TEST

Acer Predator Helios 300 im Test

Starker Facelift mit interessanten Features - Display, Software, Kühlung und Laufzeit

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Display

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Wie schon der Vorgänger hinterlässt auch die neuste Generation des Acer Predator Helios 300 gemischte Gefühle beim Display. Dieses ist nämlich nicht besonders leuchtstark und farblich nicht gut abgestimmt. Das IPS-Panel von BOE mit der genauen Bezeichnung "NE156QHM.NY5" unseres Testgeräts erreichte im Test einen Spitzenhelligkeitswert von 283 cd/m². Das ist vor allem für den Außeneinsatz und sehr helle Umgebungen viel zu wenig. Hierfür hätten es mindestens 300 cd/m² sein müssen. Die Ausleuchtung ist mit einer Homogenität von knapp über 84 % ebenfalls nur akzeptabel, denn zwischen dem hellsten und dunkelsten Quadranten liegen 45 Candela. 

Die Farbtemperaturen erreichen durchschnittlich etwa 7.282 K, womit das Panel viel zu kühl eingestellt ist und einen starken Blaustich aufzuweisen hat. Ein solchen Phänomen ist allerdings bei vielen Gaming-Boliden dieser Preis- und Leistungsklasse häufig festzustellen. 

Ansonsten bietet das 15,6 Zoll große Display eine native Auflösung von 2.560 x 1.440 Bildpunkten und ist somit sehr scharf. Spieler freuen sich über G-Sync-Unterstützung und eine recht hohe Bildwiederholrate von 165 Hz bei 3 ms. Es ist ein waschechtes Gaming-Display.

Die Software-Ausstattung

Typisch für ein aktuelles Gaming-Notebook von Acer ist die Software-Ausstattung. So ist nicht nur Windows 11 vorinstalliert, sondern außerdem eine Vielzahl an Tools, die teilweise wieder einige unnötige Demoversionen, wie beispielsweise eine 30-Tagesversion der Norton-Sicherheitssoftware oder eine Verknüpfung zu Microsofts Office 365, umfassen. Viel interessanter sind das Acer Care Center und das PredatorSense-Tool. 

Das Acer Care Center fasst zunächst alle wichtigen Systemdaten des 15-Zöllers zusammen, kann bei der Fehlersuche helfen und ein Wiederherstellungsmedium erstellen. Außerdem lassen sich wichtige System- und Firmware-Updates mit nur wenigen Klicks einspielen. Ein echtes Highlight ist die PredatorSense-Software. 

An ihr erkennt man, dass man es mit einem leistungsstarken Gaming-System zu tun. Das Tool liefert einige zusätzliche Details. So können wichtige Systemparameter zur Hardware ausgelesen werden, was zum einen die Taktraten beinhaltet, aber auch Temperatur-Werte und Lüftergeschwindigkeiten. Die Beleuchtung der Tastatur, aber auch die des Leuchtstreifens an der Vorderseite der Basiseinheit können über den Reiter Pulsar-Beleuchtung konfiguriert werden. Hier sind verschiedene vorgefertigte Leuchteffekte möglich und natürlich eine Vielzahl unterschiedlicher Farbwerte. 

Die Lüftersteuerung lässt sich ebenfalls händisch anpassen oder mit nur einem Klick auf das jeweilige Maximum setzen, um alles aus der Predator-Kühlung herausholen zu können. Das kann vor allem dann wichtig werden, wenn man das Gerät über den Modus-Reiter übertakten möchte. 

Die PredatorSense-Software ist ein mächtiges Tool.

Temperaturen

Probleme bei der Kühlung gibt es beim Acer Predator Helios 300 keine. Im Gegenteil: Die Coolboost-Kühlung hat noch einiges Reserven, die über die Turbo-Taste mit nur einem Klick freigeschaltet werden können. Dann wird das Gerät mit über 66,5 dB(A) aber unerträglich laut. In der Praxis fallen die Werte zum Glück deutlich niedriger aus.

Der Intel Core i9-12900H erreicht während unserer Tests einen Spitzenwert von 74 °C, die NVIDIA GeForce RTX 3070 Ti Laptop behält mit 73 °C den kühleren Kopf. Zumindest die Alder-Lake-CPU kann im Worstcase-Szenario, das wir gewohnt mittels Prime95 und Furmark simuliert haben, ihre maximale Leistung voll abrufen, der Takt geht lediglich auf 2,5 GHz zurück, was den Mindestanforderungen seitens der Chipschmiede entspricht. Bei der Grafikkarte ist der Taktrückgang erheblich, hier sind im Worstacse nur 945 MHz drin. Wird nur gespielt, sind die versprochenen 1.400 MHz aber drin. 

Oberflächlich fallen die Temperaturen recht gering aus. In der Spitze sind bis zu 45,2 °C drin, was wie so häufig im zweiten Quadranten an der Geräteunterseite liegt und damit genau dort, wo die Kühlung von Prozessor und Grafikkarte zusammenkommt. Gegenüberliegend sind es nur 30,3 °C. Im Schnitt wird der 15-Zöller an der Unterseite wärmer als im Bereich von Tastatur und Touchpad. Durchschnittlich sind es 32,6 und 27,6 °C. Im 2D-Betrieb, wenn die Hardware weniger stark belastet wird, sinken die Temperaturen deutlich. Die Höchstwerte gehen dann auf 35,7 °C zurück, die Durchschnittstemperaturen fallen auf 27,9 und 26,3 °C. 

Zwar bietet das Acer Predator Helios 300 einen passiven und damit völlig lautlosen Modus an, der bleibt jedoch nicht lange aktiv. Die Kühlung schaltet sich oftmals hinzu, säuselt dann allerdings mit angenehmen 37,1 dB(A) vor sich hin. Wird gespielt und damit die Hardware stärker belastet, steigt die Geräuschkulisse deutlich. Im Spielebetrieb können es dann 53,4 dB(A) werden, wobei der Spitzenwert mit 53,7 dB(A) nur unwesentlich darüber liegt. Solche Werte sind zwar nicht gerade leise, jedoch typisch für ein Gerät dieser Preis- und Leistungsklasse.

Akku

Für unterwegs steckt im Acer Predator Helios 300 ein 90 Wh starker Akku. Der schafft es das Gerät je nach Leistungsumfeld zwischen 113 bis 318 Minuten lang mit Strom zu versorgen. Das entspricht immerhin fast zwei bis knapp über acht Stunden Laufzeit, was für ein Gerät mit Intel Core i9 und RTX 3070 Ti Laptop durchaus passable Werte sind. Bei gemischter Last sind etwa 184 Minuten und damit knapp über drei Stunden möglich, bis der 15-Zöller wieder zurück an die stationäre Stromversorgung muss.

Die erfolgt über eine proprietäre Ladebuchse und ein leistungsfähiges 330-W-Netzteil. Wieder voll einsatzbereit ist der Stromspeicher nach etwas mehr als anderthalb Stunden. Dann zieht das System im normalen Windows-Betrieb etwa 20,9 W aus der Steckdose, im Spielebetrieb werden 257,2 W erreicht. In der Spitze sind sogar bis zu 296,2 W möglich. Der Intel Core i9-12900H und die NVIDIA GeForce RTX 3070 Ti Laptop zollen hier ihr Tribut.