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Nicht jeder Gamer hat auf seinem Schreibtisch den Platz für einen leistungsstarken Spielerechner samt Monitor oder möchte sich an seinen Bürostuhl binden – schließlich lässt sich ein waschechter Desktop-Prozessor in Kombination mit einer flotten Gamer-Grafikkarte auch problemlos in einem Notebook unterbringen. Ein solches Gerät ist das MIFcom XG5-S, welches den Intel Core i7-6700K als aktuelles Skylake-Flaggschiff mit einer NVIDIA GeForce GTX 980M kombiniert und dabei 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher, eine pfeilschnelle M.2-SSD mit NVMe-Protokoll, eine zusätzliche Magnetspeicher-Festplatte als Datengrab und einen 15,6 Zoll großen Bildschirm samt G-Sync-Unterstützung bereithält. Wie sich das Gerät in der Praxis schlägt, erfährt man in unserem heutigen Test.
Auch wenn die Prozessoren und Grafikkarten in den letzten Jahren immer effizienter wurden, finden sich in Notebooks noch immer angepasste Komponenten, um die Leistungsaufnahme im Hinblick auf die Akku-Laufzeit und die Abwärme im Hinblick auf die Kühlung möglichst gering zu halten. Schließlich ist die Kühlung aufgrund der deutlich geringeren Abmessungen in einem Notebook noch immer der größte Flaschenhals und auch ein größerer Stromspender wäre nicht gerade förderlich für das Gewicht. Gegenüber einem vollwertigen Desktop-Rechner müssen bei Notebooks also noch immer Abstriche bei der Leistung gemacht werden.
Trotzdem finden sich schon seit mehreren Jahren immer wieder Geräte auf dem Notebook-Markt ein, die mit einer vollwertigen Desktop-CPU ausgerüstet sind. Auch NVIDIA hat es kürzlich vorgemacht und mit der GeForce GTX 980 einen waschechten Desktop-Chip in das Notebook gebracht, der 1:1 der Desktop-Variante entspricht, allerdings aufgrund einer aufwendigen Selektion sehr teuer ist. Einen guten Mittelweg aus Desktop- und Notebook-Hardware geht hier MIFcom mit seiner XG5-S-Familie. Hier setzt man auf einen echten Desktop-Prozessor und stellt diesem einen schnellen Notebook-Grafikchip zur Seite. Auf Wunsch können auch eine flotte M.2-SSD mit NVMe-Protokoll, eine zusätzliche HDD als Datengrab und massig Arbeitsspeicher sowie ein Display mit G-Sync-Technik verbaut werden. Moderne Anschlüsse wie USB-Typc-C gibt es ebenfalls.
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Die XG5-S-Familie von MIFcom lässt sich nahezu beliebig konfigurieren. Auf Seiten des Prozessors stehen zahlreiche Desktop-Modelle, vom Intel Core i5-6500 bis hin zum Core i7-6700K zur Auswahl. Bei der Grafik lässt meine seine Kunden immerhin aus einer NVIDIA GeForce GTX 970M oder GeForce GTX 980M auswählen. Dazu können jeweils zwei 2,5-Zoll- und M.2-Laufwerke verbaut werden, während beim Arbeitsspeicher ein Ausbau von bis zu 32 GB möglich ist. Beim Display bietet man allerdings nur Panels mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten an, integriert auf Wunsch aber auch NVIDIAs G-Sync-Technologie, welche störende Ruckler und Tearing-Effekte minimiert, indem die Bildwiederholrate des Monitors an die der Grafikkarte angepasst wird. In der 15,6-Zoll-Klasse bietet MIFcom seine X-Serie in insgesamt sieben Basismodellen an, die Preisspanne reicht von 1.495 bis hin zu 2.149 Euro. Wer von allen Aufrüst-Optionen Gebrauch macht, kann den Preis aber schnell in die Höhe treiben – über 4.000 Euro kostet ein voll ausgestattetes Gerät. Für unseren Test begnügen wir uns mit einer rund 2.650 Euro teuren Konfiguration.
