TEST

Huawei MateBook 14S im Test

Schnell dank 35-W-CPU - Gehäuse, Tastatur und Touchpad

Portrait des Authors


Werbung

Das Design des neuen Huawei MateBook 14S erinnert stark an das Huawei MateBook X Pro, welches im letzten Jahr als 2020er-Ausgabe sein Debüt in Deutschland feierte. So setzt auch das neue Modell auf ein CNC-gefrästes Aluminiumgehäuse, das mit einer schlichten Farbgebung, einigen Rundungen und vor allem einer sehr guten Verarbeitungsqualität punkten kann. Die Stabilität des Chassis ist hervorragend, scharfe Ecken und Kanten gibt es trotz der Materialwahl keine und selbst das Display-Scharnier ist recht verwindungssteif und verhindert ein störendes Nachwackeln bei Erschütterungen beispielsweise in der Bahn. Trotzdem lässt sich das Gerät problemlos mit nur einer Hand öffnen und das sogar in einem Winkel von bis zu 145 °. 

Was die Farbwahl anbelangt, so gibt es zwei verschiedene Varianten. Einmal eine anthrazit-farbene Space-Gray-Variante, wie wir sie von Apples MacBook-Geräten her kennen, und eine Spruce-Green-Version, dessen Grün jedoch recht dezent ausfällt und je nach Blickwinkel und Lichteinfall ebenfalls stark ins Grau übergeht.

Seine Frischluft bezieht der 14-Zöller hauptsächlich über den Bereich zwischen Baseunit und Display, aber auch über die Unterseite, denn hier sind im Vergleich zum MateBook X Pro aus dem letzten Jahr ein paar Lüftungsschlitze hinzugekommen. An den Seiten gibt es jedoch keine zusätzlichen Öffnungen, um die Kühlung kümmern sich zwei separate Kühlkammern mit jeweils eigenem Lüfter und insgesamt zwei dicken Kupfer-Heatpipes. Den größten Bereich im Inneren nimmt der Akku ein. Huawei bezeichnet die Kühlung als Shark-Fin-Technik, bei der die Frischluft über die dünnen Lüftungsschlitze über einzelne Radiallüfter durch das Gehäuse gezogen und an der Rückseite aufgewärmt wieder nach draußen befördert wird.

Insgesamt bringt es das Huawei MateBook 14S auf Abmessungen von 313,82 x 229,76 x 16,7 mm und stemmt rund 1.430 g auf die Waage. Damit fällt es etwas dicker und schwerer aus als das Huawei MateBook X Pro aus dem letzten Jahr, bietet jedoch zumindest auf dem Papier die schnellere Hardware. Es ist ein klassisches Ultrabook, das Modellen wie dem Dell XPS 13 oder dem Apple MacBook Pro Konkurrenz machen möchte.

Optisch zeigt sich das Huawei MateBook 14S sehr edel. Der eigentliche Grünton schimmert dezent, den Bildschirmdeckel ziert ein silberfarbenes Huawei-Logo und lediglich zwei Aufkleber, die auf die Tiger-Lake-CPU und -GPU hinweisen, sorgen für etwas farbliche Abwechslung, wobei auch das Touchpad mit seinem helleren Farbton etwas abgegrenzt wird. 

Lobenswert: Die Aluminium-Oberfläche ist im Gegensatz zu vielen anderen Geräten nicht sonderlich anfällig für Schmutz- und Fettflecken. Beim einstigen Ultrabook-Flaggschiff versteckte Huawei die Webcam noch direkt in der Tastatur, ist davon nun jedoch abgerückt und hat den 720p-Sensor wieder direkt ohne Notch über dem Display positioniert. Das erlaubt deutlich natürlichere Blickwinkel, hat jedoch den Nachteil, dass die Webcam nicht mehr mechanisch verdeckt werden kann.

Anschlüsse

Was die Anschlüsse anbelangt, so zeigt sich das Huawei MateBook 14S recht zurückhaltend und geht damit mit dem Trend, hin zu einer sparsamen Anschluss-Vielfalt. Während es auf der rechten Geräteseite gerade einmal eine einzige Typ-A-Buchse gibt, gibt es auf der gegenüberliegenden Seite immerhin zwei moderne Typ-C-Ports, einen HDMI-Ausgang und eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für Kopfhörer.

Ein integrierter Kartenleser fehlt dem edlen 14-Zöller komplett, Thunderbolt-Unterstützung gibt es offiziell nur beim Spitzenmodell in Space Gray und das obwohl die eigentliche Basis mit Tiger Lake identisch ist. Vermutlich liegt dies an den noch immer anhaltenden Wirtschaftssanktionen der USA gegenüber dem chinesischen Hersteller, oder aber daran, dass nur das Spitzenmodell nach Intels Evo-Plattform spezifiziert ist. Drahtlos wird per WiFi 6 und Bluetooth 5.1 kommuniziert. Andere Geräte bieten hier also gerne etwas mehr. 

Tastatur und Touchpad

Bei der Tastatur setzt Huawei auf flache Chiclet-Tasten, die über eine zweistufig regelbare LED-Beleuchtung verfügen und somit auch in dunkleren Räumen sehr gut ablesbar sind. Insgesamt setzt man auf ein Standard-Layout, wobei die Pfeiltasten direkt im Layout integriert wurden. Einen separaten Nummernblock gibt es aufgrund der kompakten 14-Zoll-Ausführung nicht. Dafür fallen die Tasten mit meist 16 x 16 mm angenehm groß aus, was ein schnelles und vor allem treffsicheres Tippen möglich macht. Der Hub ist mit 1,5 mm sehr angenehm, das Feedback damit sehr gut. 

Längere Texte lassen sich auf dem Huawei MateBook 14S sehr angenehm verfassen. Direkt im Power-Knopf, welcher über der Entf-Taste angebracht ist, ist ein Fingerabdruck-Sensor integriert, der in Verbindung mit Windows Hello für den Login in das Betriebssystem genutzt werden kann. Er funktioniert zuverlässig und schnell. 

Das Touchpad ist mit Abmessungen von 120 x 74 mm großzügig dimensioniert und bietet eine leicht angeraute Oberfläche als direktes Clickpad und damit ohne dedizierte Maustasten für den rechten und linken Mausklick an. Das Microsoft-Precision-zertifizierte Touchpad versteht Gesten mit bis zu vier Fingern problemlos, wobei die Präzision zu den Rändern und Ecken hin leicht abnimmt. Das gilt auch für den Tastendruck, der nach außen hin stetig leichtgängiger wird. Das Huawei MateBook 14S lässt sich obendrein über den kapazitiven Touchscreen steuern und erlaubt dort die Eingabe über bis zu zehn Finger.