TEST

Samsung Odyssey Neo G8 im Test

240-Hz-Curved-Display mit Schwächen - Gaming-Performance

Portrait des Authors


Subjektive Beurteilung und Features

Werbung

Wie eingangs erwähnt: Die Kombination aus einem 32 Zoll großen Panel und der UHD-Auflösung hatten wir zuletzt häufiger in der Redaktion. Allerdings reizen nur wenige Hersteller die maximale Wiederholfrequenz dermaßen aus, wie es Samsung tut. Damit die maximalen 240 Hz aber im Zusammenspiel mit der UHD-Auflösung funktionieren, muss Samsung zu DSC (Dispay Stream Compression) greifen, einem Komprimierungsfahren für die Bilddaten, das weitestgehend ohne visuelle Beeinträchtigung auskommt, also anders als es noch beim Chroma Subsampling der Fall war. Wer die maximalen 240 Hz ausreizen möchte, muss Kompromisse eingehen. Bei unserem Gerät war es konkret der Fall, dass bei homogenen Flächen ab und an eine Linienbildung (Scanlines) zu erkennen war. Auffällig war dies aber nur im eher statischen Desktop-Betrieb, während es sich auf den Gaming-Eindruck nicht negativ auswirkte.

Gleichzeitig müssen überhaupt erst 240 fps an das Panel geliefert werden. Auch mit aktuellen High-End-Grafikkarten wird das bei modernen Engines eine schwierige Sache. Wird ein etwas anspruchsloseres Spiel genutzt, können entsprechende Farmeraten geliefert werden und die Gaming-Performance läuft zu Hochtouren auf. Gegenüber den anderen in diesem Test angesprochenen Modellen wird noch einmal ein Fortschritt geboten, denn alles fühlt sich noch einmal direkter, schneller, unmittelbarer an. Wirklich profitieren dürften davon aber in erster Linie eSport-Enthusiasten und Fans von schnellen Shootern. Für den Großteil der Spieler ist hingegen eine maximale Wiederholfrequenz von 144 bis 165 Hz vollkommen ausreichend. 

Die starke Krümmung mag beim produktiven Einsatz noch nachteilig sein, geht es aber um die Immersion beim Gaming, sind die Vorteile ganz auf ihrer Seite. Es wird eine deutlich stärkere Immersion geben, als es bei Modellen der 1.800-mm-Klasse der Fall ist. Gegenüber den extrabreiten Modellen ab 34 Zoll ist das konservative 32-Zoll-Format mit seinem Seitenverhältnis von 16:9 aber im Nachteil, da das Sichtfeld schlechter abgedeckt wird.

Samsung setzt auf ein VA-Panel, also eine Technik, die per se nicht zu den aller schnellsten auf dem Markt gehört. Im Praxiseinsatz zeigt sich dann, dass Samsung die Schlierenbildung nicht vollends in den Griff bekommt. Egal welches Overdrive-Setting gewählt wird, eine dezentes Ghosting ist immer zu erkennen. Arbeitet das Overdrive zu stark, wirkt sich dies darüber hinaus nicht positiv auf die Bildqualität aus. Am besten fährt man entsprechend mit einem mittleren Setting.

AMDs FreeSync-Technik arbeitet wie gewohnt zuverlässig und unterbindet die Schlierenbildung konsequent.

Im OSD bietet Samsung lediglich die Option ein Fadenkreuz einzublenden. Da hat die Konkurrenz die Nase teils deutlich vorn.

Messung: Reaktionszeit (Beta)

Ab sofort neu im Testablauf: Messungen zur Reaktionszeit. Diese führen wir mit dem OSRTT-Tool durch. So können wir in Zukunft einen objektiven Vergleich zwischen den Reaktionszeiten verschiedener Monitore und deren Overdrive-Umsetzung ziehen. Da wir aktuell noch dabei sind, Erfahrungen mit verschiedenen Geräten zu sammeln, klassifizieren wir die Messungen noch als Beta-Status. Ermittelt werden die Ergebnisse jeweils bei der schnellsten Wiederholfrequenz. 

Die Messungen setzen sich aus drei Abschnitten zusammen. Einerseits der Messung der Reaktionszeit (siehe Display FAQ), der Messung des RGB-Overshoots und schlussendlich dem Visual Response Ratings. Für die Beurteilung der Reaktionszeit ziehen wir ganz klassisch die Average Initial Time heran. Diese misst die Zeit, bevor das Overshooting stattfindet. Das Overshooting misst die RGB-Werte, die ein Pixel überschwingt. Letzteres Rating soll darstellen, wie lange es dauert, bis die Ausgangsfarbe nicht mehr dargestellt werden - es geht also darum, wie schnell die Veränderung dargestellt werden kann. Das Ergebnis in einem 100er-Rating angegeben, 100 wäre also der Optimalwert.

Der Samsung Odyssey G8 Neo bietet folgende Overdrive-Settings an: Normal, Faster, Extreme, Extreme (MBR). Letzter Modus kann nicht mit unserem Tool vermessen werden, da Samsung auf ein pulsendes Backlight setzt.

Samsung setzt auf ein VA-Panel und hat die Technik hinsichtlich der Reaktionszeit offenbar gut im Griff. Im Standard-Setting ermitteln wir bereits eine sehr kurze Reaktionszeit von gerade einmal 4,7 ms. Samsung nutzt bereits bei dieser Einstellung ein leichtes Overdrive, was sich am RGB-Overshoot von 0,93 erkennen lässt. Dafür wird im Normal-Setting mit 90,51 auch die beste Visual Response Rate geboten.

Das Setting Faster drückt die Reaktionszeit auf sehr kurze 3,9 ms, dafür messen wir mit 12,47 nun bereits einen deutlichen RGB-Overshoot. Das Visual Response Rating liegt mit 90,07 noch immer auf einem sehr hohen Niveau.

Für das Extreme-Setting dreht Samsung noch einmal deutlich am Overdrive, denn der RGB-Overshoot klettert nun auf 19,27. Im Verhältnis dazu sinkt die Reaktionszeit nur minimal auf 3,7 ms. Das Visual Response Rating liegt laut den Messungen noch immer auf einem sehr hohen Niveau mit 90,12.

Messung: Input-Lag

Das Input-Lag messen wir wie üblich mit dem Leo-Bodnar-Tool. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Messung lediglich mit 60 Hz erfolgt. 

Mit einem gemessenen Input-Lag von 10,23 ms gehört Samsungs Neo-Display zu den schnelleren Geräten in unserem Vergleich.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (85) VGWort