Guter Service
Dafür erhalten Käufer auch ein umfangreiches Service-Paket. Dazu gehören eine zweijährige Garantie, die auf bis zu drei Jahre erweitert werden kann sowie ein Pick-Up-&-Return-Service sowie eine mögliche Fernwartung. Der technische Support läuft unbegrenzt über die Garantiezeit hinaus. Weiteres Highlight ist die 0-Pixelfehler-Garantie. Auch wenn jedes Gerät vor Auslieferung dahingehend überprüft wird, können solche Fehler im Display auch später auftreten. Treten innerhalb von 14 Tagen Pixelfehler auf, wird das Display kostenlos von MIFcom getauscht. Auf Wunsch liefert man seine Notebooks mit einer A+-Installation aus, welche mit den aktuellen Treibern, Updates und Patches sowie einigen weiteren Einstellungen versehen ist. Installiert wird ausschließlich das Betriebssystem – auf unnütze und nervige Bloatware wird verzichtet. Zudem können individuelle Installationswünsche wie Partitioniersvorgaben vom Kunden bei der Bestellung angegeben werden.
Schlichte Hardware-Verpackung
Bei seiner X-Familie der 15-Zoll-Klasse hat sich MIFcom wieder einmal mehr die Hilfe von Clevo geholt und setzt beim Grundgerüst auf ein Barebone der Taiwaner. Das P751DM blieb optisch zwar größtenteils unverändert, bekam dafür einen USB-3.1-Typ-C-Port spendiert. Bei diesem kann der Stecker nicht nur verdrehsicher eingesteckt werden, er unterstützt auch den Thunderbolt-3-Standard. Viel mehr hat sich jedoch unter der Haube getan. Statt eines Z97-Chipsatzes kommt nun der aktuelle Sunrise-Point-Chipsatz Z170 zum Einsatz und statt konventionellem DDR3-RAM lassen sich nun bis zu vier DDR4-Module mit einer Geschwindigkeit von 2.133 MHz verbauen. Der Prozessor wird nicht wie in vielen anderen Geräten fest verlötet, sondern ist gesockelt und lässt sich damit theoretisch einfach austauschen. Unser Intel Core i7-6700K bildet mit einer TDP von 91 W allerdings schon das aktuelle Flaggschiff.
Insgesamt bringt es der 15-Zöller auf Abmessungen von 368 x 262 x 35,7 mm und stemmt 3,4 kg auf die Waage. Verglichen mit den eigenen Gehäusen von MSI ist das MIFcom XG5-S damit nicht nur etwas schwerer, sondern vor allem auch ein gutes Stück dicker. Dafür kommt teilweise auch waschechte und deutlich schnellere Desktop-Hardware zum Einsatz. Während MIFcom bislang auf eine Hersteller-Kennzeichnung auf dem Gehäuse-Deckel verzichtete und seinen Schriftzug lediglich am Bildschirm-Rahmen zeigte, hat man mit der Skylake-Generation ein kleines Facelifting vorgenommen. Den Deckel ziert nun das neue Logo des Herstellers. Ansonsten ist das Gerät für ein Gaming-Notebook aber weiterhin sehr schlicht gehalten.
Die Verarbeitungsqualität befindet sich auf hohem Niveau. Alle Spaltmaße sind gleichmäßig aufgeführt und auch hinsichtlich der Materialgüte gibt es nichts auszusetzen. MIFcom hat das Kunststoff-Gehäuse vollständig mit einer Soft-Touch-Oberfläche überzogen, was dem Notebook auf dem Schreibtisch eine gewisse Standfestigkeit verleiht. Auch das Top-Case gibt auf stärkeren Druck nur minimal nach. An den von Alienware verwendeten Kunststoff oder an die Alu-Lösungen der Konkurrenz aber reicht auch die neue Generation des Clevo-Barebones nicht heran.
