121,2 % erreicht ASUS' Gaming-Display einen absoluten Spitzenwert.

Aufgrund der großen Farbraumabdeckung haben wir als Zusatztest außerdem einmal BT.2020 durchgemessen, welcher im Grunde genommen wichtig für die HDR-Wiedergabe ist, schließlich besitzen alle UHD-Blu-rays (theoretisch) ein entsprechendes Farbvolumen. Da aber praktisch kein Display eine entsprechende Farbdarstellung bietet, wird grundsätzlich ein DCI-P3-Container in BT.2020 genutzt. Dass dies gut ist, zeigen unsere Messungen, denn selbst der sehr gute PG32UQX kommt lediglich auf 86,5 %.

Kalibriert ist der Racing-Mode

Die Krux ist: Die Werkskalibrierung des PG32UQ-X ist auf dem Racing-Mode gespeichert. Das konnten wir aber auch erst dem Reviewer's Guide entnehmen. Im beiliegenden Kalibrierungs-Protokoll wird vom Standard-Modus gesprochen, was wir als das Werks-Setting, also den Scenery-Mode interpretieren würden. Hier wäre es angebracht, vonseiten ASUS für mehr Klarheit zu sorgen. Wir haben den Racing-Mode entsprechend ebenfalls vermessen.

Auch dort ist das Panel mit 6.951 K zu kühl abgestimmt, der Rot-Anteil liegt über den gesamten IRE-Verlauf unter Grün und Blau. Gut gefällt die Gamma-Kurve. Der sRGB-Farbraum wird dafür recht präzise getroffen, einzig Grün ist etwas übersättigt.

Das DeltaE im Graustufen-Test beläuft sich auf 4,4, ist also minimal besser als im Scenery-Mode. Im ColorChecker-Test lag das maximale DeltaE bei 7,4, gemittelt sind wir auf 2,8 gekommen.