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Anders als beim MacBook Air und dem MacBook Pro setzt Apple beim neuen MacBook offenbar auf einen eigenen SSD-Controller. Im Artikel zum MacBook Pro mit Retina-Display aus 2015 konnte die verbaute Samsung SM951 mit neuen Bestwerten glänzen. Die im 12" MacBook verbaute SSD ist aber auch die Abkehr vom alten AHCI-Protokoll, das durch das schnellere NVMe ersetzt wurde. NVMe soll AHCI als Protokoll ablösen und ist explizit für die Verwendung von Flash-Speicher vorgesehen. Sowohl die Übertragungsgeschwindigkeiten als auch die Latenzen profitieren von NVMe. Ein weiterer Vorteil ist der geringere Strombedarf.
Das in seine Einzelteile zerlegte neue MacBook offenbart nun offenbar einen von Apple entwickelten Custom-SSD-Controller. Dieser befindet sich in direkter Nähe zum Toshiba MLC NAND, der beidseitig direkt auf dem PCB untergebracht ist. Dabei handelt es sich womöglich um einen Controller, der auch gleich den dazugehörigen DRAM beherbergt. Ein solches Package-On-Package (PoP) kennen wir auch bereits aus der Kombination aus Massenspeicher und Arbeitsspeicher für Smartphones und Tablets, der sogenannte ePOP für eMMC-Speicher. Der von Apple verwendete Controller verwendet offenbar 512 MB LPDDR3 von Hynix. Derzeit ist kein Hersteller bekannt, der ein solches Design für den SSD-Controller im Zusammenspiel mit MLC NAND anbietet - daher kann davon ausgegangen werden, dass Apple hier sein eigenes Design entwickelt hat.
Kommen wir nun aber zu den Leistungswerten:
Von den mehr als 1 GB pro Sekunde der Samsung SM951 sind wir beim neuen MacBook weit entfernt. Die Schreibrate ist mit gerade einmal 327 MB pro Sekunde nicht besonders beeindruckend. Das Lesen von Daten geht immerhin mit 724 MB pro Sekunde von statten. Die Vorteile von NVMe kann die SSD an dieser Stelle noch nicht ausspielen und offenbar hat Apple noch einen weiten Weg vor sich, um mit etablierten Herstellern von SSD-Controllern mithalten zu können.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch im Quickbench für die unterschiedlichen Dateigrößen. Je größer die Dateien werden, desto größer wird auch der Unterschied zwischen der Lese- und Schreibrate. Bei maximal 850 MB pro Sekunde ist für das Lesen von Daten aber Schluss.