Vor der Konkurrenz nicht zu verstecken brauchen sich Clevo und MIFcom bei der Tastatur. Auch wenn sich beispielsweise MSI mit SteelSeries hier einen starken Partner geholt hat, kann das Clevo-Keyboard sehr gut mithalten. Auch dieses ermöglicht ein erstklassiges Tippverhalten, der Anschlag der Tasten ist knackig und präzise, der Hub angenehm. Damit verlieren auch Gamer in hektischen Situationen nicht die Kontrolle. Hinzu kommt, dass Clevo im Gegensatz zum letzten Jahr wieder zum Standard-Layout zurückgekehrt ist, was den Umstieg vom Desktop auf das Notebook deutlich vereinfacht.
Beleuchtet werden kann die Tastatur ebenfalls und das nicht nur in einer einzigen Farbe. Per Software kann das Keyboard in drei Zonen und in zahlreichen Farbtönen konfiguriert werden.
Typ-C und Thunderbolt sind mit an Bord
Aufgrund der Dicke konnte eine Vielzahl an Anschlüssen im MIFcom XG5-S untergebracht werden. Sogar ein moderner USB-3.1-Typ-C-Anschluss mit Thunderbolt 3 ist mit von der Partie.
Auf der Rückseite finden sich drei Ausgänge für den Anschluss externer Displays. Hier sind zwei herkömmliche DisplayPort-Ausgänge und ein HDMI-Port vorhanden. Letzterer wird sogar in Version 2.0 ausgegeben und erlaubt damit theoretisch eine hohe 4K-Auflösung mit 60 Hz. Etwas fummelig ist dagegen das Anschluss für das externe 230-W-Netzteil. Der Stecker kann nur in einer bestimmten Richtung an das Notebook angeschlossen werden.
Ein Großteil der Anschlüsse befindet sich auf der linken Seite. Hier gibt es zwei USB-3.0-Schnittstellen und einen Kombi-Port für USB 3.0 und eSATA sowie den bereits erwähnten Typ-C-Anschluss. Leider hat es Clevo wieder nicht geschafft, die Ethernet-Buchse für das Gigabit-LAN auf der Geräte-Rückseite zu positionieren, was im Hinblick auf das Kabelmanagement auf dem Schreibtisch die deutlich bessere Wahl gewesen wäre. Ansonsten ist an dieser Stelle noch der Kartenleser zu finden.
Auf der gegenüberliegenden Seite bietet das MIFcom XG5-S vier 3,5-mm-Klinken-Buchsen für den Anschluss eines Headsets sowie für eine externe Soundanlage und stellt einen weiteren USB-Port zur Verfügung. Der Kensington-Lock ist hier ebenfalls untergebracht.
Üppige Ausstattung
Fünf Aufkleber machen auf die wichtigsten Highlights der X-Serie von MIFcom aufmerksam. Mit dabei ist unter anderem erneut ein 2.0-Sound-System von Onkyo, welches verglichen mit anderen Notebooks dieser Preis- und Leistungsklasse durchaus sehr gute Ergebnisse liefert. Unverändert blieb hingegen das mit 108 x 64 mm großzügig bemessene Touchpad, welches beim Gleitverhalten zwar einen Ticken besser sein könnte, dafür aber bei der Präzision durchaus überzeugen kann. Die Maustasten sind weiterhin dediziert ausgeführt, allerdings etwas zu leichtgängig und verfügen über einen zu weichen Druckpunkt.
Eine kleine Überraschung für ein Gaming-Notebook ist der Fingerprint-Reader, welcher zwischen den beiden Maustasten untergebracht wurde. Andere Geräte bieten ein solches Security-Merkmal leider nicht – schade, dass sich dieses noch nicht im Gaming-Bereich durchgesetzt hat.
Unter der Haube bietet unser Testmuster einen Intel Core i7-6700K, 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher, eine SSD mit 256 GB Speicher, eine zusätzliche 1-TB-HDD und eine NVIDIA GeForce GTX 980M mit 8 GB GDDR5-Videospeicher.